"Jeder Tag erinnert uns daran, dass wir entschieden gegen die Klimakrise handeln müssen - sei es, weil wir unsere Bewohnerinnen und Bewohner in den Pflegeheimen oder in den Kitas vor glühender Hitze schützen müssen, weil unser internationales Hilfswerk Gelder für die Opfer von Dürre im Ausland mobilisieren muss oder weil wir ein Jahr Flutkatastrophe gedenken", so Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa. "Es tut weh, zu sehen, wie wenig Ehrgeiz und Fantasie die Politik hier bisher an den Tag legt".
Mobilitätswende und Inklusion sind keine Gegensätze
Der kostenlose ÖPNV muss kommen, und zwar nicht nur für Empfängerinnen und Empfängern von Sozialleistungen, sondern für alle Menschen mit geringen Einkommen. Für alle anderen sind 1 Euro pro Tag ein angemessener Preis für die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs. Diese neue Preispolitik muss einhergehen mit einem deutlichen Ausbau des ÖPNV, gerade auf dem Land.
"Der Run auf das 9-Euro-Ticket hat uns vor Augen geführt: Wo sich auch Menschen mit wenig Geld Mobilität mit öffentlichen Verkehrsmitteln leisten können, sind Mobilitätswende und Inklusion keine Gegensätze", sagt Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa.
Pläne der Bundesregierung greifen zu kurz
Der Verkehr ist ein wichtiger Hebel im Kampf gegen die Klimakrise. Die diese Woche vorgestellten Maßnahmen, um den Verkehrssektor klimafreundlicher zu machen, greifen aber deutlich zu kurz. "Wir brauchen viel weniger Flug- und Autoverkehr, mehr Mobilität mit den öffentlichen Verkehrsmitteln - da kommen wir nicht drum herum. Aber diese dringend nötige Mobilitätswende vermisse ich noch" so die Caritas-Präsidentin.
Der Deutsche Caritasverband vermisst konkrete Pläne, die die Nutzung von fossilen Energien begrenzen, etwa ein Tempolimit, sowie konkrete Aussagen zur Barrierefreiheit. Diese ist eine zentrale Voraussetzung für die verstärkte Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln und muss bei deren Ausbau immer mitgedacht werden.