Kunsthistorikerin Dr. Georgia Matt-Haen führte in die Ausstellung von Marianne Seyl (rechts) ein und beschrieb ihre Werke als vielschichtig, strukturreich und lyrisch. © Caritasverband Worms e. V.
Worms. Licht und Schatten, Weite und Details - fernab von Gegenständlichkeit und dabei dennoch immer nah am Horizont des Betrachters: Mit ihren abstrakten Werken spricht Künstlerin Marianne Seyl ganz verschiedene gedankliche Ebenen an. Am Donnerstagabend wurde ihre Ausstellung "Terra" im Obergeschoss des Caritas-Cafés "Gleis 7" in Worms eröffnet. Sie ist noch bis 12. Januar zu sehen.
Sie habe verschiedene Entwicklungsstufen auf ihrem Weg zur Klarheit in Struktur und Gestaltung durchlaufen, bescheinigte Sigrid Spiegel, die "Gleis 7"-Kulturkoordinatorin im Caritasverband Worms, der Künstlerin und hieß die Gäste zur Vernissage willkommen. In ihrer Laudatio ging sodann Kunsthistorikerin Dr. Georgia Matt-Haen auf die Bild- und Farbensprache Marianne Seyls an sich, aber auch auf einzelne Werke ein: vom kleinformatigen Exponat in Öl auf Leinwand bis hin zu wandfüllenden Gemälden in Mischtechniken.
Immer stünden die assoziativen Anknüpfungspunkte der Betrachter im Dialog mit den Bildern im Fokus. Der Ausstellungstitel "Terra" weise auf Materie, Erde und die Welt, lasse gedankliche Spielräume und schaffe gleichzeitig Verknüpfungen, die durch die Bildnamen ergänzt würden. Dabei bleibe Marianne Seyl in all ihren Werken bei einem Vokabular: dem der Malerei. Ob in "Landscape" mit flirrenden Grüntönen, die vor einer horizontartigen Struktur zu schweben scheinen, oder im kleinen "Terra", das mit seinen Strukturen in warmen Farben ein "kleines Juwel" sei, wie die Künstlerin selbst beschrieb. Marianne Seyls Schaffen sei so vielschichtig und reich an Möglichkeiten, dass es "immer nur im Anschauen wirklich verstanden werden kann". Man könne ihre Kunst durchaus mit Attributen wie "lyrisch, episch oder musikalisch" charakterisieren, beschrieb Kunsthistorikerin Dr. Matt-Haen. "Es bleibt Malerei, die auch uns orten kann auf der Erde, in der Welt und im Universum.
Nach dieser Einführung nutzten die Gäste der Vernissage die Gelegenheit, über die großzügige Ausstellungsfläche zu flanieren. Bewirtet wurden sie vom Team des Caritas-Cafés "Gleis 7", sodass der Abend in geselliger Runde und in entspannter Atmosphäre ausklingen konnte.
Die Ausstellung
Die Werke von Marianne Seyl sind bis 12. Januar 2024 im Psychosozialen Zentrum des Caritasverbands Worms im ersten Obergeschoss über dem Café "Gleis 7" während der Öffnungszeiten der Einrichtung (Renzstraße 3) zu sehen. Der Eintritt ist frei.