In Deutschland darf Gesundheit nicht länger von Einkommen, Bildung oder dem Aufenthaltsstatus eines Menschen abhängen. Wir brauchen ein Gesundheitssystem, zu dem alle Zugang haben. Dazu eine Politik, die Armut und Arbeitslosigkeit bekämpft, denn jeder verdient Gesundheit.
Menschen, die ohne legalen Aufenthaltstitel in Deutschland leben, haben einen Anspruch auf ärztliche Behandlung nach dem Asylbewerberleistungsgesetz. Tatsächlich nehmen die meisten diesen jedoch nicht wahr. Sie haben Angst vor der Abschiebung.
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Ungenügend ist die gesundheitliche Versorgung von Menschen, die in Deutschland Asyl suchen, eine Duldung haben oder vor einem Bürgerkrieg geflohen sind. Die Höhe der Grundleistungen, die sie erhalten, liegt mehr als 30 Prozent unter dem Niveau des Existenzminimums. Das alleine ist schon ein Skandal.
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Schwierige Lebenslagen und Existenzsorgen machen arme Menschen krank. Damit sie ihr Recht auf eine gute gesundheitliche Versorgung wahrnehmen können, braucht es kein neues Gesundheitssystem. Engagierte Ärzte, kulante Krankenkassen und helfende Nachbarn können vieles verbessern.
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Viele Wohnungslose gehen aus Scham nicht zum Arzt. Wenn sie krank werden, „verschleppen“ sie die Krankheit, bis es nicht mehr geht. Unser Gesundheitssystem ist auf diese Menschen nicht ausgerichtet. Es fehlen niedrigschwellige Angebote für Menschen, die auf der Straße leben.
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Die Caritas fordert mehr vorbeugende und gesundheitsfördernde Angebote für langzeitarbeitslose Menschen, damit der Teufelskreis zwischen Arbeitslosigkeit und Krankheit durchbrochen wird. Eine neue Kooperation zwischen der Bundesagentur für Arbeit und den gesetzlichen Krankenversicherungen kann dabei vielleicht helfen.
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