Pressemitteilung des Deutschen Caritasverbandes |
Eine starke Lobby der Wohlfahrtsverbände und der kirchlichen Frauenverbände |
Ein halbes Jahrhundert Elly-Heuss-Knapp-Stiftung, Deutsches Müttergenesungswerk |
FREIBURG. Sie ist fast so alt wie die Bundesrepublik und wurde aus den Nöten der Nachkriegszeit geboren. Vor 5o Jahren, am 31. Januar 1950 rief Elly Heuss - Knapp, die Gattin des ersten Bundespräsidenten in Stein bei Nürnberg das Werk ins Leben, das zum Ziel hat, gesundheitlich und psychisch belastete Mütter durch Erholungs- und Kuraufenthalte zu stärken.
In einem bis heute einzigartigen Zusammenschluss engagieren sich unter dem Dach der Stiftung Deutsches Müttergenesungswerk die großen Wohlfahrtsverbände sowie die katholischen und evangelischen Frauenverbände als starke Lobby für Mütter.
Als Katholische Arbeitsgemeinschaft für Müttergenesung e.V. sind seit Anfang an der Deutsche Caritasverband, die Caritas - Konferenzen Deutschlands e.V. , die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands und der Katholische Deutsche Frauenbund in dieser Lobby engagiert und tragen die gemeinsame Stiftung entscheidend mit.
Die ARD nimmt den diesjährigen Muttertag zum Anlass und gratuliert mit der großen Fernsehgala "mama - mia" am Freitag, den 12. Mai 2000 um 20.15 Uhr zu diesem Jubiläum. "Starke Mütter" aus der gesamten Bundesrepublik sind an diesem Abend das Publikum bei Auftritten von Patrick Lindner, Wolfgang Petry, Lara Fabian und weiteren bekannten Künstlern sowie bei Informationen rund um das Müttergenesungswerk. Die Schirmherrin des Müttergenesungswerkes und Ehefrau des Bundespräsidenten, Christina Rau sowie die Familienministerin Dr. Christine Bergmann werden mit weiteren Vertreterinnen der Stiftung über "das Geburtstagskind" und die Gemeinschaftsaktion der Wohlfahrtsverbände sowie der kirchlichen Frauenverbände berichten.
Das Anliegen und der Name des Werkes sind in all den Jahren gleich geblieben. Die Stiftung Deutsches Müttergenesungswerk hat sich jedoch stets den sich im Lauf der gesellschaftlichen Veränderungen ergebenden neuen Anforderungen angepasst. Stand zunächst die Erholung erschöpfter Frauen in den Nachkriegsjahren im Vordergrund, haben sich die Einrichtungen im Lauf der Jahrzehnte zu anerkannten und auf die spezifischen Belastungssituationen und Erkrankungsbilder von Frauen ausgerichteten Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen weiterentwickelt. Medizinische, psychologische und sozialtherapeutische Behandlungsangebote unterstützen bei körperlichen Beschwerden oder Überlastung und stärken die Gesundheit.
Der Deutsche Caritasverband sieht in diesem Angebot eine wichtige Unterstützung für Frauen und für Familien. "Mütter stärken - Kindern helfen" ist das Motto des Deutschen Müttergenesungswerkes. Eine Auszeit von Familie und Alltagsbelastung bieten 25 Mütterkur – Einrichtungen, davon 13 im Bereich der Caritas. In 101 Kurhäusern für Mütter mit KIndern, davon 26 im Bereich der Caritas, steht die gleichzeitige Behandlung der Erkrankungen bei Mutter und Kind im Vordergrund.
Beratungsstellen der Wohlfahrtsverbände informieren über die verschiedenen Angebote der Kliniken und unterstützen durch eine gezielte Vorbereitung auf die Maßnahmen sowie durch Angebote der Kurnachsorge bei der Umsetzung von Veränderungen im Alltag. Sie beraten und unterstützen bei familiären und persönlichen Problemen.
Bis heute nahmen rund drei Millionen Mütter und Kinder an einer Vorsorge- oder Rehabilitationsmaßnahme innerhalb des Deutschen Müttergenesungswerks teil.
Um die notwendigen Finanzmittel aufbringen zu können, rief Elly Heuss-Knapp erstmals zum Muttertag 1950 zu einer Haus- und Straßensammlung auf. 2,5 Mio. Mark war der stolze Erlös. Zwar hat die Elly-Heuss-Knapp-Stiftung erreicht, dass die Krankenkassen Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen für Mütter und Mutter und Kind in ihrem Leistungskatalog vorsehen. Die Kosten der Maßnahmen werden aber von einzelnen Kassen nur teilweise übernommen. Die Sammlungsmittel haben bis heute immer dazu gedient, eine Kur auch dann zu ermöglichen, wenn finanzielle Engpässe und Notsituationen in Familien dies ansonsten nicht zugelassen hätten.
Neben der Förderung frauenspezifischer und familienbezogener Gesundheitsleistungen und Dienste durch die angeschlossenen Verbände, sieht sich die Stiftung als sozialpolitische Kraft, die sich dafür einsetzt, dass die Interessen von Frauen und Kindern bei der Weiterentwicklung und Ausgestaltung von Gesundheitsleistungen "nicht unter die Räder geraten". So hat sich das Müttergenesungswerk auch im Vorfeld der kürzlich erfolgten Gesundheitsreform für die Sicherung der Gesundheitsleistungen für Frauen in Familienverantwortung und ihrer Kinder eingesetzt. Als Lobby für Frauen in Familienverantwortung und ihre Kinder sind das Müttergenesungswerk und die hier zusammengeschlossenen Verbände Gesprächspartner für Politik und Versicherungswesen. Aber auch in der Information und in der gesellschaftlichen und politischen Bewusstseinsbildung für Frauengesundheitsfragen und frauenspezifische Belastungssituationen liegt ein Schwerpunkt der Arbeit.
Im Jubiläumsjahr stehen innerhalb des Müttergenesungswerkes in ganz Deutschland 126 Einrichtungen mit knapp 10.000 Betten für Mütter und Mütter mit Kindern zur Verfügung. Mit 39 Einrichtungen und rund 500 Beratungsstellen bilden die Dienste und Einrichtungen im Bereich der Caritas die größte Trägergruppe im Deutschen Müttergenesungswerk.
Weitere Information unter ww.caritas.de [news & aktuelles / Stellungnahmen]
Katholische Arbeitsgemeinschaft für Müttergenesung
- Bundesgeschäftsstelle im Deutschen Caritasverband-
Margot Jäger; Geschäftsführerin
Tel.: 0761/200-455 oder -456
Fax: 0761/200-743
e-mail:jaegerm@caritas.de