Sicher und selbstbestimmt "In der Heimat wohnen"
Immer mehr Menschen möchten auch im Alter und bei steigender Pflegebedürftigkeit in ihrer Heimat und ihrem vertrauten Umfeld wohnen bleiben. Daher braucht es neben finanzierbarem barrierefreiem Wohnraum auch entsprechende ambulante Versorgungs- und Betreuungskonzepte.
Auch Pegnitz vom demografischen Wandel betroffen
Bernhard Schneider
Auch die Stadt Pegnitz wird sehr stark von den Folgen des demographischen Wandels betroffen sein. Zudem ist in Kommunen wie Pegnitz davon auszugehen, dass zur Unterstützung und Pflege älterer Mitbürger in immer geringerem Umfang (jüngere) Familienangehörige vor Ort sind, da diese beispielsweise aus beruflichen Gründen in großstädtische Ballungszentren abwandern. Einer Versorgung ausschließlich durch Fachkräfte sind jedoch schon aus Kostengründen gewisse Grenzen gesetzt.
Umsetzung an 13 Standorten
Das Wohnmodell "In der Heimat wohnen" basiert auf folgenden vier Komponenten:
- Zu Hause leben
- Jederzeit versorgt
- Lebendige Nachbarschaft
- Akteure vernetzen
Das Konzept des Caritasverbands für die Erzdiözese Bamberg e.V. und dem kirchlichen Wohnungsunternehmen Joseph-Stiftung wurde mittlerweile an 13 Standorten umgesetzt.
Anregung zum Bürgerengagement
In Pegnitz wurden dank modularer Bauweise in Rekordbauzeit zwölf barrierefreie Wohnungen gebaut, zehn davon öffentlich gefördert. Dadurch können die Wohnungen zu sozial verträglichen Mieten angeboten werden. Die Mieter(innen) fühlen sich in dem neugebauten Haus sehr wohl, schätzen das gute Miteinander und die gegenseitige Unterstützung (siehe Berichterstattung).
Die Bürger(innen) von Pegnitz sollen ebenfalls angeregt werden, sich für ihre Heimatstadt zu engagieren. Hierzu wurde die Projektgruppe "Mach Dich stark für Pegnitz" gegründet, die von den Quartiersmanagerinnen des Caritasverbandes Bayreuth professionell begleitet wird. Darüber hinaus ist ein Netzwerk aus unterschiedlichen lokalen Vereinen, Verbänden und Organisationen im Aufbau.
Das Projekt Schritt für Schritt
Schritt 1: Verbindliche Partner gewinnen
Das Wohnmodell "In der Heimat wohnen" ist entscheidend auf Kooperation und Vernetzung angewiesen. Im Besonderen braucht es eine langfristige Verantwortungsgemeinschaft von Kommune, "Investor" und sozialer/wohnungswirtschaftlicher Dienstleister. Die vor Ort handelnden Kooperationspartner sollen ihre künftige Zusammenarbeit auf der Grundlage eines Kooperationsvertrages konstituieren.
Schritt 2: Orientierung am Willen der Menschen
Die inhaltliche Ausrichtung der Arbeit orientiert sich am Willen der Bürger. Dafür bedarf es vor Ort einer teilhabefördernden Infrastruktur. Im Rahmen von z.B. Sozialraumanalysen oder Bürgerforen werden wichtige Themen identifiziert, um gemeinsam mit den Partnern und den Bürgerinnen und Bürgern voranzubringen. Der Quartiersmanager unterstützt die Aktivierung ehrenamtlichen Engagements.
Schritt 3: Jeder darf König sein
Um Parallelstrukturen zu vermeiden und eine möglichst hohe Akzeptanz des Prozesses zu erreichen, ist es wichtig, dass keine Akteure ausgegrenzt werden. Es sollte überlegt werden, wer mit welcher Kompetenz und Ressource zum Gelingen des Vorhabens beitragen kann.
Projektträger:
Caritasverband für die Stadt und den Landkreis Bayreuth e.V.
Bürgerreuther Straße 9
95444 Bayreuth
Tel.: 0921 789020
www.caritas-bayreuth.de
info@caritas-bayreuth.de