Füreinander einstehen
Solidarisch mit dem Mitmenschen zu sein, ist ein ur-christlicher und emotionaler Wert. Zugleich zeigen die Geschichte oder der Blick in manche Regionen: Wo Solidarität fehlt, kommt es bald zum Versuch von Gruppen, Milieus oder Klassen, sich voneinander abzuschotten und Interessen aggressiv durchzusetzen. Dies kommt eine Gesellschaft teuer zu stehen, so dass Solidarität neben dem mitmenschlichen Aspekt auch eine Frage der Vernunft ist.
Solidarität ist weit verbreitet
Jede(r) Dritte in Deutschland engagiert sich ehrenamtlich, erhob der Freiwilligensurvey 2009 der Bundesregierung. Die Caritas stellt jungen und älteren Menschen vielfältige Möglichkeiten zur Verfügung, um ehrenamtlich oder freiwillig, gemäß ihren persönlichen Möglichkeiten, einen sozialen Dienst zu leisten. Die vielen Helfer(innen) in Ehrenamt und Freiwilligendienst lernen Menschen kennen, die wegen unterschiedlicher Beeinträchtigungen ihre Unterstützung brauchen. Schon die gegenseitige Wahrnehmung und Wertschätzung ist ein wichtiger Beitrag zum Zusammenhalt unserer Gesellschaft. Es geht darum, dass niemand sich ausgeschlossen fühlt: gerade dann nicht, wenn er oder sie von Arbeitslosigkeit, Armut oder Wohnungslosigkeit betroffen, durch Krankheit oder Behinderung eingeschränkt ist.
Es gibt weitere Lernorte für Solidarität, die uns oft selbstverständlich erscheinen: In der Familie lernen schon die Kleinen, wie Geben und Nehmen wirkt - oder auch mal misslingt. In der Nachbarschaft, in der Pfarrgemeinde, in der Schule oder am Arbeitsplatz erfahren Menschen von Schwierigkeiten anderer. Viele helfen unmittelbar.