Schulleiter Dr. Bertin Rautenberg würdigt die Leistungen der Schülerinnen und Schüler.Fotos: Andreas Schuppert
Die Erleichterung ist ihnen anzusehen. Und doch fließen am Ende ein paar Tränen - ein Zeichen, wie schwer ihnen der Abschied nach zwei, drei oder gar fünf Jahren Ausbildung fällt. 29 Sozialassistenten und 28 Erzieher erhalten aus den Händen von Caritas-Personalvorstand Wolfram Mager und Schulleiter Dr. Bertin Rautenberg ihre Abschlusszeugnisse. Bereits einen Tag zuvor haben sie zusammen den traditionellen Schuljahres-Abschlussgottesdienst gefeiert.
Für Personalvorstand Wolfram Mager ist dieser Tag ein "Meilenstein", der das Ende und den Beginn eines wichtigen Lebensabschnittes markiert. Das Zeugnis sei mehr als "ein Stück Papier". "Das ist der Schlüssel zu Türen, die Sie in Ihre Zukunft führen", sagt Mager. Der manchmal nicht ganz leichte Ausbildungsweg sei nur möglich, wenn andere helfen und unterstützen. "Aber Sie waren in der Ausbildung nicht allein. Das Kollegium der Lehrer, aber auch die Mitarbeitenden in Verwaltung und Hauswirtschaft haben Ihnen einen Rahmen gegeben, in dem Sie lernen und sich weiterentwickeln konnten."
Jacob Petschak und Margarethe Bulisch schätzen die gemeinschaftliche Atmosphäre im Caritas-Schulzentrum.
Die Gemeinschaft trägt durch schwere Zeiten
Eine Erfahrung, die auch Margarethe Bulisch aus Ostro gemacht hat. Sie hat fünf Jahre am Caritas-Schulzentrum verbracht, erst Sozialassistentin, dann Erzieherin gelernt. "Es war eine sehr intensive Zeit", erzählt sie. "Aber es ist hier sehr familiär geprägt. Zu den Lehrern hatten wir ein gutes Verhältnis, und wir konnten mit allen Fragen zu ihnen gehen." Die Schülerinnen und Schüler haben sich aber auch gegenseitig unterstützt, wenn einer nicht mehr weiterkonnte. "Besonders das letzte Jahr mit Prüfungspraktikum und Abschlussarbeit war anstrengend", sagt Margarethe. "Aber wir haben uns genseitig geholfen und uns unterstützt."
Jacob Petschak aus Radibor hat jetzt zwei Jahre Sozialassistenten-Ausbildung hinter sich. Er will am Caritas-Schulzentrum bleiben und Erzieher lernen, wie 13 weitere seiner Mitschüler. Auch er schätzt die vertrauensvolle Atmosphäre der Schule und die Gemeinschaft. So muss er nicht mehr auf die Suche gehen und sich einen neuen Ausbildungsplatz suchen. Warum Erzieher? Jacob hat schon ein Freiwilliges Soziales Jahr in einer Kindertageseinrichtung in Bautzen gemacht und war begeistert. "Ich will mit Menschen arbeiten, und ich denke, das ist mein Weg".
Caritas öffnet Türen
Schulleiter Dr. Bertin Rautenberg zeigt sich beeindruckt von seinen Absolventinnen und Absolventen und würdigte ihre Leistungen: in der Schule, in den Praktika, beim Engagement für Veranstaltungen oder Gottesdienste. "Euer Herz soll für die Menschen schlagen", gibt er ihnen mit auf den Weg. Vieles, was im Alltag wertvoll sei, stehe nicht in den Lehrplänen: Gegenseitige Anerkennung, Wertschätzung und Verantwortung füreinander. Werte, die für die Caritas stehen.
Im Sinne des Caritas-Jahresthemas "Das kann ja jeder kommen - Caritas öffnet Türen" betont Personalvorstand Mager diesen Aspekt ebenfalls. Das Motto erinnere daran, dass die Caritas einen Raum bietet, in dem jeder Mensch willkommen ist, unabhängig von Herkunft, Lebenslage oder Glauben. "Es zeigt auch, wie wichtig es ist, Barrieren abzubauen und eine Gesellschaft zu fördern, in der sich jeder gesehen und unterstützt fühlt."
Die Schüler der Abschlussklassen des Caritas-Schulzentrums müssen sich trennen. Einige verlassen die Region, andere bleiben. Und sie wollen sich nicht aus den Augen verlieren, versichert Margarethe Bulisch. "Wir haben ein Absolvententreffen geplant, vielleicht schon im nächsten Jahr." (as)
Personalvorstand Wolfram Mager beglückwünscht die Absolventen zum Abschlusszeugnis.