Unterstützung durch Schulsozialarbeiterin der Caritas
Wir hatten das Glück immer eine gute Unterkunft zu erhalten. Problematisch war nur die Sprache, aber wir schafften es irgendwie zurechtzukommen. Andere afghanische Familien, die bereits in Deutschland lebten, halfen uns bei der Übersetzung und gaben uns Orientierungshilfen. Da ich etwas Englisch spreche, konnte ich mich zumindest mit dieser Sprache in manchen Situationen verständigen.
Jobpatin vermittelt Praktikum im Altenheim
Masooda Sarwary floh 2015 mit ihrer Familie aus Afghanistan.Privat
Die meiste Unterstützung erhielt ich durch die Pädagog(inn)en am Berufsbildungszentrum Dormagen. Neben der Vermittlung der deuten Sprache half mir die Schulsozialarbeiterin und Jobpatin der Caritas, Frau Winkels, eine Praktikumsstelle im Hauswirtschaftsbereich eines Altenheims zu erhalten. Dort lernte ich besonders den Umgang mit Kolleginnen, erweiterte meine deutschen Sprachkenntnisse und lernte eine meiner jetzigen Freundinnen kennen. Sie ist Polin und hatte eine Ausbildung im dortigen Altenheim begonnen. Da sie ein Auto besitzt, war sie so freundlich und brachte mich nach der Arbeit immer nach Hause. Durch das einjährige Praktikum im Altenheim wurde mir bewusst, dass ich Zahnarzthelferin werden möchte. Trotz meiner geringen Deutschkenntnisse habe ich den Hauptschulabschluss nach der 9. Klasse erreicht. Mein Ziel ist aber, den Realschulabschluss an meinem jetzigen Kolleg zu erreichen, um meinen Berufswunsch ergreifen zu können.
Hennamalerei beim Sommerfest
Masooda Sarwary bei ihrem Hobby der Hennamalerei.Privat
Ich mag Menschen, gehe auf sie zu und erhalte schnell neue Freundschaften. Sie helfen mir in allen schwierigen Situationen. Die Lehrerin Frau Couson und Frau Winkels unterstützen mich bei meinem Hobby der Hennamalerei. Wann immer die Hennamalerei im Rahmen einer Aktion oder Veranstaltung möglich ist, organisieren beide meine aktive Teilnahme zum Beispiel beim Dormagener Sommerfest des Integrationsrats oder auf einem geplanten Demokratiefestival. Für mich und für eine Mitschülerin wurde bereits eine Kunstausstellung im Berufsbildungszentrum organisiert. Die vielen Zeitungsartikel, die freundliche Unterstützung und auch die hohe Bereitschaft aus allen Altersgruppen, sich mit Henna bemalen zu lassen macht mich sehr glücklich, obwohl ich mich oft nach Afghanistan sehne.
Masoodas Rat an andere Flüchtlinge
Ich empfehle meinen Landsleuten, die deutsche Kultur zu respektieren, dankbar für jede Unterstützung zu sein und friedlich einen Platz in der Gemeinschaft zu finden. Wer sich positiv in die Gesellschaft einbringt, hat größere Chancen auch langfristig in Deutschland bleiben zu können.
Autorin: Masooda Sarwary