Berlin,
4. Februar 2009.
Der Deutsche
Caritasverband und der Bundesverband der Energie- und Klimaschutzagenturen
Deutschlands (eaD) wollen rund 12.000 Empfänger von Arbeitslosengeld II,
Sozialhilfe oder Wohngeld um bis zu 100 Euro jährlich finanziell entlasten.
Beide Verbände haben heute in Berlin die gemeinsame Aktion „Stromspar-Check“
der Öffentlichkeit präsentiert. Ziel des Projektes ist es, die Stromkosten –
und damit auch den CO2-Ausstoß - in den einkommensschwachen Haushalten um bis
zu 20 Prozent zu senken. Zur Umsetzung stehen Mittel aus der
Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und
Reaktorsicherheit zur Verfügung.
Im Rahmen des „Stromspar-Check“ nehmen sogenannte Stromsparhelfer zunächst eine
Bestandsaufnahme aller elektrischen Geräte wie Waschmaschinen, Elektroherde,
Kühlschränke, Lampen, Computer, Warmwasserbereiter oder Fernsehgeräte vor und
messen deren Verbrauchswerte. Anschließend geben sie qualifizierte Tipps, wie
man mit einfachen Mitteln den Verbrauch senken kann. Die an dem Programm
teilnehmenden Haushalte bekommen kostenlos Energiesparlampen, Wasserperlatoren,
TV-Abschalter oder schaltbare Steckerleisten eingebaut.
Das Besondere an der Aktion: Die Stromsparhelfer sind selbst
Langzeitarbeitslose, die Beschäftigungszuschüsse nach § 16e Sozialgesetzbuch II
erhalten und sich in entsprechenden Maßnahmen der örtlichen Jobcenter und ARGEn
befinden. Sie bekommen eine spezielle theoretische und praktische Einweisung
durch qualifizierte Trainer der regionalen Energie-Agenturen und führen nach
einer Einarbeitungsphase ihre Hausbesuche eigenständig durch. Die regionalen
Caritas-Verbände werben und betreuen die Stromsparhelfer und halten dabei engen
Kontakt zu den örtlichen Sozialbehörden.
Mit dem „Stromspar-Check“ wird bundesweit eine sozial- mit einer
umweltpolitischen Maßnahme verknüpft. Georg Cremer, Generalsekretär des
Deutschen Caritasverbandes betont: „Die Schulung langzeitarbeitsloser Menschen
stärkt deren Chancen auf dem Arbeitsmarkt; die Hilfe bei der Senkung der
Stromkosten entlastet Haushalte mit geringen Einkommen. Das Projekt will eine
Bevölkerungsgruppe ansprechen, um die sich die Umweltschutzpolitik zu wenig
gekümmert hat.“
Am „Stromspar-Check“ beteiligen sich alle im ead-Netzwerk zusammengeschlossenen
20 regionalen Energie- und Klimaschutzagenturen. Michael Geißler,
Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes der Energie- und Klimaschutzagenturen
Deutschlands: „Die privaten Haushalte verbrauchen 30 Prozent der gesamten
Energie und sie verursachen rund 115 Mio. Tonnen CO2--Emissionen jährlich. Es
ist daher wichtig, durch Öffentlichkeitsarbeit, Gesetze und materielle Anreize
einen sparsameren Umgang mit Strom und Energie zu erreichen. Vom
„Stromspar-Check“ versprechen wir uns eine Signalwirkung, die über die
angesprochene Zielgruppe hinausgeht.“
Das Programm startet nach und nach in 59 Städten und Gemeinden, darunter
Großstädte wie Düsseldorf, Frankfurt am Main, Stuttgart, Leipzig und Berlin.
Die erste Projektphase soll Ende Juni 2009 abgeschlossen sein. Erweist sich der
„Stromspar-Check“ sozial- wie umweltpolitisch als Erfolg, ist eine Ausweitung
auf bis zu 100 Städte vorgesehen.
Die Tätigkeit der „Stromsparhelfer“ richtet sich konkret nur auf den
Stromverbrauch. Bei umfassenderem Beratungsbedarf, beispielsweise zu Fragen der
Raumheizung oder Gebäudedämmung, weisen sie auf weiterführende Angebote wie die
Energieberatung der Verbraucherzentralen oder anderer Stellen hin.
Wer an dem Programm teilnehmen möchte, erhält alle relevanten Informationen ab
sofort unter der Internet-Adresse:
www.stromspar-check.de
.
Dort finden sich auch die regionalen Ansprechpartner, bei denen sich die
Haushalte anmelden können. Unter dem Motto „Strom gespart – Fußball gekauft“
wird auf Flyern und Plakaten an den einzelnen Standorten für eine Beteiligung
an dem Projekt geworben.
-
Pressemeldung
als pdf-Dokument
-
Statement
Georg Cremer, Generalsekretär des Deutschen Caritasverbandes
-
Statement
Michael Geissler, Berliner Energieagentur GmbH
- Fachpapier des Deutschen Caritasverbandes zum Thema
„Energiearmut:
Unterstützung für Menschen mit geringen Einkommen“
Pressekontakt:
Deutscher Caritasverband e. V.
c/o Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum Köln e.V.
Nicola Buskotte
Tel (02 21) 20 10 120
Nicola.Buskotte@caritasnet.de
Bundesverband der Energie- und Klimaschutzagenturen Deutschlands (eaD) e.V.
c/o Berliner Energieagentur
Volker Gustedt
030/293330-19
gustedt@berliner-e-agentur.de
Pressemitteilung
Caritas und Energieagenturen starten Projekt Stromspar-Check für einkommensschwache Haushalte
Erschienen am:
04.02.2009
Beschreibung