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Übersicht Sessions
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Programm der Sessions
Zeitplan der Sessions (Einfach auf den Pfeil klicken)
Mittwoch, 25.01.2023
14:00 - 15:00 Uhr
1.1 Engagement-Killer: Die besten Tipps und Tricks!
Irene L. Bär, Leiterin youngcaritas Deutschland
Sie kennen das: Überall jede Menge Engagierte allen Alters - Junge, Alte und Mittlere; darunter Menschen mit verschiedenen Heimaten, Berufen und Interessen. Es wimmelt nur so von Begeisterten in Ihrem Caritasverband. Sollte es Ihnen ähnlich gehen, könnten wir helfen, mit unserer Session: „Wie lässt sich freiwilliges Engagement mit Vollgas an die Wand fahren?“ Zuverlässige Tipps von Praktiker_innen, wie Sie dem freiwilligen Engagement gründlich und nachhaltig das Wasser abgraben, möglichst wenig informieren, Engagierte wirkungsvoll ausbremsen und so endlich für Ruhe sorgen.
#nichtInnovations-Workshop mit der „Kill your Company“ - Methode.
1.2 Soziale Orte. Ein Konzept für gleichwertige Lebensverhältnisse
Prof. Dr. Berthold Vogel, Direktor Soziologisches Forschungsinstitut Göttingen (SOFI) e.V.
Als Gegengewicht zu strukturellen und demografischen Negativentwicklungen in vielen ländlichen Regionen und städtischen Quartieren zielt das Soziale-Orte-Konzept auf die Stärkung gesellschaftlichen Zusammenhalts und die Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse. Im Mittelpunkt des Konzepts stehen die namensgebenden Sozialen Orte: Orte der Begegnung und der Kommunikation, die sich in spezifischen Akteurs - Konstellationen (Kommune, Wirtschaft, Zivilgesellschaft) konstituieren und organisieren.
Mit Sozialen Orten entwickeln sich öffentliche Räume, Gelegenheitsstrukturen und Vernetzungsmöglichkeiten, an denen Menschen zusammenkommen und ihr Umfeld gestalten. Eingeleitet wird die Session mit einem Input zur konzeptionellen Einordnung des Sozialen-Orte-Konzepts sowie mit Forschungsergebnissen, die im Kontext der Arbeit am Gemeinwohl Anwendung finden. Im Anschluss diskutieren wir Handlungsempfehlungen mit zwei geladenen Gesprächspartner_innen aus Politik und Praxis.
1.3 Himmlisches Wohnen - irdische Behausungen - Wohnen ist Menschenrecht und auch auf Erden für Wohnungslose möglich
Andreas Sellner, Referent /stellvertr. Bundesvorsitzender der KAG W
Nach einer grundsätzlichen Einführung in die Thematik zur Herausforderung für Kirche und Caritas werden, anhand konkreter Beispiele, verschiedene Möglichkeiten zur Schaffung bezahlbaren Wohnraums für Wohnungslose vorgestellt. Dies umfasst Wohnprojekte im Rahmen von Neubau, Wohnungserhalt im Wohnungsbestand, aber auch die Umwidmung von Kirchgebäuden in Wohnungen für Wohnungslose.
Zugleich geht es darum, dauerhaft diese geschaffenen Wohnmöglichkeiten einschließlich der Wohnnebenkosten bezahlbar zu halten und abzusichern. So bilden die Wohnprojekte in der Hand von Caritas- und Fachverbänden, Ordensgemeinschaften oder in Zusammenarbeit mit Siedlungswerken einen Beitrag zur Wohnungssicherung. Einkommensschwachen Haushalten stehen somit dauerhaft irdische Behausungen in unseren Gemeinden als bezahlbares Wohnen zur Verfügung.
1.4 - NEU - Menschen in Krisen und Suizidalität erkennen und ihnen begegnen
Die Session "Polizei und Jugendhilfe - Seite an Seite für eine Leben ohne Kriminalität" FÄLLT AUS!
Neue Session:
Menschen in Krisen und Suizidalität erkennen und ihnen begegnen
Jenny Winkler, Sozialarbeiterin bei [U25] Berlin, psychosoziale Onlineberaterin (DGOB)
Tanja Ruppert, Sozialarbeiterin bei [U25] Berlin, Trainerin für Gewaltfreie Kommunikation
Wir möchten Betroffene darin bestärken, offen über die Themen Krisen und Suizidalität zu sprechen. Um sich auf Augenhöhe anvertrauen zu können, brauchen sie uns - ein aufmerksames, sicheres und authentisches Gegenüber.
In diesem Workshop lernen Sie mit diesem herausfordernden Thema sprachfähig zu werden, wie sich suizidale Krisen entwickeln und welche Hilfsangebote die Menschen unterstützen können. Dabei stellen wir uns auch den Herausforderungen in der professionellen und persönlichen Rolle.
Wir beschäftigen uns mit den Fragen:
- Woran erkenne ich Menschen in Krisen und mit Suizidgedanken?
- Wie kann ich die Akutheit der Suizidalität abschätzen und ein vertrauensvolles Gespräch führen?
- Was braucht mein Gegenüber wirklich? Inwieweit kann ich Halt und Unterstützung bieten?
- Wie gehe ich mit meiner eigenen Unsicherheit um?
1.5 Praxiskooperationen Caritas Düsseldorf mit ausländischen Caritasorganisationen (Griechenland und Ukraine)
Henric Peeters, Caritasdirektor Düsseldorf e.V.
Für einen Ortscaritasverband ist es eher unüblich, dass er sich für die sozialen Herausforderungen im Ausland interessiert … nicht so für den Caritasverband in Düsseldorf.
Das Team des Fachdienstes Integration und Migration pflegt intensive Kontakte mit den Kolleginnen und Kollegen der Caritas Hellas. Dort kümmert man sich im Schwerpunkt um geflüchtete Menschen … genau wie in Düsseldorf. Ein Besuch aus Griechenland war vor zwei Jahren bereits in Düsseldorf, ein Besuch in Griechenland ist geplant!
