Gender-Analyse: Den Status Quo erheben
Wenn die Entscheidung gefallen ist, im Unternehmen oder Verband Geschlechtergerechtigkeit fördern zu wollen, ist der Drang häufig groß, schnell zu Ergebnissen zu kommen - schließlich wartet das Thema schon viel zu lang auf seine Bearbeitung. Trotzdem ist es sinnvoll, eine Analyse vorzuschalten: Wie ist der Status Quo in unserer Organisation? Wo gibt es Baustellen, wo ist der Verband oder die Einrichtung aber vielleicht auch schon vorbildlich unterwegs?
Eine fundierte Analyse hilft, sich klare Ziele zu setzen - und mögliche Kritiker(inne)n schon zu einem frühen Zeitpunkt von der Sinnhaftigkeit des Unterfangens zu überzeugen. Im Projekt "Geschlecht. Gerecht gewinnt" wurde eine Checkliste entwickelt, die neben allgemeinen Eckdaten auf vier Bereiche besonders eingeht:
Führung und Führungsstil
z.B.Gibt es Verabredungen zum Thema "Führen" in der Organisation (z.B. Führungsleitlinien)? Wie verbindlich und bekannt sind diese?
Personalauswahl und -entwicklung
z.B. Wie sah bei den letzten 3 Bewerbungsprozessen auf Führungsstellen der Frauen-/Männeranteil bei den Bewerbungen aus? Wer wurde eingeladen/ eingestellt?
Arbeits(zeit)modelle und Vereinbarkeit
z.B. Wie viele Mitarbeitende waren in den vergangenen beiden Jahren in Elternzeit, Pflegezeit oder sonstigen Auszeiten? Wie viele Frauen und Männer betraf das jeweils, wie viele davon waren Führungskräfte?
Gremienbesetzung
z.B. Welches sind die relevanten Gremien in ihrem Verband? Wie laufen hier Neubesetzungen ab?
Bewusst wurde die Analyse nicht zu umfangreich angelegt, um zwar einen ersten Einstieg zu ermöglichen, aber niemanden von der Bearbeitung abzuschrecken. Die vollständige Liste finden Sie unter diesem Artikel zum Download.