Aichach/Augsburg, 5.5.2011 (
pca
). „Traum-Reisen“ in Farbe und Form zu übersetzen, ist
nicht jedermanns Sache. Man muss sich auf seine Träume einlassen können und frei
machen von formalen Vorstellungen. Die elf Mitglieder der Intensivgruppe der
Ulrichswerkstätten
Augsburg (UWA) der Caritas für Menschen mit geistigen Behinderungen in
Aichach hatten sich darauf eingelassen. Wie es ihnen gelungen ist, dass kann
man nun bis Ende Juni im Augsburger
Cafè
am Milchberg
bei St. Ulrich sehen. Elf farbenfrohe und farbintensive Bilder laden ein,
gedanklich in eine Traumreise in eine berühmte Stadt, aufs Meer, ins Weltall
oder in die freie bunte Natur einzutauchen.
Viel Vorbereitung war dazu nötig.
„Wir haben für jeden Einzelnen der Gruppe ein Traumreise ausgesucht,
nachgefragt, ob sie ihr oder ihm gefällt“, erzählt Stephanie Teichmann, die als
Heilerziehungspflegerin mit der Intensivgruppe arbeitet, bei der Vernissage in
Augsburg. Beim Vorlesen sei die passende Musik gespielt worden. Die betreute
Person sollte dann aus ihren Erinnerungen der Erzählung über die Traumreise ein
Bild malen. „Viele Farben standen dafür zur Verfügung,
Akrlyfarben
,
Akrylpase
, Pastellkreiden und Wasserfarben“, erzählen
Sarah
Stadelmayer
und Saskia
Schaupp
,
die das Projekt im Rahmen ihrer Ausbildung begleiteten. „Es hat allen viel Spaß
gemacht.“
Diese Bilder entsprechen keinen
formalen und gestalterischen Vorgaben, sondern drücken nur das unverfälscht, wenn
auch vereinzelt in überraschender Weise aus, was dabei empfunden wurde, als die
Mitglieder der Intensivgruppe an ihre
Traumreise dachten. Stephanie Teichmann empfand dabei sogar etwas Neid.
„Jeder von uns, der das Projekt begleitet hat, versuchte auch seine Traumreise
in ein Bild zu übertragen. Wir konnten es aber einfach nicht, weil wir sofort
gegenständlich dachten.“
Wolfgang
Harter, der Leiter der
UWA-Aichach
,
zeigte sich bei der Vernissage dankbar. „Ihr
lasst uns durch Eure Bilder an Euren Träumen teilhaben“, sagte er zu den elf
Künstlern. „Solche Träume schenken schließlich auch ein Gefühl der Freiheit von
der manchmal so nüchternen Alltags- und Arbeitswelt.“