Wie du mit Kindern über Krieg reden kannst
Kriegsbilder und Videos aus Kriegsgebieten machen vielen Kindern Angst. Umso wichtiger ist es, dass sie erleben, wie ein friedliches Zusammenleben aussehen kann. Wie kannst du mit Kindern über Krieg reden und ihnen in diesen Zeiten Sicherheit vermitteln?
Tipp 1: Verschweige das Thema nicht
Akzeptiere, dass du Kinder vor Kriegsbildern nicht schützen kannst. Umso wichtiger ist es, darüber zu sprechen. Nur so kannst du Kindern dabei helfen, das Gesehene einzuordnen und zu verarbeiten.
Tipp 2: Biete das Gespräch an
Warte nicht darauf, bis Kinder mit verstörenden Bildern und Videos zu dir kommen. Biete immer wieder aktiv das Gespräch an und frag nach, ob es Fragen gibt.
Tipp 3: Beantworte Fragen möglichst konkret
Wenn Kinder Fragen zum Krieg stellen, solltest du sie auch beantworten. Antworte möglichst konkret, ohne das Thema zu sehr auszuweiten. Du hast keine Antwort parat? Dann kannst du zum Beispiel sagen: "Das weiß ich auch nicht, lass es uns gemeinsam herausfinden."
Tipp 4: Nutze eine kindgerechte Sprache und altersgerechte Angebote
Erklär den Krieg in kindgerechter Sprache. Schaut gemeinsam Nachrichtenangebote für Kinder wie Logo vom ZDF oder die Die Sendung mit der Maus und besprecht sie im Anschluss. Es gibt auch Kinderbücher und Materialien, die das Thema Krieg und Frieden altersgerecht vermitteln.
Tipp 5: Nimm Emotionen ernst
Genau wie bei Erwachsenen löst das Thema Krieg bei Kindern Unsicherheiten, Sorgen und Ängste aus. Nimm die Emotionen des Kindes ernst und übergehe sie nicht einfach. Beschäftigt euch gemeinsam mit den Gefühlen, die das Thema auslöst. Vielen Kinder hilft es, ihre Emotionen künstlerisch zum Ausdruck zu bringen - zum Beispiel beim Malen.
Tipp 6: Werdet gemeinsam aktiv
Zeig dem Kind, dass ihr euch gemeinsam für ein friedliches Zusammenleben einsetzen könnt: zum Beispiel indem ihr eine Kerze anzündet, eine Friedensdemo besucht, ein Plakat malt oder Geflüchtete unterstützt.
Tipp 7: Vermittle Sicherheit
Kinder sollten wissen, dass sie in Deutschland in Sicherheit sind. Zeig dem Kind auf einer Karte, wie weit weg die Ukraine liegt. Erkläre, dass viele Menschen versuchen, den Krieg zu beenden.
Tipp 8: Schaffe Alltagsstrukturen und positive Momente
Strukturen geben Halt und sorgen für Normalität. Zeig dem Kind, dass der Alltag normal weiterläuft. Auch Auszeiten und positive Erlebnisse sind in schwierigen Zeiten besonders wichtig. Überlegt gemeinsam, was euch gut tut und Spaß macht.
Tipp 9: Lass dem Kind Zeit
Bei allen Gesprächsangeboten: Lass deinem Kind genügend Zeit, um Gesehenes zu verarbeiten und Fragen zu stellen.
Tipp 10: Wende dich an die Familienberatung der Caritas
Wenn du Unterstützung brauchst, hilft dir die Caritas-Familienberatung analog vor Ort oder digital über die Onlineberatung weiter.