Berlin, 4. November 2008.
Der Deutsche Caritasverband
mahnt angesichts der Vorlage des Siebten Existenzminimumberichtes eine
ernsthafte Auseinandersetzung um die Höhe des von der Bundesregierung zu
definierenden Existenzminimums an. „Die Verfügbarkeit des
soziokulturellen Existenzminimums entscheidet über die Teilhabechancen von
Erwachsenen und Kindern in unserer Gesellschaft“, macht
Caritas-Präsident Peter Neher deutlich. Der Entwurf, der am 5. November im
Kabinett beraten wird, erwecke den Eindruck, dass die Höhe des
Existenzminimums klein gerechnet werden solle. So sei nicht nachvollziehbar,
dass bei der Berechnung der Wohnkosten Regionen mit hohen Mieten nicht berücksichtigt
worden seien. Auch die besonderen Bedarfe von Kindern fänden sich im
Bericht nicht wieder.
Der Deutsche Caritasverband hat bereits Anfang Oktober ein Konzept zur
Vermeidung von Kinderarmut vorgelegt und bei seinen Untersuchungen
festgestellt, dass die Höhe der derzeitigen Kinderregelsätze zu
niedrig bemessen ist. Sie müssten schon heute um durchschnittlich 46 Euro
erhöht werden. Dies eingerechnet müsste das sächliche
Existenzminimum von Kindern mindestens 4.472 Euro pro Jahr betragen. Das sind
608 Euro mehr als der jetzt vorgelegte Entwurf des Existenzminimumsberichtes
ausweist. Von diesem Vorschlag würden auch arme Familien profitieren,
zusätzlich zu den Familien, die den Freibetrag ausschöpfen
können. Der Deutsche Caritasverband fordert, die Armut von Familien nicht
zu verharmlosen und Familien im Niedrigeinkommensbereich durch eine
einkommensabhängige Kindergrundsicherung zu unterstützen.
Hier
finden Sie das Konzept des Deutschen Caritasverbandes zur Bekämpfung von
Kinderarmut.
Kontakt:
Dr. Birgit Fix, Referentin für Arbeitsmarkt und
Armutsfragen, Berliner Büro, Telefon: 030 284447-78, E-Mail:
birgit.fix@caritas.de