“Für das Leben, die Familie und die Gemeinschaft”.
Wie bist du Caritasdirektor geworden?
Seit 2012 arbeite ich für die katholische Stiftung "Priesterliche Mission Heilige Maria der Dreifaltigkeit”, die pastorale, soziale und schulische Projekte betreibt. Darüber haben der Bischof und ich uns kennengelernt.
Bitte beschreibe einmal die von dir verantwortete Caritasarbeit!
Die Diözese Santo Domingo hat schon immer Bedürftigen mit pastoralen und sozialen Projekten und Programmen geholfen. Hieraus entstand vor 23 Jahren die Caritas Stiftung "FASCA” (Fundación Accion Social Caritas) als katholisches Sozialwerk der Diözese. FASCA arbeitet mit den Menschen in verschiedenen Bereichen nach unserem Leitspruch "Für das Leben, die Familie und die Gemeinschaft" zusammen: Ein Schwerpunkt der Arbeit ist das Zentrum für Prävention und Rehabilitation bei chronischer Unterernährung. Dieses trägt dazu bei, Mangelernährung bei ungeborenen Babys bereits ab der Schwangerschaft und bis zum fünften Lebensjahr zu reduzieren: mit Hilfe umfassender Pflege, medizinischer und ernährungsphysiologischer Versorgung der jungen Patientinnen und Patienten, Anleitung der Mütter bei der Essenszubereitung, Kinderbetreuung, Frühförderung, psychologischer Unterstützung und produktiven Initiativen. Diese sind eingebettet in Beratungen zum Thema Grundrechte, Gesundheit, Ernährung und Rehabilitation.
Wir haben zudem ein Gesundheitszentrum mit Allgemeinmedizin und den Fachrichtungen der Pädiatrie, Ernährungswissenschaft, Frauenheilkunde, Zahnmedizin und Psychologie mit eigenem Labor und eigener Apotheke. In unseren beiden Kinderkrippen "Caritas" und "Heilige Mutter Teresa von Calcuta" betreuen wir Jungen und Mädchen im Alter von 12 bis 36 Monaten. Sie stammen aus sozial schwachen Familien, deren Eltern im informellen Sektor arbeiten.
Hinzu kommen zwei Projekte "Neue Familien” und "Leben in der Familie” für Kinder in familiär prekären Situationen in Zusammenarbeit mit dem ecuadorianischen Sozialministerium und dem Kindermissionswerk. Bei "Leben in der Familie” werden Kinder und Jugendliche bei ihren nächsten Familienangehörigen untergebracht, bei "Neue Familien” bei Pflegefamilien aus den Pfarreien.
Wichtig sind auch unsere beiden Kinder- und Jugendheime "Annette und Luca”. Dabei handelt sich um ein besonderes Schutzprogramm für Kinder und Jugendliche aus Verhältnissen wie zum Beispiel Verwahrlosung sowie physischer, psychischer und sexueller Gewalt. Diese werden auf Anordnung des zuständigen Kinder- und Jugendgerichts in unsere beiden Häuser vermittelt. Es sind junge Menschen, die nicht in den beiden Projekten "Leben in der Familie” und "Neue Familien” untergebracht werden können.
Unser Programm "Glaube und Licht” bietet verschiedene Therapiemöglichkeiten für Kinder und Jugendliche mit diversen Behinderungen in den Bereichen der Physio-, Sprach-, Psychomotorischen und Hippotherapie, Therapie mit Pferden. Im Zentrum "Emmett Dalton” bieten wir professionelle Hilfe und Beratung von und mit Psychiatern und Psychologen für Menschen mit psychischen Krankheiten und ihren Familienangehörigen an.
"Solidarität mit Frauen" ist ein Projekt, das hauptsächlich mit Frauen im urbanen und ruralen Raum in den drei Bereichen Gesundheitsvorsorge, Sparen und Mikrokredite zusammenarbeitet. Die Kredite richten sich hauptsächlich an Frauen mit geringen wirtschaftlichen Ressourcen. Und zu guter Letzt fördert FASCA ein aktives und gesundes Altern durch ambulante Freizeit-, Kultur-, Sozial- und Bildungsaktivitäten.
Wo ist aus deiner Sicht die Not am größten?
Die chronische Unterernährung von Kindern unter zwei Jahren ist besonders gravierend. Sie liegt in Ecuador laut UNICEF bei 27,2 Prozent. Um zu helfen, spielen vor allem die ersten 1000 Tage ab der Empfängnis eine besondere Rolle, weil danach Gesundheitsprobleme, insbesondere Wachstumsstörungen, nur schwer zu behandeln sind. Die Ursachen bestehen nicht nur in der Mangel- oder Unterernährung, sondern auch im unzureichenden Zugang zu Trinkwasser, sanitären Einrichtungen, Hygiene und Gesundheitsversorgung.
Wie wird eure Arbeit finanziert?
Unsere Arbeit wird mit staatlichen Mitteln über das ecuadorianische Sozialministerium und das Sozialamt der Stadt Santo Domingo, von privaten Spendern aus dem In- und Ausland - vor allem aus Deutschland und der Schweiz - , über Stiftungen wie "Brücke nach Ecuador”, das Kindermissionswerk "Die Sternsinger” und Eigenmittel der FASCA/Caritas finanziert.
Wofür verwendet Ihr vor allem Spenden?
Für alle Projekte der FASCA, wobei unser Schwerpunkt auf der Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen im Zentrum zur Prävention und Rehabilitation von chronischer Unterernährung und den beiden Kinder- und Jugendheimen Anette und Luca liegt.
Spendenkonto und weitere Informationen:
Brücke nach Ecuador
Caritative Stiftung seit 2007
Im Nonnenhof, 69221 Dossenheim
Telefon: 06221/862447
Handy: 0176 20221435
info@bruecke-nach-ecuador.de
Bankverbindung:
Heidelberger Volksbank
IBAN: DE88 6729 0000 0042 6464 07
BIC: GENODE61HD1