Oberursel. – Frau Maurer (Name geändert) ist glücklich! Sie hatte sich so viele Gedanken gemacht! Wie sollte das funktionieren; einerseits der lang ersehnte Urlaub mit dem Ehemann, andererseits die tägliche Sorge um die pflegebedürftige Mutter. Eine scheinbar ausweglose Situation.
Frau
Edeltraud Lintelow
, Leiterin
der
Sozialstation Oberursel
,
macht jährlich rund 500 Beratungsbesuche bei Menschen, die ausschließlich zu
Hause von Angehörigen oder Nachbarn betreut werden und Pflegegeld erhalten.
Sie kennt die Situation und die Lösung: Die Sozialstation Oberursel übernimmt
den täglichen Besuch bei der Mutter, gibt ihr die Medikamente, unterstützt sie bei
der Körperpflege und sorgt für die Mahlzeiten. Rund um die Uhr sind die
Mitarbeiter der Station für die Mutter erreichbar. Und, was vielleicht noch
viel wichtiger ist, die vorwiegend weiblichen Mitarbeiter hören zu, lachen,
plaudern und haben ein offenes Ohr für die betagte Dame. Und das Ganze ist für
die Familie praktisch zum Nulltarif zu haben. Wie geht das?
Im Pflegeversicherungsgesetz gibt es die Leistung der „Verhinderungspflege“ für maximal 28 Tage im Jahr. So können pflegende Angehörige bei eigener Verhinderung, dazu gehören zum Beispiel eigene Erkrankung, auswärtige Berufstätigkeit oder Urlaub, ihre Pflegebedürftigen durch andere versorgen lassen. Dafür werden pro Jahr pro Pflegebedürftigen unabhängig von der Pflegestufe 1.550 € von der Pflegekasse zur Verfügung gestellt.
„Das „Geschenk der Pflegekassen“ ist noch viel zu wenigen Angehörigen bekannt!“, bekräftigt Frau Lintelow „Dabei ist es eine ideale Möglichkeit einer sicheren Versorgung des Pflegebedürftigen zu Hause in seiner vertrauten Umgebung einerseits und einer entspannten Auszeit für die Angehörigen. Man kann dieses Angebot auch nutzen, wenn man eine „regelmäßige Auszeit“ benötigt. Dann wird der Pflegebedürftige stundenweise zu Hause betreut, während der Angehörige anderen Dingen nachgehen kann.“
Ein unverbindliches Angebot erstellt die Sozialstation auf Nachfrage gerne – Telefonanruf genügt.
Übrigens kann die Betreuung und Pflege auch in der neu renovierten Gästewohnung im Haus der Sozialstation Oberursel aus diesen Mitteln finanziert werden.
Die Sozialstation Oberursel betreute im letzten Jahr im gesamten Stadtgebiet 961 Patienten. Die gut 40 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen erbrachten bei knapp 90.000 Einsätzen mehr als 230.000 Leistungen.