Seit 2023 kämpfen Träger und Verbände gegen diesen Teufelskreis - und gegen den schleichenden Abbau einer bewährten Engagementstruktur. Der am 24. Juni 2025 vorgelegte Haushaltsentwurf schreibt die Kürzungen der Vorgängerregierung fort: rund 12 % weniger Mittel für Freiwilligendienste im Vergleich zu 2023. Eine nachträgliche Aufstockung ist nach Haushaltsbeschluss im Herbst nicht mehr möglich. Die Dienste müssen für den Jahrgang 2025/26 weiterhin unter den Kürzungen umgesetzt werden.
Das Grundproblem der Überjährigkeit bleibt ungelöst: Kürzungen werden für das kommende Kalenderjahr angekündigt, später womöglich korrigiert - aber zu spät, um sie für das laufende Bildungsjahr zu nutzen. Träger schließen ihre Vereinbarungen frühzeitig, Unsicherheit blockiert Planung, Mittel verfallen. Im Folgejahr wird dann genau dieser Rückfluss wieder als Kürzungsgrund genutzt.
Caritas-Präsidentin Eva Welskop-Deffaa bekräftigt ihre Forderung nach einer grundlegenden Stärkung der Freiwilligendienste und damit einer Gleichwertigkeit aller Dienste.
"Systemresilienz braucht Vielfalt! Unsere Gesellschaft lebt von der Vielfalt des Engagements, das auf Freiwilligkeit basiert. Ziviles Engagement ist kein "Nice-to-have", sondern essenziell für den demokratischen Zusammenhalt. Demokratische Wehrhaftigkeit darf nicht auf Waffen reduziert werden - sie beginnt bei der Bereitschaft, Verantwortung für andere zu übernehmen. Eine Gleichwertigkeit aller Dienste, sei es im Freiwilligendienst, im Bevölkerungsschutz oder in der Bundeswehr, ist für uns daher von zentraler Bedeutung.
Deshalb setzt sich die Caritas für ein gefördertes Recht auf Freiwilligendienst ein. Jeder junge Mensch soll die Chance auf ein Resilienzjahr erhalten - unabhängig von Geldbeutel oder Herkunft. Ein Gutachten der Bertelsmann Stiftung bestätigt: Ein solcher Rechtsanspruch ist ohne Grundgesetzänderung umsetzbar. Auch ein Freiwilligengeld aus Bundesmitteln wäre möglich. Jetzt braucht es politischen Willen - nicht weitere Prüfaufträge."
Pressemitteilung
Berlin
Bundeshaushalt 2025: Freiwilligendienste weiter unter Druck
Erschienen am:
04.07.2025
Herausgeber:
Deutscher Caritasverband e. V.
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