„Im Haus der kleinen Forscher forschen Klein und Groß vergnügt, wir schauen uns die Welt an, was es so alles gibt...“ – so klang es mit hellen Kinderstimmen im Integrativen Kindergarten des Caritas-Förderzentrums St. Laurentius und Paulus in Landau. Dieser hat Anfang Mai die Auszeichnung „Haus der kleinen Forscher“ erhalten. In einer Feierstunde, an der Mitarbeiter wie auch Repräsentanten von Behörden und einige Elternvertreter teilnahmen, überreichte Gabi Faller-Irmscher die Auszeichnungsplakette und die Urkunde an die beiden Initiatorinnen des Projekts Laura Vongerichten und Michaela Nenninger.
Naturwissenschaften und Technik für Kinder im Kindergartenalter erlebbar zu machen: Das ist das Ziel des „Hauses der kleinen Forscher“. Mit der Zertifizierung würdigt die gleichnamige Stiftung mit Sitz in Berlin Kindertagesstätten, die naturwissenschaftliche und technische Projekte mithilfe kindgerechter Experimente in den Kindergarten integrieren. Dieses Engagement fördert die Stiftung mit Workshops für sozialpädagogische Fachkräfte, Informationsmaterialien, jährlichen Aktionstagen und einer umfangreichen Internetplattform.
Auszeichnung - Gabi Faller-Irmscher (links)
beim Überreichen der Zertifikate an die beiden Initiatorinnen des Projekts
Laura
Vongerichten (Mitte) und Michaela Nenninger (rechts).
Kooperationspartner der Stiftung mit Sitz in Berlin ist die Evangelische Fachschule für Sozialpädagogik Bethlehem in Karlsruhe, vertreten durch Gabi Faller-Irmscher und Inge Strauß. „Bereits seit zweieinhalb Jahren ist der Integrative Kindergarten dabei“, lobte Faller-Irmscher den Forschungsdrang der Initiatorinnen. Alle durchgeführten Experimente wie beispielsweise „Energie steckt überall“ oder das „Forschen mit Wasser und Magneten“ seien von den Erzieherinnen sorgfältig dokumentiert worden. Die Fachschule in Karlsruhe prüfe die eingereichten Arbeiten und leite sie dann weiter an die Stiftung in Berlin, die die Auszeichnung verleiht.
Nachdem Laura Vongerichten und Michaela Nenninger vor zwei Jahren erstmals an einem Einführungsworkshop in Karlsruhe teilgenommen hatten, seien sie „infiziert vom Forscherdrang“ zurückgekommen, sagte die Leiterin des Integrativen Kindergartens Judith Gerhard.
Wie macht man Toastbrot ohne Strom?
Seit Januar 2010 wird im Kindergarten einmal wöchentlich geforscht und experimentiert. Dabei stehen altersgerechte einfach Experimente im Vordergrund, bei denen die Kinder durch aktive Beteiligung Erfahrungen sammeln können. Auf dem „Stundenplan“ der Kleinen stehen beispielsweise Versuche mit Wasser und Luft, mit Magneten und Energie. Als Hilfsmittel dienen alltägliche Materialien wie Trinkhalme, Pipetten, Trichter, Knete, Sand oder Luftballons. Die Kinder erleben dabei zum Beispiel, wie sich Toastbrot ohne Strom über einer Kerzenflamme rösten lässt und wie lange das Sahneschlagen von Hand dauert.
Gemeinsam installierten die kleinen Forscher und ihre Lehrmeisterinnen beispielsweise einen „Gummibärchenaufzug“ in einer Wasserflasche, sie ließen einen Sandberg mithilfe von Backpulver und Essig zum sprudelnden Vulkan werden und beförderten „Teebeutel-Raketen“ in die Luft. Die Kinder haben mit Alufolie „Sonnenstrahlen eingefangen“ und Papierspiralen in „tanzende Schlangen“ verwandelt. Spielerisch eignen sich die Mini-Forscher auf diese Weise Wissen an. Zudem verbessern sie ihre motorischen Fähigkeiten und erweitern ihre Sprachkompetenzen.
„Dies alles war eine sehr gute Erfahrung für uns“, zog Michaela Nenninger Bilanz. Sehr viel Arbeit und Engagement seien in das Projekt investiert worden, das allen Beteiligten großen Spaß gemacht habe. „Da steckt viel Herzblut drin“, versicherte die Erzieherin, die der Karlsruher Fachschule und den Verantwortlichen im Caritas-Förderzentrum für deren „nie nachlassende Unterstützung“ dankte. Auf Stelltafeln wurden bei der Zertifizierungsfeier die unterschiedlichen Experimente in Text und Bild präsentiert, sodass sich die Gäste einen Eindruck von dem Projekt verschaffen konnten. Kinderbücher rund ums Forschen und ein Experimentiertisch mit Forschungsobjekten komplettierten die Thematik.
„Ich bin stolz darauf, dass wir diese Initiative verwirklichen konnten“, erklärte Gesamtleiter Thomas Moser besonders im Blick darauf, dass zu Beginn des Experimentierprojekts der Kindergarten noch ein rein heilpädagogischer gewesen sei und die Projektinhalte auch auf die Möglichkeiten und Bedürfnisse von Kindern mit Behinderung angepasst werden mussten. Zur Belohnung für die kleinen und großen Forscher stellte er einen Ausflug nach Schloss Freudenberg in Wiesbaden in Aussicht. Dort gibt es einen Erlebnisparcours, der Kindern ein breites Erfahrungsfeld zur Entfaltung aller Sinne bietet, vom Barfußpfad über das Schaukellabyrinth bis hin zur Tempelglocke.
Kontakt:
Caritas-Förderzentrum St. Laurentius und Paulus
Integrativer Kindergarten
Queichheimer Hauptstraße 235
76829 Landau / Queichheim
Telefon: 06341 / 599 - 150
www.foerderzentrum-laurentius-paulus.de