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Worms-Pfeddersheim. Der Caritasverband Worms e.V. baut sein Angebot für demenziell erkrankte Menschen aus und eröffnet im April 2023 eine neue Einrichtung in Worms-Pfeddersheim. In der Zellertalstraße 35, dem ehemaligen Hotel und Restaurant "Pfeddersheimer Hof", entstehen in einem kernsanierten Gebäude mit nagelneuem Erweiterungsbau, das der Verband Mitte 2020 erwarb, zwei Wohngemeinschaften mit jeweils zwölf Plätzen. Die offizielle Einweihung ist für den 30. Juni 2023 geplant. Bei einer "Baustellenparty" konnten sich Interessenten, Angehörige und Ortsgemeinde nun ein erstes Bild von der Einrichtung machen.
"Insbesondere der Bedarf an geeigneten Wohnformen für demenziell veränderte Seniorinnen und Senioren ist hoch und kann durch die bestehenden Angebote im Raum Worms nicht gedeckt werden", erläutert Caritasdirektor Lars Diemer. "Hier wollen wir unsere Verantwortung als Sozialverband ernstnehmen und unseren Teil dazu beitragen, den Menschen auch in hohem Alter ein möglichst selbstbestimmtes und dabei gleichzeitig gut umsorgtes und qualitativ erfülltes Leben zu ermöglichen." Die Lebensform der Wohngemeinschaft sei eine würdige Perspektive für diesen teilweise schwierigen Lebensabschnitt. Wie groß der Bedarf wirklich ist, zeige sich am Andrang auf die insgesamt 24 Zimmer: Sie sind bereits alle vergeben. Es gibt eine Warteliste.
Lebensumfeld und Kontakte erhalten
Das Konzept der Wohngemeinschaften nimmt neben dem Sozialraumbezug den starken Wunsch der demenzkranke Senior:innen und ihrer Angehörigen auf, auch im Alter und bei bestehender dementieller Erkrankung ein hohes Maß an Selbstbestimmung in eigenen Räumlichkeiten zu wahren. Durch die enge Einbindung in die Ortsgemeinde und das soziale Gefüge vor Ort bleiben in den neuen Wohngemeinschaften das Lebensumfeld und lokale Kontakte möglichst lange erhalten. Es können auch Menschen aufgenommen werden, die aufgrund ihrer besonderen Anforderungen gesondert Schutz und Betreuung brauchen. "Die Menschen mit Demenz sollen hier insbesondere davon profitieren, dass sie in Gemeinschaft unter Einbringung ihrer individuellen Lebenswirklichkeiten und Fähigkeiten leben können. Das Haus soll ein Zuhause ohne zeitliche Befristung sein", so Caritasdirektor Diemer. In der Regel könne die Betreuung und Pflege bis zum Lebensende gewährleistet werden. Eine gute pflegerische Versorgung werde organisiert, stehe aber nicht im Vordergrund. "Im Mittelpunkt stehen die Menschen, das ‚normale‘ Leben in Gemeinschaft - geborgen, mit menschlicher Zuwendung."
Alltagsbegleiter:innen, die rund um die Uhr anwesend sind, unterstützen die Mieter:innen, orientieren sich an deren Wünschen, Kompetenzen, Gewohnheiten und Biografien ebenso wie an deren Vorlieben und Abneigungen und schaffen so ein Umfeld bestmöglicher Sicherheit bei größtmöglicher Privatsphäre. Im Konzept der Wohngemeinschaften sei es ausdrücklich vorgesehen, dass Angehörige und enge Bezugspersonen der Mieter:innen aktiv beteiligt bleiben und als solche Einfluss auf die Tagesgestaltung haben, erläutert Diemer. Einrichtung und Farbkonzept seien ebenso wie die Betreuung auf dementiell erkrankte Menschen ausgerichtet. "So schaffen wir ein Umfeld, das Menschen mit Demenz ein würdevolles Leben ermöglicht", ist Caritasdirektor Diemer überzeugt.
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Die räumlichen Eckpunkte
- Grundstück: 2.275 Quadratmeter, davon 1.025 Quadratmeter Nutzfläche
- Zwei Wohngemeinschaften für pflegebedürftige Senioren, Schwerpunkt: Demenz
- Erstes und zweites Obergeschoss mit 24 Zimmer zwischen 18 und 25 Quadratmetern mit eigenem Bad
- Erdgeschoss mit großzügigen Ruhe-, Gemeinschafts- und Küchenräumen
- Großer, fachkundig angelegter "Garten der Sinne" zur gemeinschaftlichen Nutzung mit Wasser- und Windspielen, Kräuter- und Naschgarten, naturnahen Flächen, Beeten und Freiflächen für Bewegung
Das Konzept
- Voraussetzung zur Aufnahme: Pflegebedürftigkeit im Sinne des SGB XI
- Alltagsbegleitung rund um die Uhr helfen individuell und bei haushälterischen Arbeiten
- Größtmögliche Sicherheit bei maximaler Privatsphäre
- Ambulanter Pflegedienst sowie weitere medizinische Angebote nach Bedarf
- Die Bewohner:innen handeln selbstbestimmt, gestalten ihren privaten Raum individuell und die Gemeinschaftsräume zusammen;
- Alltagsaufgaben werden im Rahmen der Möglichkeiten selbst übernommen
- Betreuung und Pflege in den normalen Tagesablauf integriert; die Mie-ter:innen bestimmen den Rhythmus
- Individuelle Unterstützung für ein möglichst viel Selbstbestimmtheit
- Haustiere nach Absprache möglich
Ansprechpartnerin für Interessenten:
Caritasverband Worms e.V.,
Alexandra Bechtel
Berggartenstraße 3, 67547 Worms
Telefon: 06241/9116-1003,
E-Mail: alexandra.bechtel@caritas-worms.de
Anmeldungen zur Baustellenparty am 24.02.2023 bitte an: ursula.perkoulidis@caritas-worms.de