Eine Marke ist auch ein Versprechen!
Braucht die Caritas eine gemeinsame Arbeitgebermarke? Zu dieser Frage diskutierten Caritas-Mitarbeitende beim Caritaskongress 2019 in Berlin. Dass ein Employer Branding - also die eindeutige Erkennbarkeit via Logo - sinnvoll ist, unterstrich der Fachbeitrag von Anne Engelshowe von der CareFlex GmbH. Dies stieß auch bei den Sessionteilnehmer(inne)n auf breite Zustimmung.
Doch was ist unser Employer Branding? Ist das allein das Flammenkreuz, oder braucht es eine Untermarke? Eindeutige Antworten gab es in der Runde nicht, jedoch Erfahrungsberichte, die zu Rückschlüssen führen. Roland Knillmann, Leiter der Kommunikation beim Diözesan-Caritasverband Osnabrück, stellte deren Kampagne "Caritas zeigt Gesicht" vor, mit der Fachkräfte für Sozialberufe geworben wurden.
Recruiting-Kampagne "Caritas zeigt Gesicht"
"Das Konzept forderte Mut von den Verantwortlichen, da es gezielt mit kritischen Zuschreibungen arbeitet", so Knillmann. Zehn Mitarbeitende aus der Caritas erklärten sich bereit, auf Plakaten Flagge zu zeigen - Plakate, die provokative Überschriften tragen wie "Darf ich auch den Nächsten lieben?" oder "Für mich zählt Profession, nicht Konfession".
Personalreferent Harald Langer berichtet, dass es daraufhin viele Rückfragen von Mitarbeitenden selbst gegeben habe, die sich in ihrer Lebenshaltung und Lebensführung angesprochen fühlten. Man habe nicht große Mengen neuer Bewerbungen gehabt, doch es seien Bewerbungen von Menschen dabei gewesen, die sich zuvor sicherlich nicht bei der Caritas um eine Stelle bemüht hätten. Es sei daran gedacht, die Kampagne modifiziert weiter zu führen.
Wofür kann die Dachmarke Caritas stehen?
Kritisiert wurde an der Kampagne, dass sie eben nur mit dem Flammenkreuz als Dachmarke auftrete und nicht klar werde, dass hier nur Osnabrück und Bremen dahinter stehen. Einerseits profitiere also die ganze Caritaslandschaft vom vorausgehenden Mut der Osnabrücker, der Caritas als Arbeitgeber ein offensiv tolerantes Image zu verpassen. Andererseits werde aber auch ein Versprechen gegeben, das in anderen Diözesen beispielsweise nicht eingehalten werde, so Arbeitnehmervertreter Thomas Schwendele in der Diskussion.
Vorstand Regina Hertlein vom Caritasverband Mannheim stellte für ihren Verband klar, dass man lieber regional oder lokal branden wolle. Es gehe ja um einen konkreten Verband vor Ort, der sich als Arbeitgeber im Markt behaupten müsse. Dieser solle auch lokal und als solcher erkennbar Flagge zeigen.
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