Die Caritas übernimmt ein wichtiges Angebot, das bisher in Trägerschaft des Bistums lag.KNA/Oppitz
"Als Caritasverband sind wir vom Sinn der Ehe-, Familien- und Lebensberatung überzeugt. Der Bedarf daran besteht und wir sehen darin zudem eine gute Ergänzung unserer bestehenden Beratungsdienste, weshalb wir diesen Dienst künftig bereitstellen wollen", erläutert Vorstand Jürgen Petersohn.
Das ursprünglich an drei Standorten etablierte Angebot unter dem Dach der Katholischen Kirche wird ab dem kommenden Jahr nur noch am Standort Leipzig zu finden sein. Diözesancaritasdirektor Matthias Mitzscherlich erklärt die Situation so: "Die Bereitstellung des Angebotes der Ehe-, Familien- und Lebensberatung im Umfang der bisherigen Standorte des Bistums war trotz intensiver Prüfung und Bemühungen leider nicht möglich. Dennoch sind wir froh, in Leipzig das Know-how der Ehe-, Familien- und Lebensberatung nutzen zu können. Wir wollen hier das vorhandene Profil mit den bisherigen Qualitätsstandards schärfen und mit einem Teil der erfahrenen Mitarbeitenden einen Neustart wagen."
Damit sichert die Caritas in Leipzig ein Beratungsangebot, das bisher in der Trägerschaft des Bistums Dresden-Meißen lag. Die Katholische Kirche in Sachsen und Ostthüringen ist zu spürbaren Einsparungen bei seinen eigenen Diensten gezwungen. Seit Jahren muss das Bistum Vorsorge treffen, um langfristig mit einem ausgeglichenen Haushalt wirken zu können. Es gilt, ein für 2026 prognostiziertes Bilanz-Defizit in Höhe von 17,5 Millionen Euro abzuwenden. Infolgedessen hatte das Bischöfliche Ordinariat im Rahmen eines Strategieprozesses die Trennung vom eigenen EFLB-Angebot beschlossen.
Gespräche mit Mitarbeitenden werden geführt
Ordinariatsrätin Silke Meemken, Hauptabteilungsleiterin Pastoral, erläutert die Gründe: "Mit den zur Verfügung stehenden Mitteln war kein sinnvoller Erhalt unserer Ehe-, Familien- und Lebensberatung möglich. Es ist schmerzhaft zu sehen, dass dieser Dienst der Kirche an der Gesellschaft nicht in gewohnter Weise erhalten bleiben kann. Wir sind aber froh, dass die Caritas in Leipzig eine solide Beratung in hoher Qualität anbieten wird."
Mit allen festangestellten Mitarbeitenden der Beratungsstellen werden zurzeit Gespräche geführt, um ihnen nach der Schließung ihrer Dienste eine Perspektive in der Kirche anzubieten. Aktuell sind an den drei Hauptstandorten, Chemnitz-Zwickau, Dresden und Leipzig insgesamt drei Teamassistentinnen und neun Berater*innen tätig, die auch Außenstellen in Bautzen, Gera und Wechselburg betreuen. Die 14 Honorarkräfte wurden bereits im Herbst 2023 darüber informiert, dass ihr Einsatz nicht über das Jahresende 2024 hinaus fortgesetzt werden kann.
Die Arbeit der Ehe-, Familien- und Lebensberatung begann 1972 in Dresden. Es folgten wenige Jahre später die Hauptstandorte Leipzig und schließlich Chemnitz.
Bischöfliches Ordinariat Dresden-Meißen/Caritasverband für das Bistum Dresden-Meißen/Caritasverband Leipzig