Es war ein
„Verzauberzirkus“, der Träume erfüllte. 15 Kinder der Schule mit
Förderschwerpunkt motorische Entwicklung im Caritas Förderzentrum St.
Laurentius und Paulus Landau wurden am Freitag in der Sporthalle erstmals zu
Artisten und begeisterten rund 200 Besucher. Fit gemacht dafür hat sie der Kinder-
und Jugendzirkus Bellissima
Polaris, Speyer. Ermöglicht wurde die Schau durch eine Spende der karitativen
Landauer Reihe SonnTalk und Sponsoren.
Zum Auftakt beim großen „Manege frei“ mit klassischer Zirkusmusik und
Pop-Rhythmen gab es Spiele mit und unterm großen weißen Fallschirm-Schwungtuch,
gefolgt von Jonglagen und Luftakrobatik am Trapez und Ring. Als Solisten und in
Teams begeisterten die Schüler aus zwei jahrgangsübergreifenden Klassen mit
Handicaps eine ganze Stunde lang auch beim Seillaufen, Rolla Bolla, an der
Laufkugel, beim Stelzengehen, als Menschenpyramiden und bei einfachen
bodenakrobatischen Übungen.
Betreut wurden sie dabei von ihren Lehrkräften. Eingeübt hatten die Nummern mit ihnen die drei Bellissima Theaterprofis Chris Murawski (Akrobat, hauptamtlicher Zirkuspädagoge), Claudia Vogel (Sonderpädagogin und Projektleiteterin inklusiver Zirkusprojekte Speyer) sowie Amelie Schehl (Studentin, Trainerin der Projekte). Vogel hatte eingangs auch im Namen der jungen Artisten alle begrüßt, die „mit großem Lampenfieber hinter dem Vorhang stehen“. Die Zuschauer erwarte ein ganz besonderes Programm mit vielen eigenen Ideen, Mut und Kreativität und der Bereitschaft „alles zu geben und dabei auch ein bisschen über sich selbst hinaus zu wachsen“, machte sie neugierig auf den Zauber.
An fünf Tagen wurden, je nach Interesse und individeller Eignung, verschiedene Disziplinen ausprobiert. Dabei konnten die Artistenkinder selbst entscheiden, in welche Rollen sie auftreten wollten. Und somit Verantwortung für die eigene Darbietung übernehmen, ganz nach ihrem persönlichen Leistungsgrad und Können. Auch Kostüme, Maske und die Musik-auswahl hätten die Rollenfindung und die Bühnenpräsenz der Kinder erhöht und ihr Selbstbewusstsein gestärkt, waren sich die Zirkusprofis wie die Lehrer einig. Schon im Vorfeld, beim Wünsche- und Ideensammeln und dem Gestalten von Plakaten und Eintrittskarten im Kunstunterricht seien die kleinen Artisten sehr motiviert gewesen und hätten dem großen Tag freudig entgegengefiebert, verriet Konrektorin Monika Hirschfeld.
Zirkusluft schnuppern und dabei neue Körpererfahrungen machen, sich Herausforderungen stellen, Ängste überwinden und die eigenen Stärken entdecken, das gab den Kindern am Freitag viel Kraft und machte sie zurecht stolz.
Der Zirkus, strukturiert durch Anfangs- und Schluss-Rituale mit dem großen
weißen Schwungtuch, fand sein Finale mit allen in der gemeinsamen Pyramide.
Dabei fungierten die Betreuer als Bodenstützen, auf denen sich die jungen
Artisten aufbauen konnten. „Ich bin richtig stolz auf euch, es ist Wahnsinn,
was ihr geschafft habt“, lobte Schulleiterin Stephanie Daut ihre Schützlinge.
Und wertschätzte auch die Trainer, allen voran Organisatorin Claudia Vogel. Das
Bellissima Polaris Motto „Zirkus macht stark“ habe sich erneut als zutreffend
er-wiesen, lobten auch andere Lehrkräfte und Gäste den Speyerer Verein, der
sich für die Förderung der Kinder- und Jugendhilfe durch Sport, Kultur und
sozial-pädagogische Angebote und Projekte für behinderte und nicht behinderte
Kinder und Jugendliche zur Integration einsetzt. Nach der bereichernden Woche
mit dieser Vorstellung als Höhepunkt zieht die Schule das Fazit, dass ganzjährig
eine Zirkus-AG eingerichtet werden soll, damit noch mehr Schüler die Chance
„für solch tolle Erlebnisse“ bekämen. Es war ein
„super-cooler-Verzauber-Zirkus“, hieß es begeistert auch aus Kindermund nach
dem verdient langen und starken Applaus.
Text/ Bilder Maria Hirsch