von links nach rechts: Herr Caritasdirektor Pascal Thümling, Wohngruppenleiterin Frau Sara Leininger und Einrichtungsleiter Herr Dr. Jens Werner© Caritasverband Worms e.V.
Worms. Im Anbau Don Bosco an das historische Gebäude von St. Marien, der in früheren Jahren unter anderem als Wohnung für die Oberin der Niederbronner Schwestern gedient hatte, waren die diagnostischen Angebote und eine Wohnung für eine betreute Familie untergebracht. Seit der vergangenen Woche wird er abgerissen. Bis frühestens Ende 2020 wird ein Neubau entstehen, in dem die vorhandenen Angebote um ein Mehrfaches erweitert werden.
"Ursprünglich wollten wir Don Bosco umbauen und erweitern", berichtet Pascal Thümling, Direktor des Caritasverbands Worms. Doch dann hätten sich die Bausubstanz und der Untergrund als nicht geeignet dafür gezeigt, der Sanierungsaufwand wäre unverhältnismäßig hoch gewesen. "Durch den Neubau, der an der Speyerer Straße entsteht, gewinnen wir eine Freifläche und ein optisch luftigeres Raumkonzept auf dem Gesamtgrundstück", freut sich Werner.
In dem Neubau werden zwei Wohngruppen unterkommen und fünf oder sechs Familien Platz finden. Mit seiner multiprofessionellen Diagnostik von Familien im Auftrag von Jugendämtern und Gerichten genießt St. Marien überregional ein Alleinstellungsmerkmal. Familien, bei denen die Erziehungsfähigkeit festgestellt werden soll, werden hier umfassend betreut und begleitet. Zu diesem Zweck ziehen sie für sechs Monate in St. Marien ein. "Wir lernen die Familien kennen, erstellen Diagnosen und entwickeln Hilfemaßnahmen - immer mit dem Ziel, die Kinder in der Familie zu belassen."
"Aus dem ehemaligen Kinderheim ist in den vergangenen Jahren ein Kinder- und Jugendhilfezentrum entstanden, das die Familie als Ganzes im Blick hat", betont Thümling. Die rund 2,5 Millionen Euro, die der Caritasverband Worms als Träger von St. Marien hier investiert, seien daher ein wichtiger Schritt, um hochgefährdeten Familien eine Zukunft zu eröffnen.