Immer mehr existenzielle Wünsche am Wunschbaum
Christiane Düro-Theis, Referentin für den Allgemeinen Sozialen Dienst im Diözesan-Caritasverband: "Es sind zunehmend einfache Wünsche, die bescheidende Grundbedürfnisse armer Familien, alleinstehender und auch vieler alter Menschen befriedigen. Steigende Lebenshaltungskosten, vor allem expandierende Energiekosten und finanzielle Eigenbelastungen bei Krankheit und medizinischer Grundversorgung führen zu akuten, oft existentiellen Notlagen." Die Probleme der von Armut und Ausgrenzung betroffenen Menschen erleben die Caritas-Beraterinnen und Berater, die die Wunschbäume organisieren, in ihrer täglichen Arbeit hautnah.
Herzenswunsch: Warmer Schlafanzug für alten Mann
Die Wunschbäume sind Zeichen der Mitmenschlichkeit, die eine kleine unbürokratische Unterstützung bieten: Ein pflegebedürftiger alter Mann braucht dringend einen warmen Schlafanzug, den er sich von seiner schmalen Rente nicht kaufen kann; eine alte Frau möchte einen Lebensmittelgutschein, um wenigstens einmal zu Weihnachten für ihre Enkel kochen zu können. Eine junge alleinerziehende Mutter im Hartz-IV-Bezug wünscht sich sehnlich einen Friseurgutschein für sich und ihre Tochter. Dies sind nur einige Beispiele. Ganz oben auf der Bedarfs- und Wunschliste stehen für die Kinder immer wieder warme Jacken, Pullis und Schuhe, Spielzeug und Bücher. Es geht aber auch um soziale Teilhabe: Viele Familien wünschen sich Gutscheine, der ihren Kindern die Mitgliedschaft in einem Sport- oder Musikverein ermöglichen, was ohne finanzielle Unterstützung nicht möglich wäre.
Die Erfahrungen der Caritasverbände vor Ort aus den letzten Jahren zeigen, dass viele Menschen die Not der eigenen Haustür wahrnehmen und gerne spenden. Die Caritas Wittlich beispielsweise konnte im vergangenen Jahr rund 17 000 Euro zur Erfüllung der Weihnachts-Wünsche sammeln. Auch dieses Jahr werden bistumsweit wohl Tausende von Wünschen erfüllt werden: Allein die Caritas Wittlich hat 220 Wünsche gesammelt, und in Koblenz warten 440 Wünsche auf großzügige Spender.
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- Um die Spendenaktion im Bistum Trier zu unterstützen, gibt es auf der Internetseite des Diözesan-Caritasverbandes Trier einen Online-Wunschbaum. www.caritas-trier.de.