Mainz. Seit 25 Jahren finden Schwangere und junge Familien im Bistum Mainz Begleitung und Unterstützung durch die Initiative "Netzwerk Leben". "Leben in jungen Familien war und ist herausfordernd. ‚Netzwerk Leben‘ hat dank innovativer Formate Begegnung, Entlastung und Orientierung ermöglicht und jährlich fast 5000 Teilnehmende erreicht", sagte Diözesancaritasdirektorin Nicola Adick am Freitag bei der Jubiläumsfeier im Haus der Caritas im Bistum Mainz. Insgesamt haben das Bistum Mainz sowie die Caritas im Bistum Mainz an 14 Standorten rund 10 Millionen Euro investiert. Die Bevollmächtigte des Generalvikars im Bistum Mainz, Stephanie Rieth, sagte: "‚Netzwerk Leben‘ hat die Zusammenarbeit von Caritas, Pfarrgemeinden und anderen kirchlichen Strukturen zugunsten von Familien entscheidend gestärkt - und prägte die sozialpastorale Ausrichtung im Bistum Mainz."
Seit dem Start von "Netzwerk Leben" im Jahr 2000 ging es darum, Schwangere und junge Familien zu unterstützen, Kontakte zu ermöglichen und den Alltag zu erleichtern. "Netzwerk Leben" war die Antwort des Bistums Mainz auf den Ausstieg der Katholischen Kirche aus der Schwangerschaftskonfliktberatung mit Beratungsschein. Gemeinsam mit unterschiedlichen Partnern wurden die Katholischen Beratungsstellen für Frauen in Schwangerschaft und Notsituationen seither bei ihrer Arbeit unterstützt und vielfältige neue Angebote umgesetzt - von der Krabbelgruppe über die Hebammensprechstunde bis zur Familienpatenschaft.
Im Gespräch zu 25 Jahren Netzwerk Leben Foto: Caritasverband für die Diözese Mainz e.V. / Referat Kommunikation
"Die Saat der Initiative ist aufgegangen: Auch wenn die Initiative ‚Netzwerk Leben‘ selbst Ende dieses Jahres abgeschlossen ist, wirken zentrale Bausteine weiter - in den Caritaszentren und vor allem in den Schwangerschaftsberatungsstellen", so Diözesancaritasdirektorin Nicola Adick. "Dazu zählen die niedrigschwelligen Angebote der Frühen Hilfen, die Gruppenangebote für Schwangere sowie die sexualpädagogische Arbeit. Wichtig ist es nun, vor Ort Anschlussfinanzierungen mit den Kommunen, Stiftungen auszuloten oder neue Projektmittel einzuwerben."
Die Angebote von "Netzwerk Leben" stießen auf große Resonanz: Jährlich nahmen mehr als 4.800 Mütter, Väter, Babys, Kinder und Jugendliche an den Angeboten teil. Allein die offenen Treffpunkte wie Baby- und Krabbelgruppen, Elterncafés, Frauenfrühstücke oder Treffs für Alleinerziehende erreichten mehr als 2.500 Teilnehmende pro Jahr. Für junge Familien gab es in Zusammenarbeit mit Hebammen und Fachkräften spezielle Bildungsangebote - von Kursen für Schwangere über die Begleitung von Teenagermüttern bis hin zu Programmen zur Stärkung der Eltern-Kind-Bindung. Mehr als 900 Teilnehmende nutzten diese Angebote.
Auch im Bereich der Sexualpädagogik war das Angebot breit aufgestellt: In Grund- und weiterführenden Schulen sowie in Elternabenden und Gesprächskreisen wurden jedes Jahr rund 500 Kinder, Jugendliche und Eltern erreicht. Babykleiderläden, Koch- und Ernährungskurse oder Ferienprogramme halfen Familien im täglichen Leben. Diese Angebote nutzten über 800 Menschen pro Jahr.
Einen besonderen Stellenwert hatten die ehrenamtlichen Familienpaten. Seit 2010 begleiteten sie Eltern im Alltag - sei es durch Kinderbetreuung, gemeinsame Unternehmungen oder sie haben einfach ein offenes Ohr. Derzeit sind rund 80 Ehrenamtliche an acht Standorten aktiv und unterstützen etwa 70 Familien längerfristig. Darüber hinaus waren die Träger und Beratungsstellen eng in den kommunalen Netzwerken Frühe Hilfen und in Kooperationen mit Pfarrgemeinden, Kitas und sozialen Einrichtungen aktiv, um vor Ort gemeinsam familienfreundliche Strukturen zu ermöglichen.
Feierstunde zu 25 Jahren Netzwerk Leben mit Diözesancaritasdirektorin Nicola Adick (4. v.l.) und Stephanie Rieth, Generalbevollmächtigte des Generalvikars im Bistum Mainz (5. v.l.)Foto: Caritasverband für die Diözese Mainz e.V. / Referat Kommunikation
Unter dem Leitgedanken "Vom Säen und Ernten" würdigt die Jubiläumsfeier im Haus der Caritas im Bistum Mainz die bewegenden Geschichten, starken Partnerschaften und nachhaltigen Erfolge der Arbeit von "Netzwerk Leben". Ein besonderer Dank ging an alle Haupt- und Ehrenamtlichen, die sich über viele Jahre in diese Arbeit eingebracht hatten und dies noch tun.