So nehme der Mensch das Wort der Verkündigung nicht mehr wahr, fuhr er in seiner Predigt im Caritas-Wallfahrtsgottesdienst in der Augsburger Ulrichs-Basilika fort. Taten hingegen würden den Menschen von heute sehr wohl ansprechen und berühren. Die Caritas ist deshalb für ein „wesentlicher Baustein dafür, dass das Evangelium bei den Menschen ankommt.“
Jeder in der Pfarrgemeinde könne bei sich selbst anfangen. „Fragen Sie sich, ob Sie Ihren Sitznachbarn
kennen, ob Sie wissen, wer er ist und wenn Sie ihn am nächsten Sonntag nicht sehen, ihn auch vermissen.“ „Nehmen wir die anderen Menschen bewusst in unser Leben mit hinein?“, fragte der Diözesan-Caritasdirektor Dr. Magg. So könne die Caritas, die Liebe zu den Menschen, wachsen, die auch die hineinnimmt, die einem ferner stehen, in Not sind und leiden. „Und wo diese Liebe wächst, wachsen Beziehungen, und wo Beziehungen wachsen, wachsen auch unsere Gemeinden.“
Domkapitular Dr. Magg, der in Augsburg auch Pfarrer der Fuggerei ist und auch den Kontakt zu seiner früheren Wirkungsstätte als Pfarrer von Ursberg nicht abreißen lässt, lud deshalb dazu ein, wie der Heilige Ulrich selbst, obwohl adelig und hochangesehen, sich die Sorge um die armen und hungrigen Menschen zur „ureigenen Aufgabe“ zu machen. „Wir müssen das Evangelium neu sagen und zu den Menschen neu bringen“, so der Diözesan-Caritasdirektor.
Zu Beginn des Gottesdienstes hatte der Ulrichspfarrer Lothar Hartmann die Caritas-Mitarbeitenden, den Diözesan-Caritasdirektor und das „Augsburger Caritas-Urgestein“, Pfarrer Karl Mair, Vorsitzender des Caritasverbandes für die Stadt und den Landkreis Augsburg begrüßt und ihnen für ihre Arbeit gedankt. „Sie bringen durch Ihre Arbeit zu den Menschen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen, viel Hoffnung, Zuversicht und Kraft.“ Radio Horeb, der katholische Radiosender aus Balderschwang, übertrug den Caritas-Wallfahrtsgottesdienst zum ersten Mal live.