Deshalb warb er nun in Augsburg für Unterstützung für seine Pläne. Seit 2013 pflegt er die Kontakte mit dem Augsburger Diözesan-Caritasverband. Sie sind aus einer Begegnung im Augsburger Bischofshaus mit Wolfgang Friedel, dem Leiter des Migrations- und Auslandsreferates, entstanden. Friedel war seit mehreren Jahren vielfach im Rahmen der Auslandsprojekte des Augsburger Diözesancaritasverbandes in Flüchtlingslagern vor Ort und verteilte Grundnahrungsmittel vor Ort im Libanon an Flüchtlinge.
Erzbischof Selwanos ist voller Hoffnung. Das mag verwundern angesichts der Zerstörung in seinem
Heimatland. Kirchen und auch sein Amtssitz in Homs sind nur noch Schutthaufen. Die Intervention Russlands hat die Rückkehr dorthin ermöglicht. Die Rebellen hatten sich zurückgezogen. „Wir können uns dort jetzt wieder relativ sicher bewegen“, erzählt er. Die Rückkehr bedeutete für ihn persönlich ein schweres Opfer. Sein Bruder besichtigte für ihn die Schäden in seiner Kirche. Dort war eine Sprengfalle versteckt. Der Bruder fiel ihr zum Opfer.
Der Erzbischof ließ sich nicht abschrecken. Es ist diese Treue zu seinen Leuten, die er als Erzbischof schon während der Flucht weg von Homs während der Kämpfe dort, weshalb sie ihm vertrauen. Auch Friedel vom Diözesan-Caritasverband kann seine Bewunderung für den Erzbischof nicht verhehlen. „Wo immer es geknallt hat, er ist bei seinen Leuten geblieben, er war immer mitten im Geschehen, hat selbst mit angepackt, sich um die Versorgung der Flüchtlinge gekümmert.“
Die Sorgen des Erzbischofs von Homs sind groß. Kinder sind immer die ersten Opfer des Krieges. So will er Spenden für sein Projekt für „Waisenkinder und arme Kinder“ (Charity syriac-orthodox Dispensary) sammeln. 250 Kinder sollen dort nicht nur etwas zum Essen erhalten wie auch medizinisch versorgt werden, sondern auch dort wieder in den Unterricht gehen können. „Sie brauchen auch Schuhe und Kleider.“ Und sie sollen als Kinder leben können, weshalb er ihnen auch Spielzeug schenken möchte.
Witwen und Kinder, die kein Einkommen haben, weil der Vater im Krieg gefallen ist, will Erzbischof Selwanos ebenfalls unter die Arme greifen. „Sie brauchen unsere Hilfe zum Überleben.“ Er will Nahrung, Kleidung, aber auch Heizöl für den Winter kaufen können. Dabei will er keinen Unterschied machen zwischen Witwen mit Kindern und Witwen ohne Kinder.
Erzbischof Selwanos denkt noch weiter. Er will Homs wieder Schritt für Schritt wieder aufbauen. „Viele Wohnungen sind nur zum Teil zerstört. Ich wünsche mir, dass die Menschen sie sich zumindest so wieder ausbauen können, dass sie vor allem im Winter Schutz vor der Kälte und Nässe haben.“ Die Familien sollen dadurch auch wieder in die Lage versetzt werden, „sich selbst organisieren zu können.“
Spendenkonto:
Caritasverband für die Diözese Augsburg e. V.
Spendenprojekt: 1043 – Flüchtlinge Naher Osten
IBAN: DE 11 7509 0300 0000 1000 30