Berlin/Freiburg, 19. Dezember
2005. Der Verband Katholischer Tageseinrichtungen für Kinder (KTK) - Bundesverband
e.V. und die Bundesvereinigung Evangelischer Tageseinrichtungen für Kinder e.V.
(BETA) begrüßen die im Koalitionsvertrag hervorgehobene Bedeutung der
frühkindlichen Bildung und Betreuung. Nach Ansicht der beiden Fachverbände von
Caritas und Diakonie werden mit den hier getroffenen Vereinbarungen, am
Tagesbetreuungsausbaugesetz festzuhalten, die Weichen für die künftige Kinder-
und Familienpolitik richtig gestellt.
Der im Koalitionsvertrag vereinbarte quantitative Ausbau des Betreuungsangebots
für Kinder unter drei Jahren ist eine Voraussetzung dafür, dass in Deutschland
mehr Bildungsgerechtigkeit und eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf
sichergestellt werden. Nach Auffassung beider Verbände können Kinder dann
gleichberechtigt am gesellschaftlichen Leben teilnehmen, wenn es ihnen
unabhängig von ihrer sozialen Herkunft möglich ist, das Bildungsangebot einer Kindertageseinrichtung
so früh wie möglich zu nutzen. Die von der großen Koalition angekündigte
Einführung eines Rechtsanspruchs ab dem zweiten Lebensjahr für den Fall, dass
die Kommunen den geplanten Ausbau des Angebots bis 2010 um 230.000 Plätze nicht
erreichen, ist für beide Verbände ein unverzichtbarer Schritt. Die Ausweitung
des Rechtsanspruchs darf aber nicht dazu führen, dass Länder und Kommunen das
geforderte Angebot dadurch schaffen, indem Kinder mit fünf Jahren und früher
eingeschult werden. Kindertageseinrichtungen bieten heute bereits
Bildungskonzepte, die an den Lernvoraussetzungen von Kindern ansetzen und eine
optimale Vorbereitung auf die Schule ermöglichen.
Nach Auffassung des
KTK-Bundesverbandes
und der BETA
ist die im Koalitionsvertrag vereinbarte flächendeckende Gründung von
Mehrgenerationenhäusern grundsätzlich zu begrüßen. Das hiermit verbundene
Engagement der Bundesregierung muss jedoch mit dem Ausbau und der
konzeptionellen Weiterentwicklung von Eltern-Kind-Zentren abgestimmt werden. Eltern-Kind-Zentren
sind eine angemessene Antwort auf die vielfältigen Probleme von Familien. Nach
Auffassung der beiden Fachverbände bietet sich eine Zusammenarbeit mit
Kindertageseinrichtungen an, die bereits heute zentrale Treff- und
Anlaufstellen für Familien sind. Durch die Einbindung in Pfarrgemeinden und die
Kontakte zu konfessionellen Bildungs- und Beratungsangeboten sind
konfessionelle Kindertageseinrichtungen geeignet, Teil
familienunterstützender
Netzwerke zu werden oder sich zu Eltern-Kind-Zentren weiterzuentwickeln.
Erfahrungen
Erfahrungen
zeigen, dass die Angebote von
Eltern-Kind-Zentren in ein kommunales Gesamtkonzept eingebunden sein müssen,
dass Erzieherinnen in Fragen der Kooperation und Vernetzung weiterqualifiziert
werden und dass in lokale Regiestellen investiert wird, die die Koordination
der Netzwerke übernehmen.
Im
KTK-Bundesverband
und der BETA sind 18.000
katholische und evangelische Kindertageseinrichtungen organisiert.
Kontakt:
KTK-Bundesverband
, Frank Jansen, Karlstraße 40, 79104
Freiburg, Tel: 0761 200-595;
BETA, Monika
Benedix
,
Reichensteiner
Weg 24, 14195 Berlin, Tel: 030
83001-367.
Pressemitteilung
Koalitionsvertrag unterstreicht die Bedeutung frühkindlicher Bildung
Erschienen am:
19.12.2005
Beschreibung