In zwei aufeinanderfolgenden Wochen verwandelten sich die Klassenzimmer der Kreuzbergschule Merzig in einen besonderen Lernort: Im Rahmen des bundesweiten Projekts "Hospiz macht Schule" konnten die Schülerinnen und Schüler der Klassen 4.1 und 4.2 gemeinsam mit den ehrenamtlichen Hospizbegleiterinnen und -begleitern Ute Keil, Sylvia Münster, Silke Jene- Fell, Gisela Lengert, Maria Maurer, Silke Kohlwey, Karl Getto, Ines Weinkauf, Marianne Kohnen und Sylvie Delabre, über Leben, Sterben, Tod und Trauer sprechen. Die Ambulanten Hospiz- und Palliativberatungszentren des Caritasverbandes Saar-Hochwald organisierten die Projektwochen in Kooperation mit der Landesarbeitsgemeinschaft Hospiz Saarland.
"Kinder begegnen dem Thema Tod häufig schon früh, sei es durch den Verlust eines Großelternteils oder eines Haustiers. Mit unserem Projekt möchten wir sie in dieser Auseinandersetzung nicht allein lassen", erklärt Koordinatorin Monika Eisenbarth. Gemeinsam mit Sarah Wagner betreute sie den Einsatz der zehn speziell geschulten Ehrenamtlichen.
An vier Projekttagen arbeiteten die Kinder in kleinen Gruppen an Fragen wie: Was passiert, wenn jemand krank ist? Wie fühlt sich Trauer an? Wie kann man trösten? Jeder Tag stand unter einem thematischen Schwerpunkt und war geprägt von kreativen Angeboten, Gesprächen, Filmen und dem Besuch einer Krankenschwester. Den Abschluss bildete ein gemeinsames Abschiedsfest mit Eltern.
"Die Offenheit und Tiefe, mit der Kinder über diese Themen sprechen, beeindruckt uns immer wieder", so Sarah Wagner. "Es geht nicht darum, fertige Antworten zu liefern, sondern um einen geschützten Raum, in dem Fragen gestellt und Gefühle geteilt werden dürfen."
Das Projekt "Hospiz macht Schule" ist Teil eines bundesweiten Netzwerks unter Trägerschaft der Bundeshospizakademie gGmbH. In über 800 Projektwochen wurden bislang rund 15.000 Kinder erreicht. Im Saarland koordiniert die LAG Hospiz Saarland e.V. die Einsätze. Seit 2008 haben hier über 80 Projektwochen stattgefunden.