Eine besondere und sehr aktive Partnerschaft besteht seit dem Frühjahr 2022 mit der Caritas in der westukrainischen Stadt Czernowitz. Unmittelbar nach Beginn des schrecklichen Überfalls Russlands auf die Ukraine hat die nordrheinwestfälische Landeshauptstadt Düsseldorf eine Städtepartnerschaft mit Czernowitz geschlossen. Dem hat sich der Caritasverband in Düsseldorf sofort gerne angeschlossen - versorgt die dortige Caritas doch über 80.000 Binnenflüchtlinge! Seit Februar sind unzählige Tonnen an Hilfsgütern nach Czernowitz geliefert worden und bereits zweimal konnte der Caritasdirektor aus Czernowitz nach Düsseldorf kommen. Ende August 2022 begründete eine Delegation der Stadt Düsseldorf, der auch der Caritasdirektor angehörte, offiziell die Städtepartnerschaft in Czernowitz.
In der Session berichten Caritasmitarbeitende aus Griechenland, Czernowitz und Düsseldorf über die gelungenen Partnerschaften und stehen für Fragen zur Verfügung. Eine Übersetzung des gesprochenen Wortes ist gewährleistet.
1.6 Klimaschutz aus internationaler Perspektive
Claudio Moser, Caritas international, Referatsleiter Lateinamerika
Die Klimakrise ist eine der größten humanitären Herausforderungen unserer Zeit. Durch den Klimawandel bedingt hat sich die Zahl der Naturkatastrophen innerhalb von 20 Jahren verdoppelt. Viele Projektpartner von Ci und viele Menschen erleben immer stärker die katastrophalen Folgen von Extremwetterereignissen (Stürme, Überschwemmungen, Dürren), die immer heftiger werden und häufiger auftreten.
Die Nothilfe muss darauf reagieren und Menschen schnell und wirkungsvoll helfen. Be-sonders arme Menschen gehören oft zu den ersten Opfern von Wetterextremen, da sie kaum Möglichkeiten haben, sich wirksam zu schützen. Starke Gemeinwesen können die Resilienz von Menschen, die in Risikosituationen leben, stärken. Insofern macht die Klimakrise neben verstärkten Anstrengungen in der eigentlichen Nothilfe auch einen noch engagierteren Einsatz in der Prävention erforderlich, damit Menschen erst gar nicht zu Opfern von extremen oder schleichenden Naturereignissen werden.
1.7 Die TRIERlogie des Personalmarketings ein Best-Practice-Beispiel
Sonja Lehnen, Personalentwicklerin Caritasverband Trier e.V.
"Verstaubt – frömmlerisch – nur was für Katholiken“ - Vorurteile gegenüber der Caritas als kirchlichem Arbeitgeber sind weit verbreitet und erschweren die Suche nach geeignetem Personal. Wir haben uns der Klischees angenommen und möchten mit bestehenden Vorurteilen aufräumen, um dem anhaltenden Personalmangel entgegenzuwirken. So kam unsere „TRIERlogie“ des Personalmarketings zustande, die wir Ihnen vorstellen wollen. Sie besteht aus den folgenden drei Elementen:
- einer Personalimagekampagne,
- ein Heißluftballon als Marketinginstrument,
- einem Azubi-Projekt zur Gewinnung neuer Mitarbeitender.
Kleines Bonbon: Unter allen Teilnehmenden verlosen wir eine Fahrt für zwei Personen mit dem „Caritasverband-Trier-Heißluftballon!"
1.8 Älter werden in der digitalen Welt
Marina Wiesend, Projektleitung „DART“ - Digitalisierung im Alter Caritas Fils-Neckar-Alb
Schon lange ist Digitalisierung in vielen Bereichen des täglichen Lebens ein wesentlicher Bestandteil und die Corona-Pandemie hat diese Entwicklung nochmals beschleunigt. Mittlerweile ist die Bedienung eines Smartphones nahezu zwingende Voraussetzung, um aktiv am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können. Und auch immer mehr Seniorinnen möchten die Chancen und Möglichkeiten der digitalen Welt für sich und ihre persönliche Lebensgestaltung nutzen. Wie kann digitale Teilhabe und digitale Souveränität für älter werdende Menschen gelingen? Wo liegen die großen Herausforderungen in Gegenwart und Zukunft? Wo bestehen Hürden und wie können sie überwunden wer-den? Welche Angebote und Möglichkeiten gibt es bereits, welche gilt es zu entwickeln?
1.9 Menschenhandel zum Nachteil von Minderjährigen
Margarete Muresan, Teamleiterin IN VIA Erzbistum Berlin e.V.
IN VIA setzt sich seit mehr als 25 Jahren für die Verbesserung der Situation und die Belange der Betroffenen von sexueller Ausbeutung und Zwangsprostitution ein. Menschenhandel ist eine der schlimmsten Form der Menschenrechtsverletzungen. Sie betrifft nicht nur Erwachsene, sondern vermehrt auch Minderjährige – ausländische und deutsche.
Besonders im Lichte der aktuellen Herausforderungen mit vulnerablen geflüchteten Minderjährigen aus der Ukraine gilt es die bestehenden Strukturen zur Unterstützung noch besser zu vernetzen, um ggf. betroffene Kinder zu identifizieren und den Handel mit Kindern effektiv zu bekämpfen. Die Session soll einen ersten Einblick in das Thema Menschenhandel zum Nachteil von Minderjährigen geben. Anhand von praktischen Fallbeispielen werden die Themen Identifizierung, Strukturen und Unterstützung behandelt.
1.10 Alte Sehnsucht – neue Antworten: Lebenssinn, Glaube u. die Soziale Arbeit
Nicolas Mantseris, Sozialarbeiter Caritasverband für das Erzbistum Hamburg e.V.
Die Sehnsucht der Klient_innen nach Sinn und Hoffnung ist Ausgangspunkt unserer Session. Die Mehrheit der Ratsuchenden wird von existentiellen Fragen bewegt, die man im weiten Sinn als religiös bezeichnen kann. Wie kann man dies für den Beratungsprozess fruchtbar machen, und welche Folgen hat das für unser eigenes Weltbild beziehungsweise für den eigenen Glauben?
1.11 "Behindert – Eine Geschichte vom Suchen & Finden“ – Musiktheater der Caritas: Wie Musik als Tor zur Gesellschaft funktionieren kann
Stefan Zowislo, Zentralreferent für Medien- + Öffentlichkeitsarbeit Bistum Magdeburg e. V.
