Angebote der Caritas für HIV-Infizierte
Wenn der HIV-Test positiv ausfällt, ist das zunächst ein Schock. Die Aids-Beratungsstellen der Caritas versuchen in diesem Fall, gleich einen Beratungstermin möglich zu machen. Sie klären darüber auf, dass Aids heute kein Todesurteil mehr bedeutet. Mit der chronischen Krankheit kann man lernen zu leben. Infizierte sind der Krankheit nicht einfach nur ausgeliefert. Sie können selbst etwas für ihr Wohlbefinden tun: gesund leben und diszipliniert an der Therapie mitwirken.
Die Caritas bietet auch eine kostenlose und anonyme Online-Beratung zu HIV und Aids an.
Die Beratungsstellen bringen Betroffene miteinander in Kontakt, denn manches kann man am besten mit anderen Infizierten und Erkrankten besprechen. Sie geben Rat bei praktischen Fragen und helfen, Ansprüche durchzusetzen: Wie komme ich an einen Schwerbehindertenausweis? Ist es sinnvoll, vorzeitig in den Ruhestand zu gehen? Die Beraterinnen und Berater vermitteln Hilfe im Haushalt und ambulante Pflege. An kritischen Punkten im Krankheitsverlauf stehen sie den Betroffenen mit einer Krisenintervention zur Seite. Sie beraten auch ihre Partnerinnen, Partner und Familien. Mit Kultur- und Freizeitangeboten helfen sie, den Alltag zu strukturieren.
Maßgeschneiderte Pflege
Die Caritas-Beraterinnen und -Berater schulen auch das Pflegepersonal für den Umgang mit Aids-Patienten. Sie erklären Schwestern und Pflegern, dass für sie kein Risiko einer Ansteckung besteht, wenn sie die normalen hygienischen Standards in ihrem Beruf einhalten. Einige Einrichtungen der Caritas und ihre Partner stellen auch selbst Wohn- und Pflegeplätze bereit.
Wir helfen weiter: Adressen der Caritas-HIV- und Aids-Beratung in Deutschland
Aufklärung und Prävention:
Ein unverfälschtes Bild von der Krankheit vermitteln
Viele junge Menschen kennen HIV und Aids nur vom Hörensagen. Manche glauben, die Krankheit sei lediglich ein Problem armer Länder. Hier klären die Beratungsstellen auf und informieren. Sie besuchen zusammen mit Infizierten Schulklassen, Betriebe und Bildungseinrichtungen. Dabei erfahren die Jugendlichen und Erwachsenen, dass rund 80.000 Menschen in Deutschland mit HIV infiziert sind und dass sich jedes Jahr etwa 3.000 Menschen neu mit dem Virus infizieren. Durch den Kontakt mit Betroffenen bekommen sie einen unmittelbaren Eindruck davon, was es heißt, mit der Krankheit zu leben. Auch wenn die Infektion medizinisch sehr gut behandelbar ist, sind Betroffene in ihrem Alltag noch stark durch die Infektion beeinträchtigt. Immer noch müssen sie mit Diskriminierung rechnen.
Aids und Kirche
Auch innerhalb der Kirche weisen die Aids-Beratungsstellen der Caritas immer wieder auf das Thema hin. Sie laden zu Gottesdiensten ein und organisieren Wallfahrten für Betroffene. Die Caritas akzeptiert den Lebensstil der HIV-Infizierten. Betroffene, die in der Kirche Erfahrungen von Ausgrenzung gemacht haben, lernen hier eine andere Seite von Kirche kennen.