Pressemitteilung des Deutschen Caritasverbandes |
Engagement für Versöhnung zwischen Deutschen und Polen findet Anerkennung |
Maximilian-Kolbe-Werk erhält Deutsch-Polnischen Preis |
Freiburg: Das Maximilian-Kolbe-Werk erhält in diesem Jahr den deutsch-polnischen Preis, mit dem Institutionen und Persönlichkeiten geehrt werden, die sich in besonderer Weise für die deutsch-polnischen Beziehungen einsetzen. Auf polnischer Seite wird die in Krakau ansässige Deutsch-Polnische Gesellschaft für seelische Gesundheit ausgezeichnet.
Seit fast 30 Jahren unterstützt das Maximilian-Kolbe-Werk KZ-Überlebende in Polen und deren Angehörige. Ziel dieser Hilfe ist es, zur Verständigung und Versöhnung zwischen dem polnischen und deutschen Volk beizutragen. Über 85 Millionen Mark wurden seit der Gründung für Opfer des Nationalsozialismus in Mittel- und Osteuropa aufgewendet - Mittel, die zu fast 100 Prozent aus privaten Spenden und Kollekten stammen.
"Versöhnung kann nur von Mensch zu Mensch bewirkt werden", so Präsident Dr. Werner Remmers, "die Leitidee des Maximilian-Kolbe-Werks ist es deshalb, auf der Basis persönlicher Kontakte zu helfen." In Polen haben KZ-Überlebende in enger Zusammenarbeit mit dem Hilfswerk ein Selbsthilfenetz gebildet. Sie wirken ehrenamtlich bei der Koordinierung vieler Hilfsmaßnahmen mit.
Die Versöhnungsarbeit besteht zum einen aus konkreter Unterstützung durch Geld- und Sachhilfen; zum anderen spielt die Begegnung von Deutschen und Polen eine entscheidende Rolle. Über 7000 mal nahmen KZ-Überlebende an Begegnungsaufenthalten in Deutschland teil - für viele von ihnen der erste Kontakt mit dem "Land der Täter" seit Kriegsende.
"Die Hilfe für die KZ-Überlebenden ist lohnend und notwendig", erläutert Dr. Werner Remmers. "Viele von den Menschen, die in Polen am meisten unter dem Naziregime leiden mussten, haben durch das Maximilian-Kolbe-Werk wieder Vertrauen zu Deutschen gefasst."
Der Deutsch-Polnische Preis, dessen Verleihung von den Regierungen Deutschlands und Polens im Nachbarschaftsvertrag von 1991 vereinbart wurde, wird dem Maximilian-Kolbe-Werk am 15. November 2000 von den Außenministern beider Länder, Joschka Fischer und Wladyslaw Bartoszewski, in Warschau übergeben.
Rückfragen: Frau Kornelia A. Lüttmann, Maximilan-Kolbe-Werk, Tel. 0761 / 200-754