Ottmaring
/Augsburg, 19.03.2010 (
pca
). Zwei Jahre lang haben sie sich zusätzliche Arbeit
aufgebürdet, an Schulungen teilgenommen, interne Projekte mit viel Liebe, aber
auch mit viel Aufwand durchgeführt und „sehr
sehr
viel
dazu gelernt“, wie es
Der Pflegealltag in den Altenpflegeeinrichtungen
hat sich schon seit längerem
tiefgreifend
verändert.
Die durchschnittliche Verweildauer hat sich von eineinhalb Jahren auf heute
rund ein halbes Jahr, manchmal auch auf eine deutlich kürzere Zeit reduziert.
„Der medizinische Bereich wird heute mehr und mehr in die Pflege hinein
genommen“, so Claudia
Ettenhofer
, Mitglied des
Augsburger Caritas-Ethikkomitees und Pflegedienstleitung des
SKF-Altenpflegeheims St. Afra. Nicht wenige Bewohnerinnen und Bewohner kämen
direkt aus Palliativstationen von Krankenhäusern zu ihnen in Haus.
Der Caritasverband für die Diözese
Augsburg war und ist sich der Herausforderungen, die sich durch den veränderten
Pflegealltag ergeben, bewusst. „Denn“, so drückte es die Leiterin des
Caritas-Altenzentrums St. Elisabeth in Senden, Anna-Maria
Oestreicher
,
aus, „unser christlicher Auftrag, den Menschen das zu geben, was ihnen zusteht,
nämlich Liebe, Geborgenheit und eine umfängliche pflegerische Versorgung, aber
auch ihnen dabei ihre individuelle Eigenständigkeit zu belassen, der bleibt
bestehen.“
So setzten sich die Teilnehmerinnen
und Teilnehmer sehr intensiv mit Fragen der Patientenverfügung und –vorsorge
und der Betreuung, aber mit der Palliativpflege und –
medizin
zur Schmerzlinderung und mit der Sterbebegleitung auseinander. Ein großes Thema
war auch die Frage, wie man mit im Sterben liegenden Menschen, darunter viele
demente
Menschen, kommunizieren und dabei die Angehörigen
in einer Art und Weise einbinden kann, damit es ein guter Abschied für alle
betroffenen Seiten wird. Wie kann der Hospizgedanke in einer Altenpflegeeinrichtung
integriert werden? Dabei ging es nicht nur um fachliches Wissen, sondern auch
um organisatorische Fragen der Kooperation mit Hospizgruppen bzw. –
vereinen
. Spannend und sehr lehrreich
waren
die Ausbildungsabschnitte zur Frage der Ernährung am Lebensende und was dafür
die Hauswirtschaft der Altenpflegeeinrichtungen tun kann. „Wir wollten ihnen so
viel wie möglich an Rüstzeug für Ihre Arbeit und Ihren Auftrag in den
Altenpflegeheimen mitgeben“, fasste Nadine Brunn, die beim
Diözesan-Caritasverband das Projekt inhaltlich und organisatorisch begleitete, das
zweijährige Projekt zusammen.
Letztlich jedoch, so meinte Diözesan-Caritasdirektor
Manz
, reicht es nicht aus, mit den Menschen auf ihrem
letzten Lebensweg mitzugehen. „Damit ist es nicht allein getan“, sagte er in
seinem Abschlussvortrag. „Bloßes Durchhalten des Leides ohne Hoffnung auf
Zukunft macht wenig Sinn.“ Man dürfe nicht nach dem „Warum des Leides“ fragen,
denn das binde den Menschen an sein Jetzt und helfe ihm nicht weiter. Erst das
„Wozu“ eröffne den Blick auf die Zukunft und verweise auf das kommende Leben
nach dem Tod, wie es die Christen glauben. Das „Wozu“ eröffne im Leid die
Chance, als gereifte Persönlichkeit im Frieden mit seinem Leben vom Leben loszulassen
und den Blick auf die größere Liebe Gottes zu öffnen. „Denn wir glauben daran:
In Christus liegt die Zukunft des Wozu“, so
Manz
.
Die teilnehmenden Altenpflegeeinrichtungen waren:
Alten- und Pflegeheim
St. Afra, Augsburg
Heilig-Geist-Stift, Dillingen
Hospitalstiftung Dinkelscherben
Seniorenzentrum St. Albert, Zusmarshausen
Altenheim St. Vinzenz, Nördlingen
Caritas Alten- und Pflegeheim St. Marien,
Seeg
AllgäuStift
Seniorenzentrum Marienheim, Kempten
Altenzentrum St. Elisabeth, Senden