Am 11.9.2021 hatte auf der Schlossparkbühne in Zeitz das Musiktheater mit dem Titel „Behindert – Eine Geschichte vom Suchen & Finden“ Premiere – eine Produktion, die Profimusiker, semiprofessionelle Darsteller, Theaterschaffende, interessierte Menschen mit und ohne Behinderung verschiedenen Alters und Geschlechts auf der Bühne vereint.
Entwickelt und einstudiert in der Wohn- und Förderstätte Julius von Pflug in Schelkau (Träger: Caritas-Trägergesellschaft St. Mauritius gGmbh), wird mit Vorurteilen aufgeräumt, geht es um das Bewusstsein für die eigenen Wünsche und Vorstellungen und wird die Andersartigkeit zur Chance für kreative Lösungen. Wie ist diese Produktion zustande gekommen? Welche Hürden musste sie bei ihrem Weg auf die Bühne überwinden? Was lief wie „am Schnürchen“? Wie klappte das Zusammenspiel der zahlreichen Beteiligten? Welche Gefühle löst der Applaus aus? Über all das bietet die Session Gelegenheit zum Austausch. Mit Stefan Köhler ist der Autor des Werks als Gesprächspartner mit dabei.
1.12 Migrantinnen erzählen ihre Geschichte
Regine Rosner, Fachbereichsleiterin IN VIA Deutschland
Eine Auswertung von Medienberichten zum Thema Migration zeigt, dass Migrantinnen darin nur selten selbst zu Wort kommen und nur wenige Berichte sie in einem positiven Licht darstellen. Dabei ist es für ihre gesellschaftliche Teilhabe und für unser Zusammenleben bedeutsam, dass ihre Sichtweisen Beachtung finden.
In der Session werden zwei Projekte vorgestellt, die mit unterschiedlichen Herangehensweisen Frauen mit Migrationsgeschichte empowern und sie ermuntern, ihre Ge-schichten zu erzählen. Beispielhaft werden wir sehr anschaulich und lebendig an den Erfahrungen der Frauen teilhaben. Sie laden uns mit ihren Geschichten ein, miteinander ins Gespräch zu kommen und über unsere Vorstellungen und unser Zusammenleben nachzudenken.
1.13 Nachhaltigkeit braucht Sozial!
Markus Sobottke, Teamleiter Research, BFS Service GmbH, Köln
Carina Uhlen, Geschäftsführung CSR-Kompetenzzentrum im DCV, Osnabrück
Wibke Berlin, Innovationswerkstatt BFS Service GmbH, Köln
Mit dem Branchenleitfaden des CSR Kompetenzzentrum im Deutschen Caritasverband und der Sozialbank-Gruppe die Umsetzung gestalten: Organisationen in der Freien Wohlfahrt fühlen sich bereits aus ihrem Grundverständnis heraus verpflichtet, die Ziele für eine nachhaltige Entwicklung zu verfolgen. Zusammengenommen bilden sie zudem die größte Arbeitgeberin und Dienstleisterin in Deutschland. Damit liegt genau hier ein wirkungsvolles Potential, Gesellschaft und Wirtschaft nachhaltig zu verändern. Bleibt noch die Frage nach einer strukturierten Umsetzung. Ein Meilenstein hierfür ist der „Branchenleitfaden Deutscher Nachhaltigkeitskodex“.
In unserer Session stellt Ihnen die Initiatorin des Leitfadens, Carina Uhlen aus dem CSR Kompetenzzentrum im Deutschen Caritasverband, zusammen mit der Sozialbank-Gruppe den Leitfaden vor. Wir liefern Wissen zu gesetzlichen Rahmenbedingungen, strategischen Vorteilen, stellen die Ergebnisse der großen Nachhaltigkeitsumfrage in den Sozialbranchen vor und nehmen Sie mit auf einen Abstecher in die Praxis Ihres zu-künftigen CO2 Managements.
Teil 1 | Nachhaltigkeit als strategisches Feld mit Perspektive
Die gesetzlichen Rahmenbedingungen zur ESG-Berichterstattung und Taxonomie gelten auch für die Sozialwirtschaft. Markus Sobottke geht kurz auf die Leitplanken der Gesetzgebung ein. Nach der Pflicht geht es in die Kür: Mit Transparenz, nachhaltigem Management, Vorteilen in der Finanzierung und Fördermitteln erschließen Sie sich strategische Vorteile.
Teil 2 | Branchenleitfaden zur Umsetzung „Deutscher Nachhaltigkeitskodex“
Die Berichterstattung zur Nachhaltigkeit ist beschlossene Sache, die Umsetzung selbst rückt nun in den Fokus. Ein geeignetes Instrument ist die Berichterstattung nach dem Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK). Er deckt alle Bereiche der Nachhaltigkeit ab: Ökologie, Ökonomie und Soziales. Zusätzlich hilft er, Nachhaltigkeitsleistung glaubwürdig darzustellen und kontinuierlich zu verbessern – sei es bei CO2-Bilanzen oder der Zufriedenheit von Mitarbeitenden. Carina Uhlen hat mit dem „Branchenleitfaden“ einen Transfer des DNK in die Freie Wohlfahrtspflege vorgenommen und zeigt wie die Berichterstattung zu einem Mehrwert jenseits von gesetzlicher Pflichterfüllung wird.
Teil 3 | Für die Praxis: Lösung für das CO2 Management
In der Sozialbank Gruppe beschäftigen wir uns aktuell mit der Frage, wie wir eine bran-chenspezifische CO2-Management-Lösung für die Sozial- und Gesundheitswirtschaft gestalten können. Das Ziel: Die Komplexität strukturieren und ein Instrument schaffen, das Sie langfristig durch Planung und Prozess bis zum Ergebnis-Report leitet. Zusam-men mit Organisationen der Sozialwirtschaft, auch aus der Caritas, haben wir eine sol-che Lösung entwickelt und getestet, und stellen sie Ihnen hier vor.
15:15 - 16:15 Uhr
1.14 Zukunft Einkaufen – Nachhaltig in Caritas & Kirche
Anna Kohlwey, Caritasverband für das Bistum Aachen e.V.
