Peter Werth / Westfälische Nachrichten
Böcker verspricht, ein guter Nachbar der Kirche St. Ludger und ein engagierter Mitgestalter des Sozialraums zu werden. Drei Jahre arbeitet der Caritasverband bereits an den Plänen, die die Erziehungsberatung, die Ambulante Erziehungshilfe, die Suchtberatung, den Familienunterstützenden Dienst, die Schulassistenz sowie die Sozialstation in Lüdinghausen unter ein Dach bringen soll. Mit der Integration in den Gesundheitscampus schien das im Herbst 2015 fast gelungen, doch dann folgte widererwartend die Absage des Investors. So rückte Ende Januar 2016 das Gelände des Pfarrheims St. Ludger in den Fokus. Für dieses sucht die Gemeinde St. Felizitas mit Pfarrer Benedikt Elshoff seit der Gemeindefusion vor neun Jahren eine Lösung, die die Bedürfnisse der Gemeinde berücksichtigt und gleichzeitig den Erhalt der darauf beheimateten Kirche St. Ludger ermöglicht. Beides kann sich der Caritasverband vorstellen und beauftragte kurzerhand das Architekturbüro Steinberg & Köppen, die Idee des Verbandes auf seine Machbarkeit an diesem Standort hin zu prüfen. Das Ergebnis zeigte, dass sich die örtlichen Gegebenheiten sehr gut für die Zwecke eines Caritas Hauses in Lüdinghausen eignen würden.
Kirche St. Ludger, LüdinghausenPeter Werth / Westfälische Nachrichten
Die Ideen stecken zwar noch in den Kinderschuhen, aber beinhalten bisher, das etwa 350 Quadratmeter große Pfarrheim St. Ludger zu erhalten und nur innerbaulich zu verändern, so dass Beratungsbüros dort einziehen können. Neu entstehen soll ein Anbau, der mit dem Gebäude des Pfarrheims verbunden ist und weiteren Platz für die Mitarbeiter des Verbandes und ihre Arbeit bietet. Terminiert ist der Einzug der Erziehungsberatung, der Ambulanten Erziehungshilfe sowie der Suchtberatung schon für Oktober 2017, so dass der Neubau im Herbst dieses Jahres beginnen soll. Zusätzlich will der Verband auf dem Gelände ein Gebäude mit zehn bis zwölf Apartments für Menschen mit geistiger Behinderung errichten. Dazu wird das Gebäude der Kaplanei weichen müssen, dessen Bausubstanz sich für einen behindertengerechten Umbau nicht eignet. Insgesamt sind es rund 700 Quadratmeter, die der Verband dann in den kommenden drei Jahren dort entwickeln wird. Dies jedoch in enger Abstimmung mit der Gemeinde. "Das Gelände und Teile der Gebäude sollen offen sein und von der Gemeinde, aber auch von anderen Interessierten aus dem Sozialraum Lüdinghausen genutzt werden können. Auch die Kirche wird rege Nutzung finden. Die Caritas ist Kirche vor Ort, daher freuen wir uns sehr, dass unsere Idee bei der Gemeinde und Pfarrer Elshoff auf offene Ohren gestoßen ist und wir dies nun gemeinsam entwickeln können", so Johannes Böcker. Auch die Gemeinde freut sich, dass das Gelände durch diese Pläne nun eine Zukunft hat, die mit ihren Interessen zu vereinen ist. "Es ist ein großes, zeitintensives Projekt, das wir eingehend mit dem Pfarreirat beraten haben. Es ist aber vor allem eine ganz besondere Chance für den Standort St. Ludger. Daher haben wir dem Vorhaben gerne zugestimmt und werden in den Gremien in den nächsten Wochen Entscheidungen fällen", sagt Pfarrer Elshoff.