Der Wetteinsatz kann sich sehen lassen: 40 Freischoppen Glühwein vom Ortsvorsteher für Weihnachtsmarktbesucher oder im Gegenzug ein Jahr lang ein monatliches Frühstück für den Ortsvorsteher: Das ist der Einsatz für eine Wette, die beim Queichheimer Neujahrsempfang zwischen Alexander Hahn und Jürgen Doll abgeschlossen wurde. Doll ist der Ortsvorsteher des Landauer Stadteil-Dorfes, Hahn der Leiter des Projekts „LiLi - Leben in Landau inklusiv“ zur Sozialraumorientierung, das vom Caritas-Förderzentrum St. Laurentius und Paulus getragen wird.
Ortsvorsteher Jürgen Doll, Einrichtungseiter Thomas Moser und Bewohnervertreter
Walter Kunz schließen die Wette ab.
Was am Ende fällig wird, hängt natürlich davon ab, ob es gelingt, im Laufe des Jahres mindestens 40 Ehrenamtliche für die Aufgaben von „LiLi“ zu gewinnen, die in Queichheim wohnen oder arbeiten, erklärt Alexander Hahn: Wird er es schaffen, dann gibt’s den Glühwein vom Ortsvorsteher beim weihnachtlichen Queichheimer Wichtelmarkt. Sollte es nicht dazukommen, dann könnte Jürgen Doll sich auf ein im Ortsvorsteherbüro serviertes monatliches Frühstück freuen. Aber Hahn ist zuversichtlich, die Wette zu gewinnen, deshalb hat der Ortsvorsteher auch schon mal die Engelsflügel bekommen, die er laut Wettbedingungen beim Ausschank tragen muss.
Zentrales Anliegen von „LiLi – Leben in Landau inklusiv“ ist es, Menschen mit Behinderungen bei der Umsetzung ihrer individuellen Bedürfnisse und bei ihrer Teilhabe am ganz normalen Alltag zu unterstützen und zugleich Menschen mit und ohne Behinderung zusammenzubringen. Das Projekt des Caritas-Förderzentrums St. Laurentius und Paulus Landau wird von der „Aktion Mensch“ unterstützt. Betreut wird es von Alexander Hahn, Bianca Hasselwander und Uschi Flörchinger-Kirchmer, die für die Bewältigung der Aufgaben auf die Mitwirkung von Ehrenamtlichen setzen und Menschen, Vereine oder Firmen suchen, die dieses Anliegen unterstützen. An den Start gegangen ist es im Juli vergangenen Jahres mit zwei Kooperationspartnern, dem Verein Seniorenbüro-Ehrenamtsbörse Landau und Südliche Weinstraße und dem TV Queichheim. Aber schon vor dem offiziellen Projektstart von „LiLi“ gab es eine gute Zusammenarbeit mit den Partnern, berichtet Alexander Hahn. Sie alle ermöglichten gemeinsame Erlebnisse von Ehrenamtlichen und Betreuten sowie Bewohnern des Stifts wie etwa ein Spielfest, Übungen im Lachyoga oder ein Rennen „rund ums Stift“. Seitdem sind weitere Aktivitäten hinzugekommen: Geocaching und Plätzchenbacken, Klangyoga oder auch der Besuch des Landauer Weihnachtszirkus.
Die Resonanz auf die Mitmach-Bitte von „LiLi“, dessen Büro in der Landauer Innenstadt liegt, sei vonseiten der Bürgerinnen und Bürger sehr erfreulich, bekundet Hahn: Rund 35 Ehrenamtliche konnten bereits für Aktivitäten gewonnen werden. Nun gelte es, das Angebot auszubauen und vor allem auch Ehrenamtliche für regelmäßige Aktivitäten zu finden. Was geboten wird, orientiere sich vor allem an den Wünschen der Menschen mit Behinderung. Aber, betont Hahn, es soll keine Einbahnstraße sein, im Gegenzug sollen auch die Kooperationspartner - zum Beispiel bei der Organisation von Festen - Unterstützung durch die Stiftbewohner bekommen.
Gemeinsames Backen war
eines der Aktionen, die dank „LiLi“ zustandekamen.
Die Wette mit dem Queichheimer Ortsvorsteher, der spontan bereit gewesen sei sie anzunehmen, soll nun dabei Schützenhilfe leisten, sagt Hahn. Und er ist überzeugt davon, dass sie effektiv sein wird: „Wir sind in Queichheim, dem Standort des Stifts, zu Hause. Unsere Bewohner sind Queichheimer, und sie engagieren sich schon lange für die Dorfgemeinschaft. Deshalb glauben wir, dass wir die Aktivierung der 40 Ehrenamtlichen ohne Schwierigkeiten schaffen.“ Und mit deren Unterstützung soll die mitbürgerliche Präsenz, die sich etwa in der Organisation der Boule-Dorfmeisterschaft oder in der Teilnahme an Veranstaltungen der örtlichen Kirchengemeinden in Queichheim manifestiert, noch mehr Profil gewinnen. Aber es sollen natürlich auch eine Reihe spannender Erlebnisse realisiert werden. Der aktuelle Plan von „LiLi“ sieht den Besuch eines Konzerts von Andrea Berg vor und der „Night of the Dance“ in der Landauer Jugendstil-Festhalle. Eine Prunksitzung des LCC steht ebenso auf dem Programm wie die Teilnahme am Insheimer Faschingsumzug, ein FCK-Spiel mit Autogrammstunde und ein ökumenischer Gottesdienst in Queichheim.
Wer bei „LiLi“ mitmachen will, ist also herzlich willkommen, unterstreicht Alexander Hahn. Und er freut sich auf Anmeldungen von Menschen egal welchen Alters ab 14 Jahren.
Kontakt:
„LiLi – leben in Landau inklusiv“, Waffenstraße 16, 76829 Landau, Telefon 06341
599 507, E-Mail
alexander.hahn@cbs-speyer.de
.
Sprechstunde Dienstag 9 bis 12 Uhr, Donnerstag 14 bis 17 Uhr.
Herausgegeben
vom Caritasverband für die Diözese Speyer
Text: Henning Wiechers / Fotos: Caritas / Alexander Hahn