“Zukunft Einkaufen” ist ein ökumenisches Projekt, das kirchliche Dienste und Einrichtungen seit 2008 unterstützt, sich systematisch auf ökologische und soziale Nachhaltigkeitskriterien umzustellen. Die Caritas im Bistum Aachen nimmt mit 4 verschiedenen Einrichtungen teil und berichtet gemeinsam mit dem Projektleiter von Praxiserfahrungen, Abläufen und Zielen. Die Session gibt Einblicke und ermöglicht Fragen und Diskussion rundum erste Schritte Richtung Nachhaltigkeit.
1.15 Wir sind hier und für Euch da! Wie die Flutkatastrophe im Ahrtal das Leben der Menschen und die Arbeit der Caritas vor Ort verändert
Tina Heidger, Stabsstelle für Projektentwicklung Caritasverband Rhein-Mosel-Ahr e.V.
Die Flutkatastrophe vom 14./15. Juli 2021 war ein Naturereignis, für dessen Ausmaß es Deutschlandweit keine Präzedenzfälle gibt. Im Landkreis Ahrweiler im nördlichen Rhein-land-Pfalz hinterließ das Hochwasser der Ahr eine Spur der Verwüstung. Dabei verstarben 134 Menschen, viele wurden verletzt und zahlreiche Menschen sind seitdem traumatisiert. Häuser und Infrastruktur wurden zerstört und bestehende Sozialräume in ihrem Kern erschüttert.
Auch die Arbeit der Caritasgeschäftsstelle Ahrweiler hat sich durch die Flutkatastrohe schlagartig verändert: eigene Flutfolgen sind zu bewältigen und ein großer Fachbereich für die Katastrophenhilfe, die noch Jahre anhalten wird, kam unverhofft zur Regelarbeit hinzu.
Der Vortrag zeigt auf, dass eine Naturkatastrophe eine Herausforderung ist, bei der auf Bewährtes zurückgegriffen und Neues gedacht werden muss.
DasMachenWirGemeinsam – anders geht es nicht in solch einer Krise. Wir erarbeiten in der Session gemeinsam, worauf es dabei ankommt.
1.16 Die Babylotsin als unverzichtbarer Baustein einer wirksamen Präventionskette
Ulrike Karwowski, Dienstleitung Kita und Sozialraum, Caritasverband Düsseldorf e.V.
Im Rahmen der Session wird die Arbeit der Babylotsin am Marien Hospital als Teil einer lokalen Präventionskette vorgestellt. Im Fokus stehen die praktische Arbeit und die nachgewiesene Bedeutung der Lotsin für ein gelingendes Aufwachsen von Kindern. Beispielhaft wird aufgezeigt, dass die zugehende Unterstützung von Babylotsen in lokalen Präventionsketten einen unverzichtbaren und zukunftweisenden Baustein bildet:
Inhalte:
- Was macht einen Babylotsin und welche Fragestellungen tauchen im Rahmen der Tätigkeit auf?
- Die Babylotsin am Marien Hospital
- Beispielhafte Praxis gelungener Kooperation von Jugendhilfe, Gesundheitshilfe so-wie Spitzenverband, Stiftung und Ortsverband
- Vernetzung der Babylotsin als Bestandteil der Frühen Hilfen und der Düsseldorfer Präventionsketten
1.17 Systemische Risiken für caritative Einrichtungen - ein Überblick
Carsten Stracke, Geschäftsführung ECCLESIA Gruppe
Nach einer Einführung mit Blick auf die aktuellen globalen Herausforderungen der letz-ten Jahre wird zunächst definiert, was systemische Risiken sind. Anschließend wird dar-gestellt, welche Risiken dieser Art existieren und was diese auszeichnet. Am Beispiel der deutschen Versicherungswirtschaft werden sodann ausgewählte Risiken für caritative Einrichtungen dargestellt, bspw. Pandemien, Elementarschäden oder Cyberangriffe, die die Einrichtungen treffen können.
Auch das Thema Nachhaltigkeit wird in einem Exkurs gestreift. Hier steht insbesondere die Frage im Vordergrund, warum das Thema - jenseits der populistischen Auftritte der "letzten Generation" - für Unternehmen immer mehr an Bedeutung gewinnt und welche gesellschaftlichen Treiber es gibt. In einem abschließenden Fazit wird ein Überblick über die Möglichkeiten der Versicherbarkeit von systemischen Risiken gegeben.
1.18 "Werte pflegen“ – Ethische Praxis in der Altenhilfe
Michael Feuersenger, Ethik / Organisationsentwicklung / Theologie, CV f. die Diözese Münster e.V.
Im Mittelpunkt des Projekts „Werte pflegen“ steht die proaktive Beschäftigung mit den ethischen und wertebezogenen Aspekten des Pflege- und Betreuungsalltags. Eines der Kernanliegen ist, ethische Reflexion und Intervention im Bereich der stationären Altenhilfe zu fördern und nachhaltig zu stärken. Dafür entwickelt „Werte pflegen“ mit den beteiligten Einrichtungen dialogorientierte und praxisbezogene Ansätze. Die Session gibt Einblicke in Arbeitsweise und Wirksamkeit des Projekts, präsentiert Good-Practice-Beispiele und ermöglicht fachlichen Erfahrungsaustausch.
1.19 Das Jugendwohnen - Ein modernes Angebot für die Verselbstständigung junger Menschen im Rahmen der Jugendhilfe
Benjamin Bestier, Sozialpädagoge, CV für St. Münster - Caritas Jugendwohnen
Für junge Menschen zwischen 16 und 21 Jahren ist der Sprung in die Eigenständigkeit nicht leicht. Die erste eigene Wohnung, der Umgang mit den Behörden und der Einstieg in eine Ausbildung oder Erwerbsarbeit sind häufig herausfordernde Aufgaben. Insbesondere, wenn die Familie die jungen Menschen kaum unterstützen kann. Das Jugendwohnen kann für diese Zielgruppe eine Brücke in die Eigenständigkeit sein und die notwendigen Kompetenzen vermitteln.
In dieser Session behandeln wir folgende Themen:
- Was ist das Jugendwohnen?
- Wie wird das Jugendwohnen aktuell von den Kommunen genutzt? (Unser Jugend-wohnen in Münster wird dafür exemplarisch vorgestellt.)
- Wohin kann sich das Jugendwohnen in den kommenden Jahren entwickeln?
