Graben/Augsburg, 28.02.2014 ( 
pca 
).  
 
Was 
kann bzw. müsste man tun, um ländliche Gemeinden für die Zukunft so zu 
gestalten, dass sie für Menschen egal welchen Alters oder welcher 
Hilfebedürftigkeit als Wohn- und Lebensort dauerhaft attraktiv bleiben 
 
. Antwort darauf 
will das Inklusions- und Sozialraumprojekt „Wir – DAHEIM in Graben!“ der 
Caritas geben. Erneut fand es nun das Interesse der Politik auf bayerischer Ebene. 
Ulrike Müller, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler im 
Bayerischen Landtag sowie Spitzenkandidatin ihrer Partei für die Europawahl, 
hatte von dem Projekt gehört. Nun kam es zu einem ersten Informationsaustausch 
im Caritas-Haus in Augsburg, an dem neben den Projektverantwortlichen der 
Caritas auch der 1. Bürgermeister Andreas Scharf und der 3. Bürgermeister 
Volkmar Angerer aus Graben teilnahmen. 
 
 
Vera Lachenmaier, Peter Hell und Ulrich 
Schwarzenberger stellten als Projektverantwortliche der Caritas das Projekt, 
das im vergangenen Jahr startete, und seine Bedeutung für den Sozialraum Graben 
und den sozialen Zusammenhalt vor. Ziel sei es, den Gemeinsinn so aufzubauen 
und zu stärken, dass durch Nachbarschaftshilfen und Vernetzung der 
verschiedenen Angebote grundlegende Hilfen vor Ort durch ein gutes Miteinander geleistet 
werden können. „Das fördert nicht nur den Zusammenhalt, sondern macht eine 
Gemeinde als Lebensort für Menschen attraktiv“, ist sich Hell als 
Referatsleiter Alten-, Behinderten-, Gesundheitshilfe und Hospiz beim 
Diözesan-Caritasverband sicher. „Eine Gemeinde darf nicht nur eine Schlafstätte 
sein. Die Menschen müssen spüren können: Hier tut sich was.“
 
 
Bürgermeister Scharf hat nach einem Jahr des 
Projekts einen Wandel in seiner Gemeinde mit rund 3.700 Einwohnern wahrgenommen. 
„Viele wollen helfen, aber fast niemand traut sich, seinen eigenen Hilfebedarf 
anzumelden.“ Jetzt aber, so der Bürgermeister, fangen die Menschen an, sich zu trauen 
und ihren Hilfebedarf mitzuteilen. So könnten nun die Bedarfe genauer ermittelt 
und entsprechend auch geholfen werden. „Der Boden ist also gewachsen, auf dem 
Hilfe möglich wird“, lobte auch Dietmar Bauer, Sozialbereichsleiter beim 
Diözesan-Caritasverband, den Fortschritt des Projektes „Wir – DAHEIM in 
Graben!“. 
 
 
Müller zeigte sich begeistert von dem Projekt. 
„Nicht nur eine Bäckerei oder Metzgerei vor Ort ist wichtig, auch der 
gesellschaftliche Kitt muss erhalten werden.“ Genau hörte sie deshalb  
Lachenmaiers 
 Ausführungen zu, wie es ihr als Leiterin des 
Büros Inklusives Graben gelungen ist, den generationenübergreifenden Austausch 
über die Familiengrenze hinweg neu zu wecken. Müller zeigte sich nämlich 
überzeugt, dass dieser Austausch in den Mittelpunkt jeder Gemeinde gestellt 
werden muss. „Hier findet nämlich ein Erfahrungsaustausch statt, den die Erziehung 
zuhause nicht schaffen kann.“ „Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind 
glücklich zu machen“, zitierte sie ein afrikanisches Sprichwort. 
 
 
Scharf sieht in einer interkommunalen 
Zusammenarbeit auch bei sozialen oder kulturellen Anliegen einen wichtigen Weg, 
diese Herausforderungen besser schultern zu können. Auch die 
Landtagsabgeordnete Müller erkennt darin einen wichtigen Ansatz. „Wir brauchen 
in der Tat nicht nur Zweckverbände für Wasser, Kanal oder Schule, sondern auch soziale 
Zweckverbände.“ Sie ist optimistisch, dass die Kommunen dadurch langfristig 
viel Geld sparen können. Müller will sich deshalb dafür einsetzen, dass dieser 
Aspekt in den Aufgabenkatalog der Kommunalfinanzierung mit aufgenommen wird.