Bei der jüngsten regelmäßigen Qualitätsprüfung gab der Medizinische Dienst (MD) der Caritas-Sozialstation Bad Kreuznach die Gesamtnote 1,0. Das "makellose" Ergebnis führt Pflegedienstleiterin Marianne Karda nicht zuletzt auf hohe Arbeitszufriedenheit ihrer Kräfte zurück - diese Zufriedenheit wiederum sei eng mit der Möglichkeit fachlicher Weiterentwicklung verknüpft.
Die Benotung des MD ergibt sich aus drei Bereichen: "Pflegerische Leistungen", also Tätigkeiten der Grundpflege wie beispielsweise die Körperpflege, aber auch die Flüssigkeitsversorgung; "Ärztlich verordnete pflegerische Leistungen" (etwa Medikamentengabe oder die Behandlung chronischer Wunden); außerdem "Dienstleistung und Organisation", wozu Pflege- und Tourenpläne oder die Dokumentation zählen.
Im "Transparenzbericht" verzeichnet der Medizinische Dienst einen vierten Bereich, der nicht in die Gesamtbeurteilung einfließt. Dennoch unterstreicht er die Bewertung, die - wie schon in den vergangenen Jahren - stets besser als der Landesdurchschnitt (aktuell: 1,6, also "Gut") ausfiel: Bei der stichprobenartigen Befragung durch MD-Mitarbeiter gaben die Patienten "ihrer" Sozialstation ebenfalls eine glatte Eins.
Die neue „Fachexpertin für Wundbehandlung“ Viktoria Mahun (Mitte) gemeinsam mit Caritasdirektor Dr. Jens Werner und Pflegedienstleiterin der Caritas-Sozialstation, Marianne KardaThomas Elsen / Caritas
Pflegedienstleiterin Marianne Karda wertet das erneut sehr gute Abschneiden als Resultat einer Team-Leistung. Zudem liege es nicht zuletzt in der Arbeitszufriedenheit der Pflegekräfte begründet: "Keine Frage, unser Beruf ist oft herausfordernd. Und natürlich würden wir uns manche Rahmenbedingungen anders wünschen", räumt Karda ein. Auch, dass der Fachkräftemangel die Belastung der Kolleginnen und Kollegen erhöht, bestreitet sie nicht.
Viel zu selten werde aber über die positiven Seiten der pflegenden Berufe gesprochen, so Marianne Karda weiter. Dass der zwischenmenschliche Kontakt zu den Pflegebedürftigen für beide Seiten eine Bereicherung darstellt, höre man da noch vergleichsweise häufig. "Was meist unerwähnt bleibt, ist die Fachlichkeit unseres Tuns", sagt Karda. "Eben diese Fachlichkeit ist für viele Mitarbeitende ein Aspekt, der die Freude an der Arbeit ausmacht."
"Wer etwa die anspruchsvolle dreijährige Ausbildung zur Pflegefachkraft absolviert hat, hat ein breites Spektrum an Kenntnissen und Fertigkeiten erworben", erläutert die Caritas-Mitarbeiterin. "Verbunden mit beruflicher Fort- und Weiterbildung eröffnen sich Möglichkeiten eigenverantwortlichen Handelns, die den Beruf spürbar aufwerten: Wenn man seine persönliche Kompetenz einbringen kann, ist Arbeit mehr als nur Broterwerb."
Als einen Beleg dafür nennt Marianne Karda die Neu-Regelungen zur Wundversorgung durch ambulante Pflegedienste: In einem mehrjährigen Prozess wurden in der "Häusliche Krankenpflege-Richtlinie" neue Qualitätsanforderungen für die Versorgung chronischer oder schwer heilender Wunden formuliert und Mitte 2024 veröffentlicht.
Karda fasst zusammen: "Im Regelfall dürfen chronische Wunden künftig nur von spezialisierten Pflegediensten versorgt werden. Eine Voraussetzung ist, dass mindestens eine Pflegefachkraft eine 168 Unterrichtsstunden umfassende Zusatzqualifikation erwirbt".
Gleich, nachdem die neuen Kriterien bekannt geworden waren, konnte die Caritas-Sozialstation eine Mitarbeiterin dafür begeistern: Viktoria Mahun hat diese Weiterbildung zwischenzeitlich abgeschlossen. Nun darf sie sich "Fachexpertin für Wundbehandlung" nennen. Derzeit lässt die Sozialstation weitere Mitarbeitende in je 84 Stunden umfassenden Fortbildungen zu Wundexperten qualifizieren. Als solche werden sie Mahun unterstützen.
Mehrere Pflegefachkräfte so "aufzustellen", hält Marianne Karda für eine wirklich gute Investition, wie sie betont: "Uns ist es wichtig, die neu abgesteckten Rahmenbedingungen zu erfüllen!"
Mehr zur Caritas-Sozialstation Bad Kreuznach auf: www.caritas-rhn.de/Pflege.