Präventionsfachkraft Carsten Feltkamp (l.) erläutert zusammen mit den Dozenten Beate Horstmann und Simon Friede in einer zweitägigen Schulung Leitungskräften der Caritas Münster das neue Schutzkonzept der Caritas Münster.
Es ist individuell auf den katholischen Wohlfahrtsverband und dessen Arbeit abgestimmt. Erstellt hat es in Zusammenarbeit mit zahlreichen Kolleginnen und Kollegen Carsten Feltkamp. Der Leiter der ambulanten Familienhilfen ist gleichzeitig Präventionsfachkraft bei der Caritas Münster.
"Die Vorbeugung und der Schutz vor sexualisierter Gewalt hat für die Caritas Münster hohe Priorität", sagt dessen Vorstand Sebastian Koppers. "Deshalb wollen wir die Hinweise, Empfehlungen und Regeln des Konzeptes in unseren Diensten und Einrichtungen leben und schulen derzeit intensiv unsere Mitarbeitenden."
Zentraler Bestandteil sind Verhaltenskodex und - regeln für alle haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitenden. Ersterer soll Orientierung bieten und einen Rahmen schaffen, der Grenzverletzungen, sexuelle Übergriffe und Missbrauch erschwert. Zudem soll mögliche Sprachlosigkeit überwunden werden.
Ganz konkret wird es in den Verhaltensregeln. In insgesamt neun Unterpunkten ist hier festgelegt, wie sich Mitarbeitende gegenüber Kinder und Jugendlichen sowie schutz- und hilfebedürftigen Erwachsenen zu verhalten haben. Das Spektrum reicht von angemessener Sprache und Kleidung, Körperkontakt bis hin zu sozialen Medien oder Geschenken.
"Von besonderer Bedeutung", erläutert Präventionsfachkraft Carsten Feltkamp, "sind auch klar vermittelte Verfahren und Ansprechpartner für Beschwerden und Beratung." Dazu können sich mögliche Betroffene innerhalb der Caritas an haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitende wenden, die dann die jeweilige Leitung sowie die Präventionsfachkraft informieren müssen. Carsten Feltkamp kann auch direkt kontaktiert werden. Daneben werden in dem Schutzkonzept auch zahlreiche externe Adressen benannt, bei denen Hinweise auf sexualisierte Gewalt gemeldet werden können.
"Wichtig ist der Caritas Münster, dass jeder Grenzverletzung entschieden begegnet und jeder Vermutung und Mitteilung mit der größtmöglichen Sorgfalt, Umsicht und Diskretion begegnet wird", betont Caritas-Vorstand Sebastian Koppers. Um dies zu gewährleisten, seien Handlungsleitfäden erstellt worden. Zudem werde es neben den Schulungen weitere Fort- und Weiterbildungen für Mitarbeitende geben. "Das grundlegende Verständnis unserer Arbeit schließt Gewalt gegen Kinder, Jugendliche oder schutz- und hilfebedürftige Erwachsene aus. Diesen Anspruch unterstreicht das Schutzkonzept, das eine Kultur des Respektes, der Achtsamkeit und Grenzachtung fördern soll", unterstreicht die Caritas in einer Pressemitteilung.