In der Session werden wir auch digitale Werkzeuge, wie Mentimeter nutzen. Wir freuen uns auf ihre Teilnahme.
1.20 Alles gut?! - Gesundheitsbildung für Menschen mit Lernschwierigkeiten
Reinhard Burtscher, Professor für Heilpädagogik, KH für Sozialwesen Berlin
Die Corona-Pandemie führt deutlich vor Augen, wie wichtig Angebote der Gesundheitsförderung sind. Menschen mit Lernschwierigkeiten wird jedoch der Zugang zu präventiven und gesundheitsförderlichen Leistungen erschwert. Ihre spezifischen Bedürfnisse bleiben vielfach unberücksichtigt: beispielsweise im Bereich der Gesundheitsbildung. Mit dem Slogan "Leichter Lernen" fokussieren wir die individuellen Lernbedürfnisse der an-gesprochenen Personengruppe. Wir stellen erprobte Methoden vor und bieten didaktische Hinweise für einfach umsetzbare Lerneinheiten. Die Praxisbeispiele eignen sich für zielgruppenspezifische und inklusive Angebote der Gesundheitsbildung. Sie spiegeln das Kongressmotto „DasMachenWirGemeinsam“ in ihrem Grundverständnis wider, da die vorgestellten Lehr-/Lernmaterialien in einem inklusiven Team entwickelt wurden.
1.21 "Spiritualität des Augenblicks“ – Leitungskräfte und Mitarbeitende in Vielfalt auf neuen Wegen zu einer gemeinsamen Caritasspiritualität
Bernhard Brantzen, freiberuflicher Referent
„Spiritualität des Augenblicks“ greift die aktuellen Entwicklungen in der Caritas auf und versucht die Vielfalt der Religionen, Konfessionen, Lebensphilosophien und die zunehmende Religionsferne vieler Mitarbeitenden in die Gestaltung der Einrichtungen zu integrieren. Jesuanische Handlungsprinzipien werden sowohl für Leitungen wie für alle Mitarbeitenden in allen Bereichen bis zur Reinigungskraft als praktische Orientierungshilfen angeboten. Der Ansatz beteiligt die Teilnehmenden aktiv.
Ziel des Ansatzes: In den Caritaseinrichtungen wurde ein Prozess angestoßen, an dessen Ende eine von allen mitgetragene zukunftsorientierte christliche Caritashaltung steht. Diese motiviert, stärkt, entlastet, gibt eine gemeinsame Handlungsorientierung und ermöglicht eine neue Form des Miteinanders.
1.22 Selbstorganisierte Teams in hierarchischen Organisationen – ein Erfahrungsaustausch
Barbara Rinser, CV der Erzdiözese München und Freising e.V. / Abt. Personalentwicklung
Wie lassen sich Macht und Verantwortung in einem Team verteilen? Welchen Mehrwert bietet die Selbstorganisation? Wo liegen die Grenzen des Ansatzes, wenn er innerhalb einer insgesamt hierarchischen Organisation realisiert wird? Als Abteilung Personalentwicklung des Caritasverbands München-Freising arbeiten wir seit 2018 mit erhöhter Selbstorganisation im Team.
Wir haben Erfahrungen gesammelt zu den Anforderungen, die dieser Ansatz an die Teammitglieder stellt und zu den positiven Auswirkungen, u.a. auf deren Motivation und persönliche Entwicklung – in Phasen mit und ohne formal-hierarchische Führungskraft der Abteilung. „Das machen wir gemeinsam“ beschreibt die Grundmotivation in einem selbstorganisierten Team sehr passend.
Die Frage, die wir u.a. in der Session mit Interessierten diskutieren möchten, ist: „WIE machen wir es gemeinsam, damit es gut gelingt?“ Dabei geht es insbesondere um As-pekte der Haltung, der Kommunikation, der Offenheit für Veränderung und Selbstreflexion.
1.23 Inklusion! Aber wie? - Die Kinder- und Jugendhilfe im Wandel
Daniel Kieslinger, stellvertretender Geschäftsführer BVkE e.V.
Inklusion ist Leitgedanke der VN-Behindertenrechtskonvention und verlangt eine subjektzentrierte, diversitätssensible und partizipative Handlungsorientierung in der Sozialen Arbeit. Die seit etwa zwei Jahren geführte Diskussion über die Frage, wie Inklusion in der Kinder- und Jugendhilfe ausgestaltet werden kann, wird zunehmend konkret. Die Session fokussiert auf diesen Prozess und legt pointiert den Finger auf die kritischen Punkte der Inklusiven Lösung in der Kinder- und Jugendhilfe:
- Welche strukturellen Änderungen müssen sich im Feld vollziehen?
- Welche neuen fachlichen Anforderungen werden gestellt?
- Was bedeutet der Wandel für Organisationen der Sozialen Arbeit?
Mit Blick auf drei Jahre Modellprojekt „Inklusion jetzt! – Entwicklung von Konzepten für die Praxis“ und den darin erarbeiteten Grundlagen für eine inklusive Kinder- und Jugendhilfe möchte die Session einen Eindruck davon geben, wie Inklusion verwirklicht werden kann und welche Schritte auf diesem Weg gegangen werden sollten.
1.24 Ein Jahr Nothilfe in der Ukraine
Dariush Ghobad, Referatsleiter Öffentlichkeitsarbeit, Caritas international
Die ganze Welt schaut schockiert auf den eskalierenden Krieg in der Ukraine. Die über tausend Mitarbeitenden der Caritas vor Ort leisten Überlebenshilfe, verteilen Hilfsgüter wie Nahrungsmittel und Decken und stehen den traumatisierten Menschen psychologisch zur Seite. Auch in den Nachbarländern und in Deutschland werden die Geflüchteten betreut und versorgt. Wir blicken gemeinsam auf die geleistete Arbeit zurück, benennen die aktuellen Herausforderungen im jetzigen Winter und blicken auf mögliche Szenarien für die Zukunft.
