Gelebte Solidarität mit osteuropäischen Pflegehelferinnen
Bei den osteuropäischen Pflegehelfer(innen) handelt es sich vorwiegen um Frauen, die ihre Heimat verlassen, weil sie dort kaum oder gar kein Auskommen finden. Sie bemühen sich sehr und versuchen, den Pflegebedürftigen gerecht zu werden. Viele von ihnen sind dann mit der Zeit ausgelaugt, überfordert und werden krank, weil sie durch die Pflegesituation nachts keinen ungestörten Schlaf finden, wenig Freizeit und fast keine Kontakte außerhalb der Pflegefamilie haben.
Begegnung, Ausgleich und Deutschkurs
Die Idee des von Gerda Dilger 2013 initiierten Projekts lautet, eine Begegnungsmöglichkeit für Pflegehelfer(innen) aus Polen, der Slowakei, Bulgarien, Ukraine etc. zu schaffen. Im Mehrgenerationenhaus Markdorf kommen sie im Rahmen eines regelmäßig stattfindenden Treffens untereinander in Kontakt, können sich austauschen und erhalten so einen wichtigen Ausgleich zum fordernden Pflegealltag.
Gleichzeitig nutzen sie gerne die Gelegenheit, an einem Deutschkurs teilzunehmen. Ohne Sprachkenntnisse sind ihre Möglichkeiten in diesem Land sehr begrenzt und die Qualität der Pflege sowie das Zwischenmenschliche, der Dialog im Alltag, leiden. Das gesamte Projekt wird durch Ehrenamtliche getragen, Gerda Dilger selbst ist Vorstandsmitglied der Caritas-Konferenzen Deutschlands, Diözesanverband Freiburg e.V. Eine ausführliche Beschreibung des Projekts kann hier als PDF heruntergeladen werden. In Ihrem Blog erzählt Gerda Dilger außerdem von den Erfahrungen, die sie durch das Projekt gemacht hat.
Nachahmerprojekte und Auszeichnungen
Das Projekt findet lokal mittlerweile großen Anklang, letztes Jahr haben insgesamt 405 Menschen an den Treffen teilgenommen. Der monatliche Austausch und die Kosten für den Fahrdienst sowie für zusätzliche Fortbildungsangebote werden durch Spenden finanziert, für die Gerda Dilger unermüdlich unterwegs ist.
Inzwischen gibt es schon zwei Nachahmerprojekte in Küssaberg und im Kloster Reute. Der Erfolg des Projekts spiegelt sich auch in der Anerkennung wider, die ihm zuteil wird: 2013 wurde es mit dem Innovatio-Sozialpreis für caritatives und diakonisches Handeln ausgezeichnet. Im Juni 2015 folgte der dritte Platz beim Wettbewerb "Leuchttürme der Bürgerbeteiligung" in Baden-Württemberg, in der Online-Abstimmung nimmt es sogar den zweiten Platz ein.
Projektträger:
Caritas-Konferenzen Deutschlands
Diözesanverband Freiburg e. V.
Alois-Eckert-Straße 6
79111 Freiburg
Tel.: 0761 8097200
www.ckd-netzwerk.de
ckd-dv-fr@caritas-dicv-fr.de