Osnabrück, 25. März 2011. Auch im fünften Jahr seines Bestehens konnte der Verein „Kinder in Not Osnabrück e. V.“ wieder auf eine erfolgreiche Tätigkeit zurückblicken. In 2010 wurden mit 45.000 € mehr als 400 bedürftige Kinder und Jugendliche in Stadt und Landkreis Osnabrück gefördert.
„Wir hatten die Hoffnung, dass mit der Hartz-IV-Reform auch die Vorgabe des Bundesverfassungsgerichts umgesetzt wird, Kindern einen verfassungsgerechten Regelbetrag zur Verfügung zu stellen, der nun endlich auch die Bildungskosten in angemessener Weise berücksichtigt. Das ist nun leider nicht der Fall“ erklärte der Vorsitzende Robert Seidler. Die in den Regelsätzen enthaltenen Positionen für Bildung seien nicht ausreichend, denn bei einem einmaligen Betrag von 100 € jährlich und einem zusätzlichen Betrag von nur 39 Cent im Monat für die Altersgruppe der 14-18jährigen könne man nicht von einem angemessenen Betrag sprechen, so Seidler. Mehr als 400 Euro pro Kind wären erforderlich, um den alljährlichen schulischen Bedarf zu decken.
„Um auch im nächsten Schuljahr die dringend notwendige Hilfe geben zu können, sind wir auf weitere Spenden angewiesen“, sagt Vorstandsmitglied Günter Sandfort. Solange der Staat seiner Verantwortung nicht nachkomme, werde der Verein im Rahmen seiner Möglichkeiten dafür Sorge tragen, dass sich die Bildungschancen benachteiligter Kinder und Jugendlicher verbessern. „Denn Bildung ist eine zentrale Voraussetzung zur Armutsprävention“, so Sandfort. Zugleich werde sich der Verein politisch engagieren und Bildungsgerechtigkeit einfordern.
Der Verein „Kinder in Not Osnabrück e. V.“ wurde 2006 vom Osnabrücker Rechtsanwalt Robert Seidler gegründet. Ein Bericht in der Neuen Osnabrücker Zeitung über eine Familie mit vier Kindern, die sich verschulden musste, um das vorgeschriebene Schulmaterial anzuschaffen, gab den Anstoß.
Die Beratungsstellen von Caritas und Diakonie leiten das dem Verein gespendete Geld an betroffene Kinder und Jugendliche weiter. Nach Prüfung der Voraussetzungen und Vorlage der Quittungen über die Ausgaben für Schulmaterialien haben die Familien einen Zuschuss erhalten.
„Im kommenden Schuljahr müssen folgende Voraussetzungen für eine Unterstützung durch unseren Verein vorliegen: die Einschulung an sich, ein Schulwechsel im laufenden Schuljahr oder nach der vierten Klasse in eine weiterführende Schule, die Anschaffung eines Taschenrechners sowie Bücher, die in der Oberstufe gekauft werden müssen“ teilt Vorstandsmitglied Hinrich Haake mit. Antragsberechtigt sind Arbeitslosengeld-II-, Wohngeld- und Kindergeldzuschlagsbezieher.
Kontaktadressen:
Caritasverband für die Stadt und den Landkreis Osnabrück /
Sozialdienst katholischer Frauen im Haus der sozialen Dienste,
Johannisstr. 91, 49074 Osnabrück
Telefon: 0541 / 341-0
Caritasverband für die Stadt und den Landkreis Osnabrück,
Beratungsstelle Bersenbrück
Bürgermeister-Kreke-Straße 3, 49593 Bersenbrück
Telefon: 05439 / 94 23-0
Caritasverband für die Stadt und den Landkreis Osnabrück,
Beratungsstelle Melle
Kohlbrink 8, 49324 Melle
Telefon: 05422 / 96 25 95-0
Diakonisches Werk Osnabrück
Lohstraße 9, 49074 Osnabrück
Telefon: 0541 / 94049-200
Diakonisches Werk Georgsmarienhütte
Am Kasinopark 11, 49124 Georgsmarienhütte
Telefon: 05401 / 2088
Diakonisches Werk Bramsche
Münsterstraße 7a, 49565 Bramsche
Telefon: 05461 / 1597