1.25 25 Jahre Caritas-Stiftungen - ein Erfolgsmodell
Thomas Hoyer, Vorstandsvorsitzender Caritas-Stiftung im Erzbistum Köln
"Man muss nur die Augen aufmachen, um die Not anderer zu sehen.“, sagt Stifterin Magdalena Theobald. „Deswegen habe ich eine wichtige Entscheidung getroffen. Jetzt habe ich ein gutes Gefühl.“
2005 gründete Frau Theobald unter dem Dach der Caritas eine Stiftung für Menschen in Armut. Hunderte weitere Stiftungsengagierte haben es in den vergangenen 25 Jahren ebenso gemacht wie Frau Theobald. Sie engagieren sich als Stifterin oder Stifter für hilfebedürftige Nächste:
- Wie kam es zur Gründung der Caritas-Stiftungen Ende der 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts?
- Wie hat sich die Stiftungsarbeit in der Caritas weiterentwickelt?
- Ist Stiften ein Erfolgsmodell, und hat es weiterhin Zukunft?
- Was motiviert Stifterinnen und Stifter, sich in der Caritas zu engagieren?
Stiftungsverantwortliche, Stifterinnen und Stifter berichten über ihre Herzensanliegen, ihre Arbeit und den Wert der Caritas-Stiftungen für Menschen in Not – bei uns und weltweit.
1.26 Talk auf der Kirchenbank – Handlungsoptionen für eine zukunftsfähige Gemeindecaritas
Herbert Kohl, Gemeindereferent Katholische Kirche Viernheim
Vom barmherzigen Samariter bis zum Caritasverband gab es eine stetige Professionalisierung. Und das ist gut so. Daneben brauchen wir für die Zukunft aber eine handlungs- fähige Gemeindecaritas, die auf die Bedürfnisse der Menschen im Umfeld achtet, sowie schnell und unbürokratisch Hilfe leistet. Die Caritasmitarbeiter_innen in den Gemeinden werden immer älter und es fehlt dramatisch an Nachwuchs. Es ist absehbar, dass unser System von Haussammlungen und Gratulationen kollabiert. Was nun?
Wir wollen am Beispiel des Katholischen Sozialzentrums in Viernheim aufzeigen, wie wir als Kirchengemeinden aufmerksam bleiben in der Frage, was die Menschen heute brauchen und wie wir neue Mitarbeiter_innen gewinnen, damit die Menschen das bekommen, was sie zum Leben brauchen. Wir müssen in der Sozialpastoral neue Wege gehen, damit Kirche Glaubwürdigkeit und Vertrauen zurückgewinnt und den Menschen dient.
Alle Teilnehmer der Session sind eingeladen, von eigenen hoffnungsvollen Ansätzen in der Gemeindecaritas im Chatverlauf zu berichten. Zwischen den Interviewpartnern wer-den kurze Videoclips unserer Aktivitäten abgespielt.
Donnerstag, 26.01.2023
15:00 - 16:00 Uhr
2.1 DasMachenWirGemeinsam – in Vielfalt! Impulse für ein zukunftsoffenes Diversity -Konzept in der Caritas
Corine Ngahan, Leiterin Stabsstelle Vielfalt, DiCV Rottenburg-Stuttgart, CV Darmstadt
Vielfalt ist in den Einrichtungen und Diensten der Caritas längst da – aber wie können wir diese Vielfalt so gestalten, dass sie zu einer Bereicherung wird? Wo sind günstige An-satzpunkte? Wie können wir strukturierte Lernprozesse in der Organisation gestalten? Welche Elemente könnten ein Caritas-spezifisches Diversity-Konzept ausmachen?
- Check In / Vorstellungsrunde
- Vortrag zu Diversity-Konzepten bei der Caritas - 2x 5 Minuten und kurze Aussagen aus dem Vielfaltsnetzwerk der Caritas.
- Breakoutsessions, entweder zu unterschiedlichen Themen oder zu einem mit mehreren Gruppen
- Evtl. Vorstellung Forenergebnisse (ein Satz zum Mitnehmen in das Vielfaltsnetzwerk)
- Abschluss (Chat / Mentimeter o.ä.)
2.2 ABGESAGT!
Die Session "Caritas Digitalisierungsprojekte: Cloud für wohnungslose Menschen" FÄLLT AUS.
2.3 Die Zukunft der beruflichen Weiterbildung zwischen Stuhlkreis, TED -Vorträgen und Lern-Nudges
Sabine Fähndrich, Dozentin Fortbildungs-Akademie DCV
Berufliche Weiterbildung befindet sich aktuell im Spannungsfeld zwischen bewährten Lernkonzepten, sich verändernden Lernbedürfnissen, Digitalisierung, zeitlichem Druck, Optimierungszwängen und Ökonomisierung. Dabei geht es um die Frage: Wie können fruchtbare Lernerfahrungen erzielt werden? In Präsenz, digital, in einem Mix aus bei-den?
Wir wollen in der Session mit Ihnen entlang der folgenden Fragen/Thesen diskutieren:
- Lernen heute: konsumierend, interaktiv, selbstbestimmt und zeiteffizient? Individuell?
- Lernen im virtuellen Raum wird mittelfristig zum Standard werden
- Moderne Lernformate – spielerische Settings und Applikationen werden eine immer größere Rolle spielen
Die Rolle der Dozent_innen verändert sich: von klassischen Dozent_innen zu Lernbegleiter_innen, Mentor_innen und Online-Tutor_innen. Neue Kompetenzen sind gefragt: Kommunikation, Kollaboration, Kreativität, Kritisches Denken
- Wie sieht Ihr Zukunftsbild der beruflichen Weiterbildung aus?
- In welche Richtung sollten sich die Caritas-Akademien entwickeln?
Ihre Meinung und Einschätzung sind gefragt! Was erwartet Sie?
- Eine lebendige Session mit der Möglichkeit sich einzubringen
- Statt Vortrag und Präsentation ein Diskurs zwischen Expert_innen
- Eine methodisch vielfältige und kurzweilige Session
- Zielgruppe der Session: Führungs- und Fachkräfte der verbandlichen Caritas, Vertreter_innen der beruflichen Weiterbildung in der Caritas"
2.4 Klima- und Energiepolitik sozial gerecht und ambitioniert gestalten
Astrid Schaffert, Campaigning für sozial gerechten Klimaschutz DCV e.V.
Die Klimakrise ist die größte Bedrohung der Menschheit, ein schnelles und wirksames Gegensteuern unerlässlich. Gleichzeitig erleben wir die drastischen Auswirkungen der Abhängigkeit von fossilen Energien.
