Die Tagespflege St. Nikolaus in der Dr.-Overhues-Allee feiert in diesem Jahr ihr 30-jähriges Bestehen - ein Anlass, der am Donnerstag mit einem feierlichen Gottesdienst und einem anschließenden Festakt gewürdigt wurde. Rund 70 Gäste, darunter ehemalige Mitarbeitende und Tagespflegegäste, folgten der Einladung.
Die Feierlichkeiten begannen mit einem Gottesdienst in der Kapelle des Alten- und Pflegezentrums St. Nikolaus, zelebriert von Monsignore Glasmacher, unterstützt von Caritas-Mitarbeiter und Diakon Winfried Zeller als Konzelebrant. In seiner Predigt erinnerte Monsignore Glasmacher an das Konzil von Nicäa im Jahr 325, das das christliche Glaubensbekenntnis formulierte, bis zur heutigen Praxis der Nächstenliebe in Einrichtungen wie der Tagespflege. Christlich inspirierte Pflege bedeute, den Menschen mit all seinen Bedürfnissen in den Mittelpunkt zu stellen - mit Würde, Respekt und Achtsamkeit. Jede Begegnung sei mehr als ein organisatorischer Akt, sie sei ein Zeichen gelebten Glaubens und Ausdruck eines tiefen Respekts vor dem Leben und dem Miteinander.
Im Anschluss fand unter freiem Himmel auf dem Gelände der Tagespflege ein kleiner Festakt statt. In den Grußworten wurde deutlich, welchen Stellenwert die Tagespflege nicht nur für ältere Menschen, sondern auch für die gesamte Region hat.
Caritas-Vorstand Dirk Hucko blickte auf die Anfänge der Einrichtung zurück. 1995 war St. Nikolaus nicht nur die erste Tagespflege des Verbandes, sondern auch eine der ersten in der Region überhaupt. "Damals wurde Pionierarbeit geleistet", so Hucko, "und es brauchte Ausdauer, Engagement und Herz, um das neue Angebot bekannt zu machen und zu etablieren." Heute gehört die Tagespflege mit zehn Standorten zu den zentralen Angeboten des Caritasverbandes im Kreis Düren.
Andrea Heinrichs, Vertreterin des Diözesancaritasverbandes Aachen, würdigte den mutigen Schritt des Verbandes vor 30 Jahren, als einer der ersten Träger im Bistum Neuland zu betreten. "Die Idee, alten Menschen eine sichere und liebevolle Tagesbetreuung zu bieten, ist heute aktueller denn je - sie schenkt Lebensqualität, fördert soziale Kontakte und entlastet die Familien", so Heinrichs.
Rolf Peter Hohn, erster stellvertretender Bürgermeister der Stadt Düren, hob die Tagespflege als "Antwort auf den demografischen Wandel" hervor. Sie ermögliche älteren Menschen eine verlässliche Tagesstruktur und entlaste zugleich deren Angehörige spürbar im Alltag. Zugleich würdigte Hohn das Angebot als Ausdruck eines christlich-humanitären Menschenbildes, das den einzelnen Menschen mit Würde und Respekt in den Mittelpunkt stelle.
Christopher Löhr, Sozialdezernent der Stadt Düren, betonte die Bedeutung einer Infrastruktur, die auf die Bedürfnisse älterer Menschen ausgerichtet ist: "Die Tagespflege verbindet professionelle Betreuung mit dem Wunsch vieler Menschen, möglichst lange im eigenen Zuhause zu bleiben. Sie fördert Selbstständigkeit, Teilhabe und Lebensqualität."
Angelika Nießen, Koordinatorin der Caritas-Tagespflegen Düren Mitte, wandte sich zum Abschluss des Festakts an ihr Team: "Wir arbeiten hier nicht nur mit Herz - wir leben hier mit Herz."
Zum Ausklang lud Caritas-Vorstand Marcus Mauel alle Gäste zum gemeinsamen Mittagessen mit den Tagespflegegästen ein - ein würdiger Abschluss eines Festtages, der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft christlich gelebter Pflege in Düren miteinander verband. Für die musikalische Begleitung sorgten Organist Walter Drees und an der Gitarre Laos Tar von der Musikschule Nörvenich.