In diesem Jahr werden in der „Woche für das Leben“ das Miteinander und die Solidarität der Generationen hervorgehoben. Beispiele für Leben, Arbeiten und gegenseitige Unterstützung mit und zwischen den Generationen bei der Caritas Münster zeigt eine kleine Serie.
Münster. In
der Bahnhofsmission von Caritas und Diakonie Münster kümmern sich „gemischte
Doppel“ um Menschen, die Hilfe benötigen. Junge und ältere Mitarbeiter bilden
in der Regel zusammen eine Schicht. Mit Vorteilen für beide Seiten, wie der
ältere Ehrenamtler Karl-Heinz Daldrup meint: „Neulich kam ein Junge von der
Blindenschule in Soest. Ein Schülerpraktikant der Bahnhofsmission hat ihn nach
Havixbeck begleitet. Wie schnell die beiden vertraut waren, das wäre mir so
nicht gelungen.“
Der
17-jährige Jahrespraktikant Adam Touray meint dagegen: „Wenn Beratungen nötig
sind, haben die älteren Mitarbeiter einfach mehr Erfahrung.“ Beiden Mitarbeitern
der Bahnhofsmission ist gemeinsam: Sie ergänzen sich mit Ihren Fähigkeiten und
arbeiten gern zusammen. „Die familiäre Atmosphäre trägt unsere Einrichtung“,
ist sich Leiterin Dorothea Büker sicher. „Die Weihnachtsfeier ist gerade den
jungen Mitarbeitern heilig.“
Für Gunnar
Quante, den 20-jährigen Studenten der Luftfahrtsystemtechnik und -management,
ist es die Begegnung mit den Menschen, die ihn an der Bahnhofsmission
fasziniert. In den Semesterferien kümmert er sich darum, dass Reisende ihren
Zug erreichen, Obdachlose einen heißen Kaffee und eine Stulle bekommen,
Menschen mit Behinderungen mobil bleiben. Was ihn und andere auch an die
Bahnhofsmission bindet, ist auch der Kontakt der 30 ehrenamtlichen Mitarbeiter
untereinander. „Mit Gleichaltrigen rede ich über bestimmte Themen. Diese sind
hier viel durchmischter.“ Das empfindet auch die frühere Krankenschwester
Isolde Ulrich so. „Wenn wir auf die jungen Menschen zugehen, bekommen wir auch
viel zurück“, ist sie sich mit Karl-Heinz Daldrup einig.
„Wichtig ist, dass gleichberechtigt gearbeitet wird“, sagt Leiterin Dorothea Büker. Rangordnungen haben auf Gleis 12 keinen Platz. Oft schauen die ehrenamtlichen Helfer auch außerhalb ihrer Schichten einmal kurz vorbei. Rund zwei Drittel der Mitarbeiter sind Schüler, Studenten oder junge Berufstätige. Ein Drittel sind ältere Menschen, engagieren sich meist im Ruhestand. Gerade in dieser Mischung aus jung und alt sieht Dorothea Büker den besonderen Charakter der Bahnhofsmission in Münster – zum Vorteil für Mitarbeiter wie Hilfesuchende.
Bildunterschrift : Jung und alt beim Schichtwechsel in der Bahnhofsmission (von links): Gunnar Quante, Karl-Heinz Daldrup, Dorothea Büker. Isolde Ulrich und Adam Touray.