Der Hammer Norden in Bewegung: Die „T.O.L. kids“ stellten für die Besucher aus Hamm und Münster eine bewegungsfreudige Show auf die Beine. Lisa Uekötter
Die Beratung ist ein Arbeitsfeld des Katholischen Sozialdienstes (KSD), den der Diözesancaritasverband auf seiner Jubiläumstour besuchte.
„Wir bieten für Familien mit Kleinkindern ein Rundum-Paket an“, bringt Kerstin Hagedorn ihre Arbeit auf den Punkt. Manchmal wüssten Eltern zu wenig über die kindliche Entwicklung oder darüber, wie sie eine gute Bindung zu ihrem Kind aufbauen sollten. In anderen Fällen könne die Telefonnummer eines bestimmten Arztes schon zur Problemlösung beitragen. „Es ist eben ein sehr großer Rahmen den wir mit unserer Arbeit abdecken“, erklärt Hagedorn.
Zu diesem Rahmen gehört in diesen Tagen natürlich die Arbeit mit Flüchtlingsfamilien. Die Beraterin hat beobachtet, dass diese vor allem eine Frage umtreibt: „Können wir bleiben?“ Erst wenn dieses geklärt sei, könne man mit den Familien in eine ganz normale Beratung gehen. Viele der Familien die Melanie Hagedorn berät, leben im Hammer Norden. Der Stadtteil hat trotz vieler positiver Entwicklungen noch immer mit einem schlechten Ruf zu kämpfen. Und das zu unrecht, wie viele im Quartier finden.
Michael Turnschek steht für eine dieser positiven Entwicklungen im Hammer Norden. Früher selbst lange arbeitslos, hilft er heute als Mitarbeiter des KSD Menschen aus schwierigen sozialen Lagen dabei, Strom und Geld zu sparen. „Wir kommen bei den bedürftigen Menschen zwei Mal vorbei“, erklärt Turnschek die Vorgehensweise der „Stromspar-Checker“. Beim ersten Besuch wird der Bedarf der Haushalte ermittelt: Wie wird Wasser gespart? Werden Energiesparlampen verwendet?
Diese Prüfung nehmen Langzeitarbeitslose vor, die von Michael Turnschek angeleitet werden und zuvor eine 100-stündige Fortbildung durchlaufen haben. „Wir schicken die Kollegen immer in Zweier-Teams los“, erklärt Turnschek. Nachdem die Berichte der Teams geprüft sind, werden Pakete mit stromsparenden Artikeln gepackt und in den Wohnungen eingebaut. „Das Ganze erfolgt für jeden Haushalt nur einmal“, sagt Michael Turnschek.
Diese und weitere Beispiele lernte auch der Vorstand und die Abteilungsleiter des Diözesancaritasverbandes kennen, für die Verbandsdirektor Heinz-Josef Kessmann stellvertretend feststellte: „Wir haben sehr gute Eindrücke von der Arbeit des KSD gewinnen können.“ Besonders im Hammer Norden zeige sich, wie die Zusammenarbeit des KSD mit anderen Wohlfahrtsverbänden möglich und fruchtbar für die Menschen vor Ort sei.
094-2016 (jks) 1. September 2016