Taboulé-Salat, Baklava, Börek, Sahnetorte. So vielfältig wie das Buffet sind die Teilnehmerinnen des internationalen Frauenfrühstücks. Diese finden sich am Morgen des 24. September im Bistumshaus ein. Am Ende werden es über 50 sein. Viele haben bereits erfolgreich Deutschkurse absolviert, alle haben gute Laune. Es ist ein Treffen von Frauen ganz unterschiedlicher Herkunft, bei dem jede etwas zu Essen mitbringt.
Integration schmeckt allen
Für solche Treffen ist Ulrike Ebert-Wenski verantwortlich. Die Sozialarbeiterin und frisch ausgebildete Mentorin für gesellschaftlichen Zusammenhalt arbeitet eigentlich als Suchtberaterin für das Caritas-Zentrum Kaiserslautern. Das Zentrum liegt nahe der imposanten, rostroten Martinskirche in der Innenstadt.
Schon als Jugendliche mit türkisch-kurdischen Freund_innen war sie gegen die damals sogenannte "Ausländerfeindlichkeit" aktiv. Ihr heutiges Engagement führt sie auch auf ihre Sozialisation in der Friedens-, Umwelt- und Anti-AKW-Bewegung der 80er Jahre zurück. Ihr erstes Demoplakat vom 12. Dezember 1982 hat sie noch immer. Es wirbt mit der Überschrift "Entrüstet euch", für eine Friedensdemonstration gegen die Lagerung von chemischen Kampfstoffen in Viernheim.
Ihr Engagement hält bis heute an. Neulich auf der Fridays for Future Demonstration überfällt sie ein Gänsehautgefühl, weil so viele junge Menschen aufstehen, sich einsetzen, engagieren, ihr Konsumverhalten ändern und die Politik fordern. Sie kämpft auch gegen den offensiv auftretenden Rechtsradikalismus. Ulrike empfindet "Grusel, Unbehagen und Ungläubigkeit beim Anblick von rechtsextremen Aufmärschen". Ihre größte Herausforderung ist dabei, nicht in Resignation und Hoffnungslosigkeit zu verfallen.
Davon ist aber nichts zu spüren, wenn sie die Interkulturelle Woche in Kaiserslautern organisiert. In dieser Woche finden zum Beispiel Workshops, gemeinschaftliche Sportturniere oder das internationale Frauenfrühstück statt. Alles im Dienste der Integration und Demokratie. Sie kennt die Themen. Als die Leiterin eines Workshops ausfällt, ist sie in der Lage, aus dem Stegreif über aktuelle Probleme wie "Fake News" zu diskutieren.
Beim internationalen Frühstück sind die Frauen begeistert von der Möglichkeit, mit anderen ins Gespräch zu kommen. Auch Ulrike ist vor Ort und freut sich über die rege Beteiligung. Die Frauen finden es wichtig, dass solche Veranstaltungen stattfinden. Ohne diese Treffen wären sie sich nie begegnet, hätten nicht ihre Erfahrungen oder ihr Essen geteilt. Manchmal geht Integration eben durch den Magen.