Obwohl der Arbeitsmarkt im vergangenen Jahr einen deutlichen Aufschwung erlebt hat, kam diese Entwicklung bei vielen Frauen und Familien nicht an, wie die katholischen Schwangerenberatungsstellen in Hamburg beobachtet haben. Ein Großteil der ratsuchenden Frauen oder ihre Partner waren arbeitslos oder im Niedriglohnsektor beschäftigt und somit auf ergänzende SGB II-Leistungen angewiesen. Dies geht aus den Berichten der drei Schwangerenberatungsstellen des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) Hamburg und Hamburg-Altona sowie des Caritasverbandes Hamburg für das Jahr 2010 hervor.
„Die finanzielle Situation vieler Familien wird sich weiter verschlechtern“, so Barbara Meier, Referentin für Schwangerenberatung im Erzbistum Hamburg, „da seit Beginn des Jahres das Elterngeld auf das Arbeitslosengeld II angerechnet wird. Die Geburt eines Kindes stellt für viele Familien ein zunehmendes Armutsrisiko dar.“
Die Rückmeldungen der katholischen Schwangerenberatungsstellen in Hamburg zeigen, dass viele der Ratsuchenden über keine abgeschlossene Berufsausbildung verfügen. Das geringe Einkommen reicht in vielen Familien nicht für den Lebensunterhalt aus, so dass weiterhin ergänzende Sozialleistungen beantragt werden müssen. Die Anrechnung des Elterngeldes auf SBG II-Leistungen führt aus Sicht der Beraterinnen in Hamburg zu deutlichen finanziellen Einschränkungen für die betroffenen Familien.
Die Beraterinnen des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) Hamburg und Hamburg-Altona sowie des Caritasverbandes Hamburg haben im vergangenen Jahr 3.709 Frauen beraten. Ziel ist, schwangere Frauen bei allen Fragen einer Schwangerschaft und in schwierigen Lebenssituationen zu unterstützen. Die drei Schwangerschaftsberatungsstellen werden aus Mitteln der Stadt Hamburg und des Erzbistum Hamburg gefördert.