Jedes Jahr nehmen sich in Deutschland nach den offiziellen Statistiken etwa 10.000 Menschen das Leben. Hinzu kommt eine Vielzahl von Suizidversuchen, zu denen keine verlässlichen Zahlen vorliegen, da sie oft nicht als solche erkannt bzw. dokumentiert werden und nicht zwingend zu einem Kontakt mit dem Gesundheitssystem führen. Internationale Studien gehen jedoch davon aus, dass die Anzahl der Suizidversuche die Zahl der tat-sächlich durch Suizid verstorbenen Personen um das 10- bis 30-fache übertreffen. Demnach kann in Deutschland von etwa 100.000 bis 300.000 Suizidversuchen pro Jahr ausgegangen werden. Mit der Legalisierung der Sterbehilfe (assistierter Suizid) durch das Urteil des Bundesverfassungsgerichts (BVerfG) vom 26. Februar 2020 wir diese Zahl - wie die Erfahrung aus anderen Ländern zeigt - noch weiter ansteigen.
Die Erstellung dieser Stellungnahme wurde im Rahmen eines Projekts durch Mittel der Glücksspirale gefördert.
Suizidales Verhalten ist bereits frühzeitig erkennbar und zeigt sich in verschiedenen Warnsignalen, wie länger anhaltenden ambivalenten Gedanken zum Tod, Selbstzweifel und Rückzug aus dem sozialen Umfeld. Die Entscheidung zum letzten Schritt wird lange abgewogen. Der Deutsche Caritasverband fordert deshalb umfassende Maßnahmen für eine niedrigschwellige, nachhaltige und wirksame Stärkung der Suizidprävention, die u.a. auch weitere Verbesserungen in der palliativen Begleitung, Behandlung und Versorgung umfassen. In den Eckpunkten finden Sie die Forderungen des DCV im Detail.
Die Stellungnahme in voller Länge steht weiter unten zum Download zur Verfügung.