Mit einem Festakt wurde am heutigen Freitag das 50jährige Gründungsjubiläum der Katholischen Arbeitsgemeinschaft Migration (KAM) in Bad Honnef gefeiert.
In seiner Festrede betonte Dr. Michael Griesbeck, Abteilungspräsident der Abteilung Integration beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, dass Integration als Gestaltungs- und nicht als Verwaltungsaufgabe gesehen werden müsse. "Integration ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die Perspektiven eröffnet. Sie hat ihren Preis, ist es aber wert." Gerade kirchliche Wohlfahrtsverbände mit ihren haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern hätten auf diesem Gebiet "wertvolle Pionierarbeit" geleistet und wichtige Strukturen geschaffen.
Der Präsident des Deutschen Caritasverbandes, Hellmut Puschmann, machte in seinem Grußwort deutlich, dass zu den Aufgaben der Migrationsdienste nicht mehr nur die Hilfe und Begleitung der Migranten zähle, sondern es nötig sei, "die einheimische Gesellschaft bereit zu machen zur Aufnahme. Nur wenn es uns gelingt, diese Bereitschaft zu stärken, haben Migranten die Chance zur Integration." So müssten sich die Migrationsdienste viel mehr als früher der Stadtteilarbeit zuwenden, um hier bereits präventiv auf die Strukturen des Gemeinwesens einzuwirken. In der notwendigen Zusammenarbeit mit den Kommunalverwaltungen komme diesen dabei eine besondere Verantwortung zu.
In seinem Grußwort wies der Vertreter des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen (UNHCR), Stefan Berglund, auf die engen und langjährigen Verbindungen seines Amtes mit der Arbeitsgemeinschaft, insbesondere auf dem Gebiet der Rechtsberatung für Flüchtlinge, hin.
Am 24. Oktober 1952 wurde die Arbeitsgemeinschaft Katholischer Lagerdienst (KLD) vom damaligen Leiter des Referats Vertriebenenhilfe des Deutschen Caritasverbandes gegründet. Der Vorsitzende der KAM, Prälat Peter Neuhauser, erinnerte in seinem Rückblick daran, dass im Gründungsjahr die Integration der vielen Millionen nach dem Krieg geflüchteten und vertriebenen Menschen ein zentrales gesellschaftliches Thema gewesen sei. Am Anfang standen die Hilfen für die Vertriebenen und Flüchtlinge und für die so genannten rund 200.000 Displaced Persons, d.h. ausländische Zwangsarbeiter, die in Deutschland geblieben waren, im Zentrum der Arbeit. Bald kamen die Zonenflüchtlinge aus der DDR sowie die Spätaussiedler aus den mittel- und ostdeutschen Gebieten und aus der Sowjetunion hinzu. Seit der Aufnahme der Flüchtlinge aus Vietnam 1979 öffnete sich die Arbeit hin zu den Flüchtlingen aus aller Welt. Heute stünden bewusstseinsbildende Maßnahmen in der Bevölkerung ebenbürtig neben Maßnahmen, die den Migranten direkt zugute kämen.
Kontakt: Hermann Uihlein, Geschäftsführer KAM, Tel: 07 61/ 2 00-3 62; Mobil: 01 70/5 20 43 42; E-Mail: