Wenn die Handy-Rechnung oder der Kreditkarten-Saldo nach Online-Käufen in die Höhe schnellen, ist guter Rat gefragt. An die Schuldnerberatungen der Caritas wenden sich immer mehr junge Menschen, die verschuldet sind. Hier gegenzusteuern, ist das Ziel von "Young Finance”, ein Projekt, das der Deutsche Caritasverband gemeinsam mit der Direktbank ING Deutschland entwickelt und 2023 gestartet hat. Seit dem Herbst nimmt das Projekt auch dank einer weiteren Spendenzusage für das Folgejahr richtig Fahrt auf: Deutschlandweit gehen Schuldnerberater*innen der Caritas in Schulen, Jugendzentren und überall dorthin, wo Teenager und junge Erwachsene anzutreffen sind.
In Workshops und im Schulunterricht vermitteln die Berater*innen interaktiv Wissen über Finanzen und einen sicheren Umgang mit Geld. Dank der großzügigen finanziellen Unterstützung der ING Deutschland können diese Angebote der Caritas kostenlos und an mittlerweile 34 Standorten angeboten werden. 2024 sollen noch weitere Standorte hinzukommen. Junge Menschen an der Schwelle zum Erwachsenwerden sollen dafür sensibilisiert werden, was hinter manchen verlockenden Kreditangeboten droht und worauf zu achten ist, wenn das erste eigene Geld verdient und die erste eigene Wohnung bezogen wird.
Schulden in jungen Jahren verbauen Lebenschancen
"Wer in jungen Jahren bereits mit Schulden ins Erwachsenenleben startet, hat ungleich schlechtere Chancen. Finanzwissen ist eine elementare Bildung für jeden Menschen, die an Schulen aber nicht im Lehrplan steht. Hier wollen wir wichtige Aufklärungsarbeit leisten, um junge Menschen darin zu stärken, reflektierte Konsum- und Finanzentscheidungen treffen zu können und nicht in eine Schuldenfalle zu tappen. Dank der finanziellen Unterstützung der ING Deutschland können wir das Beste aus zwei Welten - der sozialen Arbeit und dem Bankengeschäft - weiterentwickeln", sagt Eva Maria Welskop-Deffaa, Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes.
Von Online-Shopping bis Mahnverfahren
Die Expertinnen und Experten der Caritas-Schuldnerberatungen bieten Unterrichtseinheiten, Workshops und Materialien mit einer breiten Themenpalette: von Online-Shopping, über Bezahldienste, Konsum und Finanzen, Budgetplanung, Konto, Bankkarten und Kredit, Verträge, Mahnverfahren, Führerschein, bis hin zur ersten eigenen Wohnung oder dem Auto. Die Inhalte werden den Fragen der Jugendlichen angepasst und mit dem jeweiligen Setting (junge Erwachsene, 8-Klässler*innen oder junge Menschen in der Jugendhilfeeinrichtung) zielgruppengenau abgestimmt. Dabei wird bei den Inhalten weder das Logo der ING Deutschland eingebunden, noch werden die Produkte der Bank genannt.
"Young Finance” -Workshops gibt es z.B. in Dortmund, Flensburg, Minden, Heidelberg, Boppard oder Freising. Auch Hannover oder Neubrandenburg, Greifswald oder Münster und Leipzig gehören zu den Standorten. Auf der Website zum Projekt finden sich alle teilnehmenden Beratungsstellen.