Endlich durchatmen
Im Mai fand im Sankt-Wenzeslaus-Stift Jauernick eine Mutter-Kind-Woche statt. Sie wurde begleitet von der Ehe-Beraterin Barbara Hupe und zwei Kinderbetreuerinnen, Bernadette Worbs und Susann Knorr. Angereist waren sechs Mütter mit neun Vorschulkindern; eine kleine überschaubare Gruppe. Schnell war Vertrauen hergestellt, das Haus und der Ort erkundet. "Da konnte ich endlich mal wieder durchatmen. Ich konnte mich an den schön gedeckten Tisch setzen und das gute Essen genießen. Die Kinder wurden vormittags liebevoll betreut, so konnten wir Mütter uns unseren Problemen zuwenden.", so eine Mutter.
Das Motto der Woche lautete: "Balance in der Familie". Die Einstimmung begann für die Mütter mit eigenem kreativem Tun. Sie gestalteten ihre Gedanken und Gefühle zum Thema in Ton. Im handgreiflichsten Sinne wurde dabei Balance-Masse und Nichtbalance-Masse zu einer Einheit verarbeitet. Erstaunliche Werke sind entstanden, die gebrannt und demnächst zugeschickt werden.
Einen anderen Zugang zu dem Thema erhielten die Frauen dadurch, dass sie mit ihrem Körper übten, Balance zu halten. Da wurden mit viel Geduld (oder auch nicht) Steine gestapelt, da wurde auf einem großen Ball balanciert, Bücher auf dem Kopf getragen und auf einer Wippe die Partnersituation ausbalanciert. Als eine Möglichkeit, zur inneren Ruhe zu finden, schlossen Entspannungsübungen den Tag ab.
An den nächsten Tagen gab es jeweils vormittags ein Gesprächsangebot, um sich gezielt mit dem Thema zu beschäftigen und sich auszutauschen: Wann erlebe ich Balance in der Familie und wann nicht? Was kann hilfreich sein und was stört? Die Vorerfahrungen mit dem Ton und dem eigenen Körper waren dabei immer wieder präsent und sie gaben Anregungen für Lösungen.
Aber nicht nur die Mütter haben sich mit dem Thema beschäftigt, sondern auch die Kinder. Viele Bewegungsspiele haben mit Balance zu tun. Die Kinder probierten sich gern aus. Ein Ausflug führte zum Eselhof. Auf einem wackelnden Eselsrücken zu sitzen, ist gar nicht so einfach, macht aber viel Spaß. Und wenn der Esel öfters störrisch wird und lieber Gras frisst als zu laufen, heißt es für die führende Mutti, die innere Balance zu halten.
Als Höhepunkt und Abschluss der Woche improvisierten die Mütter, Kinder und Betreuerinnen im schönen Außengelände eine "Zirkusveranstaltung". "Große und kleine Tiere" zeigten Kunststücke, Teller und Bälle wurden balanciert. Artisten auf der hohen Schaukel gab es zu sehen und zum Schluss erschien auch noch der freche Clown. Er hieß Clown Mutti und führte den allseits bekannten "Drahtseilakt des Alltags" vor.
Insgesamt haben im Laufe der Woche alle immer mehr verstanden, dass man (nein ich) etwas tun kann für die Balance. Diese Haltung war in der Gruppe zu spüren und die Mütter haben sie mit nach Hause genommen.
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