Wir analysieren, wie sich die Krisen auf die Einkommens- und Lebenssituationen der Haushalte im unteren Einkommensbereich auswirken.
Weiter fragen wir, wie die Klima- und Energiepolitik gestaltet sein sollten, damit der Energieverbrauch und Treibhausgasemissionen deutlich senkt und gleichzeitig soziale Gerechtigkeit befördert werden, welches Ambitionsniveau nötig ist und wo die größten Einsparpotenziale liegen. Es geht um neue Facetten der alten Verteilungsfrage.
Kurz und knapp: Wie gestalten wir die Klima- und Energiepolitik, damit die Klimakrise eingedämmt und Armut in Teilen überwunden werden?
2.5 Neue Führungskonzepte im sozialen Bereich
Carmen Zeller, Referentin für innovative Geschäftsentwicklung CV Erzdiözese München/Freising
Die Caritaszentren Oberbayern sind bereits seit über 5 Jahren dabei, den Geschäftsbereich innerhalb der Strukturen des DiCV München-Freising umzustrukturieren. Unter-schiedlichste Konzepte sind bereits ausprobiert worden, wobei wir uns weiterhin im Aushandlungsprozess befinden: Mit uns, unseren Mitarbeitenden und der Organisation selbst. Durch eine kurze Beschreibung des Werdegangs von hierarchie-optimierten Einzelherrscher_innen zu Führungsteams und Doppelspitzen wollen wir unsere „Learnings“ aus den vergangenen Jahren teilen und mit Ihnen diskutieren.
Dabei sollen auch Fehler eine Rolle spielen und was wir hieraus gelernt haben. Durch anschauliche und praxisnahe Beispiele wird der Beitrag unterfüttert. Es soll sich jedoch nicht hauptsächlich um den schon gegangenen Weg drehen. In einem zweiten Teil sol-len mit Ihnen gemeinsam weitere Visionen diskutiert werden – wo würden Sie gerne hin und was schließt für Sie ein gelungenes Führungskonzept mit ein?
2.6 "7 sticht"
Matthias Krieg, Geschäftsführer Vinzenz-Konferenzen Erzbistum Paderborn e.V.
Die 7 caritativen Diözesanverbände von CKD, IN VIA, SkF, SKM, Kreuzbund, Malteser und VK arbeiten seit Jahren im Erzbistum Paderborn eng zusammen und verantworten gemeinsame Projekte: „7 gegen Einsamkeit“, Bau und Unterhalt eines Tiny Houses, Gestaltung einer Podcastreihe usw. Die Session soll keine Leistungsschau, sondern Anregung sein, wie trotz der Unterschiedlichkeit der Verbände was Mitgliedergröße, Ge-schichte, Organisation, Zusammensetzung, Verbandskultur, Zielgruppen und Schwer-punkte angeht, Gemeinsames in Angriff genommen und durchgeführt werden kann. Einzelne Themen (etwa Einsamkeit) berühren alle Verbände, wenn auch auf unter-schiedliche Weise. Daraus ergeben sich teilweise überschneidende, teils unterschiedliche Herangehensweisen. Das hat was Bestechendes (siehe Titel)!
Auf der Session versuchen wir rund um „unser“ Tinyhouse anhand von Statements und Interviews mit Haupt- und Ehrenamtlichen und Betroffenen zu reflektieren, was gemein-sam geht (oder auch nicht) und in die Zukunft blickend zu fragen: Was lässt sich gemeinsam angehen? Das soll nicht in einer Binnenschau geschehen, sondern in regem Austausch!
2.7 - ABGESAGT!
Die Session "Die klimafreundliche Zukunft der Caritas" FÄLLT AUS.
2.8 Soll’i – dar’i – tät’i - Die Arbeit der youngCaritas und Einblick ins Webinar zu (digitaler) Zivilcourage und Zusammenhalt
Karin Kurowski, Leitung youngCaritas Oberösterreich
Neben einem kurzen Überblick über die Arbeit der youngCaritas in Oberösterreich möchten wir einen Einblick in eines unserer beliebtesten Webinare zum Thema Zivilcourage ermöglichen. Jeder Mensch braucht mal Hilfe – egal ob bei kleinen oder großen Herausforderungen. Wir versuchen in diesem Webinar unsere Sinne fürs Hinschauen, Erkennen und das solidarische Handeln zu schärfen. Mit vielfältigen Methoden wollen wir das Bewusstsein stärken, um Mut in unserer Gesellschaft und auch online zeigen zu können.
Das Angebot wird mit einer konkreten Aufgabe abgerundet, die die Teilnehmenden in ihrem Alltag umsetzen sollen.
2.9 Wir kommen auch zu ihnen nach Hause, ohne dass sie uns reinlassen müssen – hybride Beratung: immer genau da, wo unsere Klient_innen sind
Susanne Vogeley, Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche, CV Stadt Münster e.V.
Hybride Beratung ist ein Schlagwort, das spätestens mit der Pandemie groß geworden ist. Doch hört sie danach wieder auf? Bei uns nicht. Wir schätzen die Bandbreite der beraterischen Möglichkeiten und die technischen Erweiterungen sehr. Ermöglichen sie doch, passgenaue Angebote für diverse Lebenssituationen zu finden, in denen die Menschen leben.
Anonyme Onlineberatung für junge Menschen, die ehrlicher, echter und näher an ihren Gefühlen sind beim Schreiben. Videoberatung, um der alleinerziehenden Mutter komplizierte Wege zu ersparen. Telefonberatung von jedem Platz der Welt – auch von der Raststätte. Die Chatberatung mit dem Schüler kurz vor der Prüfung über Messenger Dienste, oder Videokonferenzen mit Hochstrittigen, die es entlastend finden, sich beim digitalen Gespräch nicht persönlich begegnen zu müssen. Das sind nur einige Beispiele von den vielen neuen und bereichernden Erfahrungen, die wir sammeln. Dürfen wir sie anstecken?
