Caritas-Präsidentin Welskop-Deffaa zum Vorschlag von Bundesarbeitsministerin Bas, wonach auch Beamte, Abgeordnete und Selbstständige in die Rentenversicherung einzahlen sollen:
"Wir begrüßen es sehr, dass die Bundesarbeitsministerin direkt nach ihrem Amtsantritt das Mega-Thema Rente in Angriff nimmt. Die gesetzliche Rentenversicherung muss dringend weiterentwickelt werden, damit Menschen im Alter verlässlich vor Armut bewahrt werden.
Es ist unstrittig, dass für die Rente Antworten auf die demographische Entwicklung gefunden werden müssen. Gleichzeitig muss endlich die Sicherungslücke von Selbständigen geschlossen werden. Wer nur von der Hälfte seines Lebenserwerbseinkommens Beiträge in die gesetzliche Rentenversicherung zahlt, weil er immer wieder größere Teile seiner Erwerbsarbeit in selbstständige Tätigkeit investiert, hat ein großes Risiko, am Ende in Altersarmut zu enden. Wenn die Regierung Menschen zu Unternehmensgründungen und Selbständigkeit ermuntern will, muss sie die damit verbundenen Risiken verlässlich absichern.
Die Regierungsparteien hatten sich im Koalitionsvertrag bereits auf die Einbeziehung von Selbständigen in die Rentenversicherung geeinigt. Es ist unverständlich, warum eine Woche nach Unterzeichnung des Koalitionsvertrag nun über diesen Konsens ein Streit entfacht.
Rente ist ein sensibles Thema. Es braucht das Vertrauen der Beitragszahler in die Rente. Und es braucht das Vertrauen der Bürger in die Verlässlichkeit der Koalition."