Ich möchte Fluglotsin werden
Ich bin 2015 mit meiner Familie aus dem Irak nach Deutschland geflüchtet. Die erste Zeit in Deutschland war für mich sehr schwierig. Ich konnte die deutsche Sprache nicht verstehen und fühlte mich sehr fremd. Obwohl ich auch Englisch spreche, konnte ich mich leider nur selten mit Anderen in Englisch unterhalten.
Mein großes Glück
Unser erster Wohnort in Deutschland war die Stadt Hamburg. Ich hatte das große Glück im Hamburger Flüchtlingsheim eine deutsche Frau kennenzulernen, die mir die deutsche Kultur etwas näher brachte. Aus dieser Bekanntschaft ist zwischenzeitlich eine Freundschaft endstanden, die hoffentlich nie endet. In Hamburg blieben wir nur zwei Monate, bis wir dann nach Köln weiterzogen. Hier konnte ich meine Leidenschaft für das Malen, die ich schon im Irak entwickelte, ausleben. So konnte ich bei einigen Malaktionen dabei sein und mitwirken.
Umzug nach Dormagen
Schließlich zogen wir nach Dormagen. Dank der Lehrkräfte an meinem Berufskolleg durfte ich meine Bilder in der Schule aufstellen. Mit meinen Bildern möchte ich Erlebtes, meine Gedanken und Gefühle zum Ausdruck bringen. Auch für meine Landleute möchte ich als Ezidin mit der Bilderkunst sprechen und zum Nachdenken anregen. Neben meinem Schulunterricht half mir das Projekt „Kompas D” sehr dabei, meine deutsche Sprache zu verbessern. So freue ich mich schon auf einen regen Austausch, wenn ich meine Bilderausstellung unter dem Titel „Der lauteste Ton ist die Stille einer Frau” bei der VHS Neuss haben werde.
Traumberuf: Fluglotsin
Ich möchte in der Zukunft gerne den Beruf als Fluglotsin ergreifen. Hierzu benötige ich das Abitur, das ich unbedingt noch machen möchte. In meiner Freizeit, neben dem Malen, lerne ich deswegen gerne. Menschen, die als Geflüchtete nach Deutschland kommen, empfehle ich insbesondere die deutsche Sprache zu erlernen, die ich als sehr wichtigen Schlüssel für eine erfolgreiche Integration sehe. Ich wünsche allen Menschen viele liebevolle Begegnungen, wie ich sie erleben durfte. Dafür danke ich allen die mir geholfen haben, mich hier wohl zu fühlen.
Autorinnen: Raiyda Barkisch und Christiane Winkels (BBZ Dormagen)