2.10 Die ??? und das Geheimnis der youngcaritas
Irene L. Bär, Leiterin youngcaritas Deutschland
Die jungen Helden von „Die drei ???“ - Justus Jonas (1. Detektiv), Peter Shaw (2. Detektiv) und Bob Andrews (Recherchen & Archiv) - übernehmen jeden Fall! Unentgeltlich, aus Spaß an der Sache. In dieser Folge machen sie sich auf die Suche nach dem Geheimnis der youngcaritas. Es scheint, als würde die youngcaritas-Community allen Hürden wie strengen Hierarchien, langsamen Verwaltungsabläufen, und einem Dschungel aus Strukturen und Gremien trotzen können – aber wie stellen sie das bloß an?
- Wie kann es sein, dass die 80 Standorte bundesweit ganz unterschiedlich ticken und dennoch gut zusammenarbeiten können?
- Warum kommen sie besser an, wenn sie sich öfter mal entschuldigen, als sich an alle Regeln zu halten?
- Und warum haben sie dabei auch immer so gute Laune?
Begeben Sie sich mit dem bekannten Trio auf Spurensuche. Ob sie auch diesmal von der Polizei unterstützt werden, die zwar immer wieder hilfsbereit ist, in 216 Folgen aber noch nichts von den jungen Detektiven gelernt zu haben scheint?
2.11 Daten in der Beratung – praktische Erprobung von KI als Unterstützer der Caritas
Johannes Landstorfer, Projektreferent „Lernende Systeme“ DCV
Ob Wirkungsmessung, Wissensmanagement, datenbasiertes Entscheiden oder als Basis für Künstliche Intelligenz – Daten spielen eine wichtige Rolle für die Arbeit in unseren Verbänden. Wie können wir Daten in den komplexen Mitgliedsstrukturen der Caritas inhaltlich, technisch und rechtlich so organisieren, dass sie allen mehr Nutzen bringen (und sensible Daten gleichzeitig gut geschützt bleiben)? Was müssen Verbände tun, um sich auf eine gemeinsame Datennutzung vorzubereiten? Wie können wir unsere sozial-politische und anwaltschaftliche Arbeit um relevante Daten anreichern oder Automatisierung für bessere Angebote für unsere Klient_innen nutzen?
Der Deutsche Caritasverband unternimmt in seinem Projekt „Lernende Systeme in der Beratung“ eine Tiefenbohrung, indem er ein KI-System zur Vernetzung von Beratenden testweise entwickelt und erprobt. Das System kann in der Session live getestet werden. Angesprochen sind Beraterinnen und Berater, Zuständige für die fachliche Weiterentwicklung von Beratung und sozialer Arbeit, sowie Verantwortliche für Digitalisierung und Innovation.
2.12 Online-Zugangs-Gesetz (OZG): Chancen und Risiken für die Wohlfahrt
Mirco Beyer, Leitung Team Kommunikation CV für die Diözese Hildesheim
Vielleicht ist Ihnen der Begriff schon einmal über den Weg gelaufen - das Onlinezugangsgesetz oder kurz OZG. Das Gesetz zur Verbesserung des Onlinezugangs zu Verwaltungsleistungen (OZG) verpflichtet Bund, Länder und Kommunen bis Ende 2022 ihre Verwaltungsleistungen über Verwaltungsportale auch digital anzubieten. Die Caritas ist als Wohlfahrtsverband zwar keine Verwaltungsbehörde, doch aufgrund der Erbringung von staat-, landes- und kommunalnahen Leistungen im z. B. sozialen oder gesundheitlichen Bereich, wirken sich Veränderungen (un)mittelbar auf die Arbeit der Caritas aus.
Aber welche der Veränderungen betreffen die Wohlfahrt? Wie sieht es hinter den politischen Kulissen aus? Wie ist der Status Quo und was kommt noch auf uns zu? Gerne würde ich Ihnen einen kleinen Einblick in das OZG und dessen Fortschritt geben, sowie die dahinter liegenden Chancen und Risiken für die Wohlfahrt vorstellen und daraufhin auch gerne mit Ihnen ins Gespräch kommen. Da erfahrungsgemäß der Wissenstand zum OZG äußerst divers ist, wird die Session so gestaltet, dass auch die Teilnehmen-den, die zum ersten Mal vom OZG hören, etwas mitnehmen können.
2.13 Perspektiven syrischer Geflüchteter in Libanon – Bleiben, Weiterreise oder Rückkehr? Caritas international
Nils Untermöhlen, Caritas international, DCV
In Erstzufluchtländern wie dem Libanon oder Jordanien leben syrische Geflüchtete seit vielen Jahren unter teils katastrophalen Bedingungen. Im Libanon hält sich die Mehrheit der syrischen Flüchtlinge irregulär bzw. ohne Aufenthaltserlaubnis auf. Aufgrund ihres fehlenden Flüchtlingsstatus können sie nicht in offiziellen Camps unterkommen und leben in informellen und völlig unzureichend ausgestatteten Lagern oder Unterkünften. Der Zugang zu Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen oder dem regulären Arbeitsmarkt wird vielen Geflüchteten verwehrt und sie sehen sich der Gefahr von Übergriffen oder Abschiebung in ihr Heimatland ausgesetzt.
Ähnlich prekär ist die Lage für Geflüchtete in Jordanien. Dort leben rund 80 Prozent der Geflüchteten unterhalb der Armutsgrenze. Die internationale Hilfe zur Versorgung der Geflüchteten in Syriens Nachbarländern ist chronisch unterfinanziert, was durch die andauernde Wirtschaftskrise und die sich bereits jetzt abzeichnenden Folgen des Ukrainekrieges auf die Ernährungsversorgung und Energiepreise zusätzlich verschärft. Angesichts fehlender Bleibeperspektiven und unwürdigen Lebensbedingungen sowie eines zunehmenden Drucks der Aufnahmeländer fassen viele Geflüchtete die Entscheidung, nach Syrien zurückzukehren - trotz einer äußerst prekären Sicherheitslage, wirtschaftlicher Perspektivlosigkeit und zahlreichen Berichten über Folter und Misshandlung durch syrische Sicherheitskräfte und andere Gewaltakteure.
Die Session gibt einen Ein-blick in die aktuelle humanitäre Situation für Geflüchtete in Syriens Nachbarländern und diskutiert ob und unter welchen Bedingungen eine Rückkehr nach Syrien überhaupt realistisch ist und welche Rolle dabei humanitären Akteuren zukommen kann.